Erkelenz Hofkirche mit viel Aufwand frisch saniert

Erkelenz · Nach fünf Jahren sind die Sanierungsarbeiten an der kleinen Lövenicher Hofkirche aus dem 17. Jahrhundert abgeschlossen. Von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gab es aus diesem Anlass eine Bronzeplakette.

 Stolz auf die Verleihung: Küsterin Heidi Klingenberg, Pfarrerin Friederike Lambricht, Roland Tauber, Ortskurator Dt. Stiftung Denkmalschutz, Finanzkirchmeister und Projektleiter Gerd Peerlings, Architekt Dr. Arno Lennartz (v. l.).

Stolz auf die Verleihung: Küsterin Heidi Klingenberg, Pfarrerin Friederike Lambricht, Roland Tauber, Ortskurator Dt. Stiftung Denkmalschutz, Finanzkirchmeister und Projektleiter Gerd Peerlings, Architekt Dr. Arno Lennartz (v. l.).

Foto: BACKHAUS

Wer an der Lövenicher Hauptstraße einfach nur unterwegs ist, verpasst ein kleines Schmuckstück. Das liegt allerdings daran, dass sich die Hofkirche gut versteckt. Im Prinzip hat das dieses Kleinod gar nicht nötig. Vor allem deshalb, weil es sich ordentlich herausgeputzt hat. Nach fünfjähriger Sanierungszeit sind die Arbeiten an der evangelischen Hofkirche abgeschlossen. Dokumentiert wurde das jetzt mit der Übergabe eine Bronzeplakette von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Die Arbeiten an der Hofkirche aus dem 17. Jahrhundert waren eines von mehr als 400 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mitteln von WestLotto aus der Lotterie Glücksspirale allein in NRW gefördert hat. Roland Tauber, Ortskurator Jülicher Land der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, überbrachte die Bronzeplakette. Pfarrerin Friederike Lambricht und Finanzkirchmeister Gerd Peerlings drehten die Zeit zurück. 2013, so Peerlings, habe man erste Mängel am Dach der kleinen Kirche entdeckt. Die evangelische Kirchengemeinde, der das Gebäude gehört, sorgte schnell für die Ermittlung eines Kostenrahmens, der sich für Dach, Mauerwerksanierung und Kanzel auf 276.000 Euro belief. Diverse Förderanträge spülten Geld in die Kasse der Gemeinde: 50.000 Euro gab es von der Denkmalstiftung, die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland steuerte 40.000 Euro hinzu, weitere Spenden, unter anderem von der Lövenicher Raiffeisenbank, erbrachten 25.000 Euro. Der Rest setzte sich aus Eigenmitteln der ev. Gemeinde zusammen.

Unter Federführung des Erkelenzer Architekten Arno Lennartz gingen die Sanierungsarbeiten zügig voran - auch wenn es immer wieder Überraschungen gab, wie Lennartz unterstrich. "So mussten wir die Pläne immer wieder anpassen", sagte er. Lennartz ist sehr "überraschungserfahren" - dank der umfangreichen Sanierung des Erkelenzer Lambertiturmes. An diese Arbeiten fühlte sich Arno Lennartz immer wieder erinnert: "Wie sich zeigte, kam die Tragfähigkeit des Holzdachstuhls sehr an Grenzen. Auch hier gab es den Fall, dass die Schäden aus dem II. Weltkrieg nur notdürftig repariert wurden. Es gab damals kaum Material, so dass eben das verbaut wurde, was gerade da war." Unter anderem wurde damals Holz mit Borke genutzt. Zu den Überraschungen zählte die Tatsache, dass die Schallluken am Glockenturm fast vollständig erneuert werden mussten.

Zwar ist Pfarrerin Friederike Lambricht erst seit Dezember in Lövenich tätig, doch mit den Sanierungsarbeiten hat sie sich intensiv auseinandergesetzt. So unterstrich sie vor allem die gute Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Handwerksbetrieben, die allesamt für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben. Das Gemeindeleben war kaum eingeschränkt, so konnten die Gottesdienste, Schulgottesdienste, Trauungen, Taufen und Beerdigungen störungsfrei stattfinden. Sehr stolz ist die Gemeinde darauf, dass die veranschlagten Kosten um 6000 Euro unterschritten wurden. Wo die Bronzeplakette ihren Platz finden wird, steht noch nicht fest, Pfarrerin Lambricht will in Ruhe einen Ort aussuchen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort