Erkelenz Höchstwert bei den Spargeldern

Erkelenz · Positive Zahlen für vergangenes Jahr stellte die Volsbank Erkelenz bei der Vertreterversammlung am Montag vor. Vorstandsvorsitzender Luxem wies aber auch auf Risiken für Menschen und Kommunen der Niedrigzinsphase hin.

 Die Erkelenzer Volksbank veröffentlichte für vergangenes Jahr nach oben weisende Zahlen.

Die Erkelenzer Volksbank veröffentlichte für vergangenes Jahr nach oben weisende Zahlen.

Foto: Laaser

Die Volksbank Erkelenz entwickelte sich 2016, im Jahr vor der geplanten Fusion mit der Volksbank Mönchengladbach, noch einmal sehr positiv. Die Bilanzsumme stieg. Bei den herausgegebenen Krediten gab es ein Plus. Und die Kunden vertrauten der Volksbank noch einmal mehr Spargelder als in den Vorjahren an, so dass deren Vorstandsvorsitzender Dr. Veit Luxem bei der Vertreterversammlung am Montagabend in Erkelenz berichten konnte, dass sich damit jetzt der Höchstwert von 567 Millionen Euro in der Bilanz befindet.

Luxem teilte nach der Vertreterversammlung in einer Presseerklärung eine Reihe von Entwicklungen mit, die das Jahr 2016 seiner Bank prägten. Allesamt sind sie positiv. Luxem wies allerdings auch auf Risiken hin. So sieht er "in der aktuellen Niedrigzinspolitik gleich mehrere negative Folgen für die Region". Er befürchtet zum Beispiel, "dass die Altersarmut zunimmt und damit die kommunalen Haushalte durch mehr soziale Leistungen belastet werden". Auch wies er darauf hin, dass "jetzt schon klar ist, dass in der Niedrigzinsphase die Erträge aller Regionalbanken sinken werden. Die Folge: Jedes regionale Institut muss Strategien entwickeln, wie es seine Kosten senkt und seine Einnahmen erhöht." Chancen für die Genossenschaftsbanken sieht Luxem wiederum in der Digitalisierung. Der Abruf von Bankdienstleistungen über das Internet per PC oder Smartphone schreite immer schneller voran, und hier heiße es, intelligente Lösungen für den Kunden bereitzustellen. Der Kunde entscheide über den Zugangsweg zur Bank, und das sei nicht unbedingt die Filiale vor Ort.

Die Niedrigzinsphase wie auch den digitalen Wandel meistert die Volksbank Erkelenz nach Ansicht von Luxem bisher sehr gut. Inmitten unruhiger Zeiten in Politik und Gesellschaft sowie Wirtschaft und Finanzwesen positioniere sich die Genossenschaftsbank weiter als sicherer Hafen in finanziellen Fragen. Das gelte nicht nur für Spareinlagen und Kundenkredite, sondern auch für die gemeinsamen genossenschaftlichen Werte: "Unsere Werte überzeugen. Und damit meine ich nicht nur die Bilanz und Gewinne, sondern vor allem Werte wie Nähe, Verlässlichkeit und Transparenz sowie gesellschaftliche, soziale Verantwortung."

 Dr. Veit Luxem, Vorstandsvorsitzender.

Dr. Veit Luxem, Vorstandsvorsitzender.

Foto: Volksbank erkelenz

Interessant für die Anteilseigner einer Genossenschaftsbank ist die Frage, ob ein Geschäftsjahr eine Dividende abwirft und wenn ja, in welcher Höhe. Sechs Prozent werden es bei der Volksbank Erkelenz für 2016 sein, teilte Luxem nach der Versammlung am Montag mit. Möglich machen das diese Vorjahresentwicklungen: Die addierte Bilanzsumme des Instituts stieg um sechs Prozent auf 732 Millionen Euro. Um 3,4 Prozent auf 1,52 Milliarden Euro wuchs das Gesamtkundenvolumen. In der eigenen Bilanz der Bank findet sich zum Stichtag 31. Dezember 2016 ein Plus von 2,3 Prozent auf 526 Millionen Euro bei den Krediten an Privat- und Firmenkunden. Dabei verteilten sich die ausgeliehenen Gelder zu ähnlichen Teilen auf Unternehmenskredite und Immobilienfinanzierungen. Diesen Zuwachs bezeichnete die Volksbank Erkelenz deshalb als "besonders bemerkenswert", weil die erfolgreiche Wirtschaft vor Ort aktuell intensiv tilge. Bei der Finanzierung neuer Projekte sei die Bank entsprechend stark engagiert: "Wir kommen unserer Aufgabe als Motor des heimischen Mittelstandes intensiv nach. Auch hier liegen wir deutlich über unseren Planzahlen."

5,6 Prozent mehr Spargelder als im Vorjahr vertrauten die Mitglieder und Kunden der Erkelenzer Volksbank an. Damit befindet sich der Höchstwert von 567 Millionen Euro in deren Bilanz. Das Gesamtvermögen aller Kunden stieg um 4,22 Prozent auf 900 Millionen Euro an. Bei den Erträgen blickte die Genossenschaftsbank am Montagabend mit "ein wenig Stolz" auf ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahr zurück.

Schließlich und endlich zeige sich die wirtschaftliche Stärke in dem, was unterm Strich in der Gewinn und Verlustrechnung übrig bleibe, meinte Luxem: "Das Zinsergebnis ist dabei leicht schlechter als im Vorjahr ausgefallen. Dank unseres guten Verbundgeschäftes konnten wir unser Provisionsergebnis auf gleichem Niveau halten, und unsere addierten Kosten, also Sachaufwand und Personalkosten, haben wir im Griff." Nach Steuern in Höhe von 2,5 Millionen Euro weise die Bank einen Jahresüberschuss von 2,35 Millionen Euro aus. Aus diesem solle die Dividende von dechs Prozent gezahlt werden.

(spe)
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