Erkelenz Immerather Mühlstein verschwunden

Erkelenz · Der wertvolle Basaltstein der alten Immerather Mühle, der den Dorfplatz des Umsiedlungsortes hatte mitgestalten sollen, ist weg. Nun muss bis zum Umsiedlungsfest mit Einweihung des Dorfplatzes im April ein neuer Mühlstein her.

Der dreieckig angelegte Dorfplatz zwischen Kirche, Kaisersaal und Bank hat schon einen Sockel für den Mühlstein. Der historische ist allerdings weg.

Der dreieckig angelegte Dorfplatz zwischen Kirche, Kaisersaal und Bank hat schon einen Sockel für den Mühlstein. Der historische ist allerdings weg.

Foto: Groob

Die gute Nachricht zuerst: Das für das lange Wochenende vom 28. April bis 1. Mai geplante Umsiedlungsfest in Immerath (neu) wird mit Sicherheit stattfinden. Jetzt die eher betrübliche Nachricht: Bei der Einweihung des Dorfplatzes im Herzen von Immerath (neu) werden sich die Bürger und Besucher zwar um einen Mühlstein versammeln, der aber kommt nicht aus der alten Immerather Mühle, wie ursprünglich vorgesehen.

Denn der bessere der dort ursprünglich gelagerten zwei Mühlsteine, der aus Basalt, ist verschwunden, während der zweite, der aus Sandstein, "durch Steinmetze nicht mehr zu reparieren ist, weil er in einem lausigen Zustand ist", wie Axel Freches vom Tiefbauamt der Stadt Erkelenz auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte. Vom Verschwinden des Basaltsteines hatte die Stadtverwaltung Ende September vergangenen Jahres durch RWE Power erfahren, wohl zu dem Zeitpunkt des vorgesehenen Bergens.

Aber genau hier setzt auch Kritik Immerather und Pescher Bürger an, die schon vor mehr als nur Jahresfrist vor solch einem möglichen Diebstahl gewarnt hatten. Hans-Walter Corsten von der Dorfgemeinschaft hat dazu nur ein Sprichwort auf den Lippen: "Was nicht dein ist, das lass nicht liegen, denn es könnte sich ein anderer kriegen."

Dennoch hat er keinen Zweifel daran, dass zum geplanten Umsiedlungsfest Ende April "gut gefeiert wird" und sich der dreieckig angelegte Dorfplatz zwischen Kirche, Kaisersaal und Raiffeisenbank komplett präsentiert: Auf den schon gemauerten Fundamenten erinnern dann drei durch den Berverather Künstler Michael Franke gestaltete Bronzeskulpturen - der Immeroder Seckschürger, der Immerather Dom und die Immerather Mühle - an die Heimat, die den Braunkohlebaggern zum Opfer fällt. Seckschürger und Mühle sind schon fertig, das Wachsmodell des Doms wartet aktuell auf das Ausschmelzverfahren. Auf drei abgeschrägte, ebenfalls gemauerte Stelen werden Gedenkplatten mit der Ortsgeschichte angebracht.

 Die Bronzeskulptur mit dem Immeroder Seckschürger in der Werkstatt von Künstler Franke.

Die Bronzeskulptur mit dem Immeroder Seckschürger in der Werkstatt von Künstler Franke.

Foto: FRANKE

Und was ist mit dem Mittelpunkt des Marktplatzes, der sich sozusagen als Tisch der Gemeinde präsentieren soll? Der Sockel ist schon quadratisch angelegt und wird zum Fest auch einen Mühlstein tragen. Wie zu erfahren war, sucht man bei RWE Power nach Lösungen. Dazu will RWE-Liegenschaften "mal die Köpfe zusammenstecken" und sich mit Stadt Erkelenz und Dorfgemeinschaft Immerath abstimmen. Im Klartext heißt das: Es muss ein Mühlstein gekauft werden. Hans-Walter Corsten sagt dazu: "Das Angebot im Internet ist groß, da muss man halt gute Euro in die Hand nehmen."

Das tut übrigens auch die Dorfgemeinschaft für das große Umsiedlungsfest, das am 28. April mit der Coverband "The Queen Kings" eröffnet wird, die als eine der besten Queen-Tribute-Bands gilt und seit vielen Jahren durch Deutschland und Europa tourt. Am Samstagnachmittag (29. April) stehen im Kaisersaal bei Kaffee und Kuchen Festreden im Mittelpunkt, außerdem wird Dr. Peter Staatz aus der von ihm neu erstellten Chronik Immerath-Pesch-Lützerath lesen. Eingesegnet werden soll dann auch der Marktplatz mit den Franke-Skulpturen und dem verankerten Mühlstein. Das Umsiedlungsfest klingt mit Tanzabenden aus, sonntags ist das der Tanz in den Mai.

(hg)
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