Erkelenz In das Retten von Leben investiert

Erkelenz · Feierlich eingesegnet wurde gestern die neue Erkelenzer Feuerwehrdrehleiter - ab sofort kann sie den Menschen helfen.

 Sie freuen sich über die neue Feuerwehrdrehleiter (v.l.): Helmut van der Beek, Peter Jansen, Löschgruppenführer Werner Heinen, Feuerwehrseelsorgerin Ursula Rothkranz und Dr. Hans-Heiner Gotzen.

Sie freuen sich über die neue Feuerwehrdrehleiter (v.l.): Helmut van der Beek, Peter Jansen, Löschgruppenführer Werner Heinen, Feuerwehrseelsorgerin Ursula Rothkranz und Dr. Hans-Heiner Gotzen.

Foto: Jörg Knappe

Es ist so etwas wie ihr optischer und akustischer Gruß, der sagen will, ab sofort bereitzustehen: ERZ 11 DLK 23, so ihr Rufname, ist seit gestern offiziell in Dienst gestellt. Die neue Drehleiter, die Ende November in das Gerätehaus an der Richard-Lucas-Straße eingezogen war, wurde nun feierlich eingesegnet. Ihr Blaulicht ließ sie hell aufleuchten, ihr Martinshorn laut erklingen - für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt beginnt eine neue Ära.

Aus den Händen des Bürgermeisters Peter Jansen, Feuerschutzdezernenten und Ersten Beigeordneten Dr. Hans-Heiner Gotzen und Wehrleiters Helmut van der Beek erhielt Hauptbrandmeister Werner Heinen, Zugführer des Löschzuges Erkelenz-Mitte, nun die Schlüssel für die Drehleiter und für ein Mehrzweckfahrzeug, das gestern ebenfalls in Dienst gestellt wurde.

An der Umsetzung des Projekts "Drehleiter" war Zugführer Werner Heinen maßgeblich beteiligt. Von Anfang an war klar, dass die Erkelenzer Freiwillige Feuerwehr eine Drehleiter bekommen soll, die nicht nur den neuen Anforderungen genügen, sondern besonders auch mit hochmoderner Technik ausgestattet sein sollte. Vor knapp zwei Jahren hatte sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit der Beschaffung des sogenannten Hubrettungsfahrzeuges beschäftigen sollte. Noch im selben Jahr beschloss der Rat der Stadt Erkelenz die europaweite und offene Ausschreibung zur Beschaffung einer neuen Drehleiter. Den Auftrag erhielt schließlich die Karlsruher Firma Metz Arials (heute Rosenbauer).

"Rat und Verwaltung schätzen den hohen Wert unserer Feuerwehr", unterstrich Bürgermeister Jansen. Rund 800.000 Euro jährlich sind in den Haushalten der Stadt für das Feuerwehrwesen eingeplant: "Das sind Summen, die erforderlich sind, denn wir wissen, welche Verantwortung unsere Feuerwehr zu tragen hat." Jansen, selbst aktiver Feuerwehrmann, nannte Einsatzschwerpunkte der Drehleiter: "In 2015 rückte die DLK zu 99 Einsätzen aus, dabei ging es um Dachstuhlbrände, Ausleuchten von Einsatzorten, Hilfe für den Rettungsdienst oder auch mal eine Tierrettung."

Claus Vaehsen, der stellvertretende Kreisbrandmeister, überbrachte die Grüße von Kreisbrandmeister Klaus Bodden und Bezirksbrandmeister Manfred Savoir. "Eine solche Drehleiter mit diesem hohen Maß an Technik stellt die Wehrleute vor besondere Herausforderungen. Eine spezielle Ausbildung ist notwendig, um mit dem Fahrzeug das machen zu können, wofür es da ist - um Menschen zu retten. Man spricht bei Drehleitern immer von einem hohen Investitionsvolumen, doch wenn nur ein Mensch damit gerettet werden kann, hat sie sich schon bezahlt gemacht."

Auch Wehrleiter Helmut van der Beek war es eine große Freude, das neue Fahrzeug präsentieren zu können. Er warf den Blick weit zurück: "Die erste Drehleiter der Welt wurde 1802 in Paris vorgestellt. 1877 erhielt die Berufsfeuerwehr Leipzig als erste Feuerwehr in Deutschland eine Pferdezug-Drehleiter mit dreiteiligem Leitersatz, der eine Höhe von 23 Metern erreichte. Erkelenz bekam 1975 die erste Drehleiter." Van der Beek dankte Rat, Verwaltung und Feuerwehr für die gute Zusammenarbeit, die zur Anschaffung der neuen Fahrzeuge geführt habe. Er wünschte der "Feuerwehr allzeit gute Fahrt und ein sicheres und gesundes Nachhause-Kommen."

Feuerwehrseelsorgerin und Gemeindereferentin Ursula Rothkranz von der Pfarrei Christkönig segnete beide Fahrzeuge ein.

(RP)
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