Erkelenz "Jede Stimme zählt"

Erkelenz · Etliche Schüler des Erkelenzer Cusanus-Gymnasiums werden bei der Landtagswahl am 13. Mai zum ersten Mal ihre Stimme abgeben. Im Unterricht wird darüber informiert und rege diskutiert. Die RP war dabei.

 In weniger als einer Woche werden sie das erste Mal an einer Landtagswahl teilgenommen haben: RP-Mitarbeiterin Katrin Benn (vorne sitzend, 2.v.l.) befragt Erstwähler am Cusanus-Gymnasium in Erkelenz.

In weniger als einer Woche werden sie das erste Mal an einer Landtagswahl teilgenommen haben: RP-Mitarbeiterin Katrin Benn (vorne sitzend, 2.v.l.) befragt Erstwähler am Cusanus-Gymnasium in Erkelenz.

Foto: Jürgen laaser

Freitagmorgen, 8.45 Uhr. Das ist, so kurz vor dem Wochenende, nicht unbedingt die motivationsstärkste Zeit der 18-jährigen Schüler des Cusanus-Gymnasiums in Erkelenz. Trotzdem haben die zwölf Schüler des Deutsch-Leistungskurses von Willi Gronenthal einiges zu sagen, wenn es um ihre Erstwahl bei den Landtagswahlen am 13. Mai geht. Alle sind sich einig: Sie können und wollen mitwirken. "Jede Stimme zählt", lautet die Devise fast staatstragend. Unsicherheit oder Aufregung verspürt dabei keiner. "Ja klar, das ist wie beim ersten Mal!", ruft einer der Schüler lachend.

Die Schülergruppe ist kritisch und hat eine klare Meinung: "Piraten sind Mist!" Dieser Ausspruch fällt nicht nur einmal. Die junge Partei habe gute Ansätze, sei aber noch nicht ausgereift genug. Den Schülern geht es nicht um die "Coolness" einer Partei, sondern um die politische Zukunft des Bundeslandes.

"Wahl-O-Mat" bei Schülern beliebt

Sie zeigen Interesse und wollen mitwirken. Neben dem schulischen Unterricht im Bereich Sozialwissenschaften haben die Schüler selbst im Internet recherchiert und sich informiert. Der "Wahl-O-Mat" ist eine beliebte Quelle. Hier können sich Nutzer online über die Wahlprogramme der Parteien informieren und die eigenen inhaltlichen Positionen damit abgleichen.

Sich festzulegen fällt ihnen trotzdem schwer. An den Konzepten der traditionellen Parteien sei vieles zu vage und schwammig formuliert, bemängeln die Jungen und Mädchen. "Die Programme der einzelnen Parteien überschneiden sich, so dass man keine klare Vorstellung der genauen politischen Richtung fassen kann", ist zu hören. Die Schüler wollen Aussagen, die sie verstehen und mit denen sie sich identifizieren können. Engagiert diskutieren sie, wie die Politiker Jugendliche besser ansprechen und erreichen könnten. Ideen sprießen, es wird munter durcheinander geredet. Demokratie im Kleinen. Dass diese auch im Großen funktioniert, ist jedem dabei wichtig.

Das Wahlprozedere (hingehen, warten, Zettel ausfüllen ...) schreckt sie nicht ab. In der heutigen Zeit liegt für sie allerdings die digitale Wahl über das Internet nahe, die Gefahr einer Manipulation sehen aber alle als zu hoch an. Außerdem verdeutliche die traditionelle Zettel-Wahl zusätzlich die Wichtigkeit der Landtagswahlen und werde zum Ereignis.

Einige der Schüler wollen morgen, Mittwoch, die Podiumsdiskussion "Jugend debattiert" in Hückelhoven besuchen, um die Kandidaten aus nächster Nähe kennenzulernen. Sicher ist aber jetzt schon: Unvorbereitet erscheint am 13. Mai keiner der zwölf Schüler in der Wahlkabine.

(RP/rl)
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