Erkelenz In netter Gemeinschaft die Stadt erkunden

Erkelenz · Kreissportbund und Johanniter-Stift bieten jeden Montag Spaziergänge durch Erkelenz für Senioren an.

Einige Bewohner des Johanniter-Stifts Erkelenz haben sich im Innenhof der Einrichtung eingefunden. Nach und nach stoßen auch Senioren von außerhalb zur Gruppe. Allen ist die Vorfreude anzumerken, gemeinsam die Stadt bei einem Spaziergang zu erkunden. Zumal auch die Sonne scheint.

Gleich darauf geht die Gruppe, der auch Senioren mit Rollstühlen und Rollatoren angehören, über den Marktplatz, die Burgstraße entlang zum Ziegelweiher, wo eine kurze Verschnaufpause eingelegt wird, bei der die Enten beobachtet werden. Dann geht es wieder über Nordpromenade, Brückstraße und den Markt zurück zum Johanniter-Stift.

Es handelt sich um den Auftakt eines Projektes, das der Kreissportbund mit Übungsleiterin Therese Herling in Kooperation mit dem Johanniter-Stift Erkelenz mit Gaby Kerst vom Sozialen Dienst für die Senioren der Stadt anbietet.

Jeden Montag um 14.30 Uhr (außer an Feiertagen) soll von der Einrichtung aus durch die Stadt spaziert werden. "In der Regel wollen wir eine Stunde laufen", sagt Herling. Natürlich schaue man auch auf die Fitness der Senioren. "Tempo und Strecke passen wir natürlich an." Ziel sei, die Bewegung von älteren Menschen zu fördern sowie den Kontakt zu anderen Senioren zu ermöglichen.

"Vor allem demente Menschen und Rollstuhlfahrer kommen oftmals nicht so häufig aus ihren eigenen vier Wänden heraus. Ihnen wollen wir den Spaziergang in Gemeinschaft ermöglichen", sagt Herling. Sollte es einmal Starkregen geben, so gibt es ein alternatives Bewegungsprogramm im Mehrzweckraum der Einrichtung.

Therese Herling begleitet das Projekt nur so lange, bis es ein "Selbstläufer" wird. Denn dann sollen Helga Sycha und Klaus Kämmerling, die beide als ehrenamtliche Mitarbeiter des Johanniter-Stifts Erkelenz die Spaziergänge ohnehin schon unterstützen und begleiten, das Angebot alleine übernehmen. Klaus Kämmerling, pensionierter Sportlehrer, ist sogar selbst Bewohner der Einrichtung. Sollte die Gruppe zu groß werden, wird sie geteilt, so dass jeder eine kleinere Gruppe übernehmen kann. Im Anschluss an den Spaziergang gibt es zur Stärkung Kaffee und Kuchen. Für Gäste ist ein Unkostenbeitrag von zwei Euro zu entrichten.

"Wir arbeiten bereits mit dem Kreissportbund auch in anderen Projekten zusammen", erklärt Gaby Kerst. So gibt es ein Projekt, das sich "Demenz bewegt" nennt. Ein Übungsleiter des Kreissportbundes bietet Bewegungseinheiten, gepaart mit kleineren kognitiven Übungen, im gerontopsychiatrischen Wohnbereich der Einrichtung an. Parallel dazu gibt es eine Gruppe für demente Bewohner aus dem gesamten Haus, die wöchentlich an Bewegungsübungen teilnehmen.

Alle Projekte mit dem Kreissportbund werden durch Kollektenmittel der "Hilfe für alte Menschen" vom Diakonischen Werk der evangelischen Kirche im Rheinland gefördert.

Daneben findet demnächst ein Bewegungsprogramm für die Mitarbeiter statt, das die Bereiche des Körpers, die in der Pflege in Anspruch genommen werden, unterstützt. "Dieses Präventions- und Unterstützungsangebot wird im Rahmen der Mitarbeiterpflege vom Johanniter-Stift finanziert", erläuterte Kerst.

(RP)
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