Heimatpreisgewinner 2021 ausgezeichnet Unermüdlicher Einsatz für Erkelenz

Erkelenz · Heinz Dickert, die Pfadfinder, die Dorfgemeinschaft Holzweiler und die Mariennachbarn haben den Erkelenzer Heimatpreis gewonnen. Die Auszeichnung fand in kleiner Runde statt.

 Die Erkelenzer Heimatpreisträger 2021 auf der Bühne der Stadthalle. Die Ehrung fand pandemiebedingt im kleinen Kreis statt.

Die Erkelenzer Heimatpreisträger 2021 auf der Bühne der Stadthalle. Die Ehrung fand pandemiebedingt im kleinen Kreis statt.

Foto: Ruth Klapproth

Heinz Dickert, der „Mann mit dem Eimer“, war auch am Samstagmorgen wieder am Franziskanerplatz unterwegs und räumte den Müll weg, den irgendwelche Zeitgenossen vor den Eingang der Stadthalle geworfen hatten.  Wenig später stand er dann in der Stadthalle auf der Bühne und wurde für sein Engagement mit dem Heimatpreis 2021 der Stadt Erkelenz ausgezeichnet. Dickert trug den ersten Preis davon, den zweiten Preis verlieh Bürgermeister Stephan Muckel an den Stamm St. Georg der Erkelenzer Pfadfinderschaft. Dritte wurden die Dorfgemeinschaft Holzweiler und die Mariennachbarn.

Statt im großen Rahmen fand die Verleihung in kleiner Runde in der Stadthalle statt, wie Moderator Dominik Mercks bedauerte: „Alle Preisträger hätten eine große Bühne und einen großen Rahmen verdient.“ Die Verleihung soll demnächst im Internet gezeigt werden.

Den größten Beifall erhielt der emsige Heinz Dickert, dessen Einsatz für die Sauberkeit rund um Franziskanerplatz, Rathaus und Pfarrkirche St. Lambertus auch in einem Film dokumentiert wurde. Der bald 80-Jährige wünscht sich, dass es ihm andere Bürger gleichtun und appellierte an Gastronomie und Gewerbetreibende, den Bereich vor ihren Türen sauber zu halten. „Wer ihn nicht kennt, den Mann mit dem Eimer, der kennt nicht die Innenstadt“, meinte der Bürgermeister über den bescheidenen Mann, der seit Jahrzehnten den Abfall aufklaubt, den andere auf die Straße werfen. Dickert, der sich auch als Fahrradbotschafter der Stadt, beim ETV, der EKG und im Gesangverein engagiere, habe sich den Heimatpreis redlich verdient und sei ein Mann, an dem sich andere ein Beispiel nehmen könnten.

Auf den zweiten Platz setzte die Jury den Pfadfinderstamm St. Georg. Seit vielen Jahren betreuen die Pfadfinder Kinder in Erkelenz, lehren sie gesellschaftliche Verantwortung, nachhaltiges Denken und Handeln und vermitteln ihnen christliche Werte. Gerne würden die Pfadfinder, die mit ihrem Maskottchen Wölfi erscheinen waren, noch mehr Kinder aufnehmen. „Wir haben eine Warteliste“, meinte Antje Tobies. „Wir sind immer auf der Suche nach Erwachsenen, die mithelfen wollen“, ergänzte Stefan Tobies. Gerne würde der Pfadfinderstamm sein Engagement ausdehnen, wenn es denn genügend helfende Hände gäbe. 

Die Dorfgemeinschaft Holzweiler ist nicht nur Betreiber des kleinen Heimatmuseums „Holzweiler Fenster“. Sie sorgt mit vielen Aktivitäten für ein lebendiges Dorfleben; ob im Karneval, beim Georgiusmarkt oder dem Weihnachtsbasar – die Dorfgemeinschaft macht mit und trägt dazu bei, dass in Holzweiler neues Leben sprießt, nachdem die Ungewissheit über die Zukunft gewichen ist und das Dorf von den Braunkohlebaggern verschont bleibt.  Das Dahinsiechen in einem vermeintlich sterbenden Dorf ist vorbei. Die Dorfgemeinschaft ist ein Teil auf dem Weg in die Zukunft. „Wir freuen uns über neues Leben“, sagte Johannes Oellers im Gespräch mit Mercks.

Auch die Mariennachbarn haben ihrem Marienviertel neues Leben eingehaucht. Die Nachkriegssiedlung hatte eine rege Bürgergemeinschaft, die allerdings altersbedingt zum Erliegen kam. Vor sechs Jahren nahmen die Mariennachbarn das Heft in die Hand, organisierten Feste, brachten St. Martin zurück und luden zu monatlichen Stammtischen ein. „Das Miteinander macht ein Viertel aus“, sagte Muckel und Marwin Altmann als Vertreter des dritten Heimatpreisträgers fügte hinzu:  „Die Leute sehnen sich nach Kontakten.“ Den Mariennachbarn ist es gelungen, neue Kontakte zu knüpfen und ehemalige wiederzubeleben.

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