Auslandsjahr Helfen an Förderschule in Namibia

Erkelenz · Hannah Kämmerling aus Erkelenz wird die nächsten zwölf Monate an einer Förderschule in Windhoek/Namibia arbeiten. Volunta, eine Tochter des hessischen DRK, entsendet die 19-Jährige dorthin.

 Hannah Kämmerling geht für ein Jahr nach Namibia und zeigt auf einer Karte, wo sie arbeiten wird: in der Hauptstadt Windhoek.

Hannah Kämmerling geht für ein Jahr nach Namibia und zeigt auf einer Karte, wo sie arbeiten wird: in der Hauptstadt Windhoek.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

In einem Jahr möchte Hannah Kämmerling sich neu kennengelernt haben, möchte genauer wissen, ob ihr Wunsch, Sonderpädagogik zu studieren, wirklich passt, möchte ein fremdes Land kennen und verstehen gelernt haben – die 19-Jährige aus Erkelenz wird ein Jahr lang an einer Förderschule in Namibia arbeiten. Jetzt ist sie dorthin aufgebrochen.

Hannah Kämmerling lebt seit elf Jahren in Erkelenz, hat gerade ihr Abitur an der Betty-Reis-Gesamtschule in Wassenberg gemacht und war früher Messdienerin an St. Lambertus in Erkelenz. Immer schon war sie daran interessiert, andere Menschen und Länder kennenzulernen. „Ich möchte sie verstehen lernen“, sagt die 19-Jährige. Als ihr Schulabschluss nahte, begann sie deshalb zu überlegen, ob sie vor dem Studium ein Jahr ins Ausland gehen sollte. Sie stieß im Internet auf die Seite der Organisation Weltwärts und dort auf eine Stelle als Schulassistentin an einer Förderschule in Windhoek, der Hauptstadt von Namibia: „Die wollte ich unbedingt bekommen.“

Das ist der 19-Jährigen gelungen. Volunta, eine Tochter des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen, schickt Hannah Kämmerling für ein Jahr an die Schule, wo sie mit einer zweiten Freiwilligen arbeiten und gemeinsam in einem Zimmer des angeschlossenen Internats leben wird. Insgesamt werden während dieser Zeit 32 deutsche Freiwillige über die Organisation in Namibia im Einsatz sein. Allein zehn davon arbeiten in Windhoek, so dass die Erkelenzerin hofft, sich mit ihnen zwischendurch auch mal zum Austausch über das Erlebte treffen zu können.

Ein genaues Bild, was das sein könnte, hat die 19-Jährige noch nicht. Sie hat viel über das Land gelesen, darunter „Licht und Schatten in Namibia“ von Anna Mandus, ein Buch, das sie empfiehlt. Und sie hat sich über die Förderschule informiert, die „eine der wenigen im ganzen Land ist. Sie bereitet Kinder mit geistiger Behinderung auf den Alltag vor und scheint stark auf sportliche Aktivitäten ausgerichtet zu sein. Dort werde ich im Unterricht und in der Nachmittagsbetreuung helfen. Die letzte Freiwillige hatte darin einen Chor und HIV-Prävention angeboten. Das kann ich fortsetzen oder mir neue Angebote für die Kinder ausdenken“, erzählt Kämmerling. Nach ihrer Ankunft wolle sie sich orientieren, was ihre Angebote sein könnten. Zu ihrem Glück sind dann gerade Ferien, und sie bekommt noch zwei Wochen, um sich eingewöhnen und alles kennenlernen zu können.

Auf ihre neue Aufgabe fühlt Hannah Kämmerling sich gut vorbereitet. Das Rote Kreuz in Hessen hat sie zehn Tage lang geschult, außerdem hat die Erkelenzerin bereits Praktika an einer Grund- und einer Förderschule absolviert wie auch Nachhilfe gegeben. Zudem steht ihr in Namibia ein pädagogischer Berater vor Ort zur Verfügung, an den sie sich wenden könnte.

Familien und Freunde haben ihr zu diesem Auslandsaufenthalt geraten, „da mir dieses Jahr sicherlich viel für mein Leben bringt“. Hannah Kämmerling selbst ist vor ihrem Abflug gespannt „auf das Land, die Menschen, die Kultur“, die sie in den nächsten zwölf Monaten kennenlernen möchte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort