Erkelenz Hobbykunst in "stürmischen Zeiten"

Erkelenz · Zum 22. Mal lud die Dorfgemeinschaft Holzweiler zur Hobbykunst-Ausstellung ein. Das zentrale Thema im Pfarrheim St. Marien waren die Ereignisse, die in diesen Tagen mit dem Braunkohlentagebau und der Umsiedlung zu tun haben.

 Handgefertigter Schmuck aus unterschiedlichen Materialien zählte zu den Stücken, die bei der Hobbykunst-Ausstellung in Holzweiler gezeigt wurden.

Handgefertigter Schmuck aus unterschiedlichen Materialien zählte zu den Stücken, die bei der Hobbykunst-Ausstellung in Holzweiler gezeigt wurden.

Foto: JÜRGEN LAASER

Es war das bestimmende Thema im Pfarrheim St. Marien in Holzweiler. Den Ort mit Leben füllen, während nur wenige Kilometer entfernt in Immerath die erste Kirche auf Erkelenzer Boden in einer emotionalen Zeremonie entwidmet wird: Die Atmosphäre der 22. Auflage der Hobbykunst-Ausstellung in Holzweiler war spürbar anders.

"Wir durchleben stürmische Zeiten", sagte Johannes Oellers, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, zur Eröffnung der Ausstellung. Damit richtete er seinen Blick auf die Entscheidung der Stadt Erkelenz, alle Arbeiten im Zusammenhang mit der Umsiedlung einzustellen (die RP berichtete ausführlich). Und weiter: "Gerade deshalb ist es für uns so wichtig, mit einer Veranstaltung wie der Ausstellung zu zeigen, dass wir nicht tot sind." Dass auch Bürgermeister Peter Jansen in den vergangenen Nächten eher schlecht geschlafen haben dürfte wegen der sich überschlagenden Ereignisse, machte er in Holzweiler deutlich: "In vielen Gesprächen mit den betroffenen Menschen höre ich immer wieder heraus, wie unerträglich die Unsicherheit ist. Ein Angebot wie die Hobbykunst-Ausstellung ist daher umso wichtiger. Sie zeigt, dass die Menschen in den Dörfern zusammenstehen. Sie zeigt, wie viel Leben es in der Gemeinschaft noch gibt." Begleitet wurde der Erste Bürger der Stadt von seinen beiden Enkelkindern.

Dr. Gerd Hachen, Kreis Heinsberger Landtagsmitglied, bekräftigte indes, dass das Vorpreschen der Stadt Erkelenz dafür gesorgt hat, dass es in Düsseldorf ordentlich "rappelt, und das ganz sicher nicht zu knapp".

Natürlich gerieten die Werke der Hobbykünstler nicht in den Hintergrund, das sollten sie auch keinesfalls. Die Dorfgemeinschaft um Johannes Oellers und Dirk Heupts, Geschäftsführer, setzte gestern im Pfarrheim auf eine Mischung aus Bewährtem und Neuem. Längst sind es nicht mehr nur Hobbykünstler aus Holzweiler, dank einer immer weiter gewachsenen Beliebtheit aus der näheren und weiteren Umgebung. Unter anderem zeigten die Künstler handgefertigte Stofftiere, hochwertige Stickereien, Herbstdekoration, sogar mit der Raute von Borussia Mönchengladbach, Taschen, Schals, Schlüsselanhänger, Wollsocken, Schmuck, Uhren, Malereien und kreative Grußkartengestaltung. Damit sorgten die Künstler und die Dorfgemeinschaft im Pfarrheim an der benachbarten Kirche St. Cosmas und Damian für eine Menge Abwechslung im künstlerischen Angebot.

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