Erkelenz Im Sturm der Krise auf Kurs

Erkelenz · Die Volksbank Erkelenz-Hückelhoven Wegberg legte gestern ihren Geschäftsbericht 2008 vor. Ein Jahr, das Banker und Kunden wegen der Finanzkrise nicht vergessen werden. Und das trotzdem gemeistert wurde.

"Wir sind mit dem Jahr 2008 nicht zufrieden, aber wir haben die Klippen umschifft." So lautete das Fazit von Dr. Veit Luxem, Vorstandvorsitzender der Volksbank Erkelenz-Hückelhoven-Wegberg im Vorfeld der gestrigen Vertreterversammlung, der er den Geschäftsbericht 2008 vorlegte.

. . . bis die Krise kam

2008 – ein Jahr, das Bank und Kunden nicht so schnell vergessen werden. Dabei sei das Jahr gut angelaufen, alle seien frohen Mutes gewesen, bis Ende des Sommers die Finanzkrise aus den USA weltweite Auswirkungen gezeigt habe. Allerdings sei die Volksbank in dieser Krise deutlich besser zurecht gekommen als die globalen Finanzkonzerne. Sicherheit, Verlässlichkeit sowie Service und Beratung vor Ort hätten in der Krise an Stellenwert gewonnen. Letztlich habe die Bank dadurch mit gestiegenen Kundeneinlagen profitiert, obwohl die unlauteren Konditionen der Finanzkonzerne der Volksbank den härtesten Wettbewwerb ihrer Geschichte geliefert hätten. Es werde allerdings einige Zeit dauern, bis sich dies auch positiv auf das Zinsergebnis auswirkt, das wegen des harten Wettbewerbs und der flachen Zinsstruktur um fast eine Million auf 12,9 Millionen Euro gesunken sei. Das Provisionsergebnis habe mit 6,4 Millionen Euro (minus 300 000 Euro) nicht ganz das hervorragende Ergebnis des Vorjahres erreicht, da besonders das Wertpapiergeschäft ab dem vierten Quartal auf Käuferseite wie abgeschnitten gewesen sei.

Das Vermögen der Kunden habe bei 776 Millionen Euro gelegen und sei damit um 47 Millionen zurückgegangen. Das liege "einzig und allein an den Kursverwerfungen Ende vorigen Jahres", sagte Luxem. Das Kundenvermögen der Mitglieder und Kunden wachse kursbereinigt auf jeden Fall weiter, versicherte der Vorstandsvorsitzende.

Das Kreditgeschäft sei mit 338 Millionen Euro auf unverändert hohem Niveau geblieben. Die sei ein Zeichen dafür, dass sich die Philosophie, nachhaltig Kreditpolitik und zu betreiben und auf langfristige Kundenbeziehungen zu setzen, gerade in schwierigen Zeiten bewähre. Anders als andere habe die Volksbank ordentlich bediente Kredite bisher nicht verkauft und werde dies auch in Zukunft nicht tun. Eine Bilanzsumme von 595 Millionen Euro, die um 2,4 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegt, und ein betreutes Kundenvolumen von 1,3 Millionen Euro belegten "eine ordentliche Geschäftstätigkeit. Dazu gehöre auch, dass die im Zuge der Fusion mit der kränkelnden Volksbank Wegberg übernommen Verpflichtungen von 10,9 Millionen Euro nach nur vier Jahren zurückgezahlt werden konnten.

Dividende von 5,6 Prozent

Der Jahresüberschuss betrug eine Million Euro. Davon soll den Mitgliedern erneut eine Dividende von 5,6 Prozent gezahlt werden, die übrigen 600 000 Euro soll in die Rücklagen eingestellt werden.

(RP)
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