Erkelenz Heimatverein: virtuelles Museum

Erkelenz · Der elfte Arbeitskreis im Heimatverein der Erkelenzer Lande "baut" ein virtuelles Heimatmuseum. Mit der Erläuterung "In den Arbeitskreisen schlägt das Herz des Heimatvereins der Erkelenzer Lande" weist Günther Merkens, Vorsitzender des Heimatvereins, gerne auf die Wichtigkeit und Leistungsfähigkeit der Arbeitskreise hin. Jetzt hat der Heimatverein den elften Arbeitskreis etabliert.

Im Arbeitskreis "Virtuelles Heimatmuseum der verlorenen Heimat" beschäftigen sich fast zwei Dutzend Interessierte damit, wie man die Heimat museal im Internet darstellen kann. Nachdem im letzten halben Jahr unter der kommissarischen Leitung des Vorstandsmitgliedes Wilfried Mercks intensive Diskussionen über inhaltliche und technische Rahmenbedingungen, Schnittstellen zu anderen Aktivitäten des Heimatvereins und bereits vorliegenden Materialien geführt wurden, hat der Arbeitskreis nun beschlossen, sich schwerpunktmäßig mit Keyenberg zu beschäftigen. Entsprechend lautet dann auch der Untertitel des Arbeitskreises "Keyenberg - ein Dorf hört auf". Zum Sprecher des Arbeitskreises wurde Wolfgang Lothmann gewählt, nachdem Wilfried Mercks von Anfang an festgelegt hatte, dass er den Arbeitskreis nur kommissarisch leiten und den Aufbau mitorganisieren werde.

Merkens fasst die Probleme mit der Darstellung in einem virtuellen Heimatmuseum unter der speziellen Erkelenzer Situation zusammen: "Einerseits sollten in einem Museum - ob real oder virtuell - möglichst viele Dinge vorgestellt und Entwicklungen dokumentiert werden. Andererseits werden bei uns viele Werte unwiederbringlich vernichtet, die man in einem realen Museum nicht darstellen kann. Deshalb hat der Heimatverein die Menschen im Erkelenzer Land, die ihre Heimat bisher verloren haben, ständig begleitet." Er erinnert dabei an die Sicherung der Borschemischer Orgel und die Interdisziplinäre Tagung über den Begriff Heimat im vorigen November im Kreuzherrenkloster Hohenbusch. "Jetzt begleiten wir den Verlust eines Dorfes und machen ihn durch das Internet für viele Menschen transparent." Arbeitskreisleiter Wolfgang Lothmann, der in Keyenberg lebt, unterstreicht, dass es nicht nur um die Darstellung der sozialen Verluste geht. "Wie die anderen Orte auch, die bisher von der Landkarte verschwunden sind oder dabei sind zu verschwinden, gibt es in Keyenberg eine Vielzahl kultureller und historischer Güter, die der Nachwelt vorgestellt werden müssen!"

Der neue Arbeitskreisleiter wird das Konzept in der Mitgliederversammlung des Heimatvereins am 3. Oktober im Alten Rathaus vorstellen. Der Arbeitskreis des Heimatvereins ist keine "geschlossene Gesellschaft". Wer mitwirken möchte - auch Nichtmitglieder des Heimatvereins - kann sich bei der Geschäftsstelle des Heimatvereins melden, bevorzugt per E-Mail an: geschaeftsstelle@heimatverein-erkelenz.de.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort