Für die Dörfer Grüne wollen Mitfahrbänke in Erkelenz

Erkelenz · Ein Projekt aus Holzweiler soll auf andere Dörfer ausgeweitet werden. Es sei auch ein Zeichen der Solidarität, sagt die Grüne Beate Schirrmeister-Heinen.

 In vielen ländlichen Regionen gibt es bereits Mitfahrbänke. Auch in Erkelenz sollen es mehr werden.

In vielen ländlichen Regionen gibt es bereits Mitfahrbänke. Auch in Erkelenz sollen es mehr werden.

Foto: dpa/Carsten Rehder

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll in Erkelenz in den kommenden Jahren eine deutlich wichtigere Rolle einnehmen als bisher. Die Anbindung der Außenorte soll sich verbessern, der Autoverkehr sich als Folge daraus verringern. Die Realität ist von diesem Ziel allerdings noch ein gutes Stück entfernt: Wer aus den Dörfern in die Innenstadt will, wartet teilweise eine Stunde auf den Bus. Um das zu ändern und mehr Menschen Mobilität zu ermöglichen, wollen die Grünen nun Mitfahrbänke in Erkelenzer Ortschaften aufstellen und haben einen entsprechenden Antrag an den Stadtrat formuliert.

Das Prinzip: Wer auf der Mitfahrbank Platz nimmt, möchte mitgenommen werden, zum Beispiel in den nächsten Ort oder in den nächsten Supermarkt. In Holzweiler hat die Dorfgemeinschaft eine solche Mitfahrbank bereits umgesetzt, laut der Partei habe sich die Aktion dort bereits „etabliert“. Wie die Grünen mitteilen, gäbe es auch viele weitere ländliche Gebiete in Deutschland, in denen das Prinzip bereits etabliert ist. Die Grünen wollen nun, „dass die Stadt sich ausdrücklich für Initiativen wie in Holzweiler ausspricht, sie fördert und bewirbt“. „Die Idee birgt eine Chance, den ÖPNV im Erkelenzer Raum zu unterstützen und ein Zeichen der Solidarität zu setzen“, sagt die Grüne Beate Schirrmeister-Heinen. „Darüber hinaus ist sie ein Beitrag zur CO2-Einsparung, denn Einzelfahrten können so reduziert werden.“

Auch die soziale Komponente solle berücksichtigt werden, denn die Menschen kämen „wieder ins Gespräch miteinander“, sagt Schirrmeister-Heinen. Sie meint: „Ein vielfältiges Angebot an Mobilität im ländlichen Raum trägt maßgeblich zur Lebensqualität bei“.

Dies sei vor allem für ältere Mitbürger von großer Bedeutung, denn Mobilität bedeute auch Selbständigkeit. Auch wenn die meisten Haushalte im Erkelenzer Land über mindestens ein Auto verfügten und auch eine Anbindung an den ÖPNV in den meisten Orten gegeben sei, werde das Mobilitätsangebot vor allem in den Abendstunden und am Wochenende als unzureichend wahrgenommen.

Die Grünen regen an, dass die jeweiligen Bezirksausschüsse bei ihren kommenden Sitzungen und auch Initiativen vor Ort bei der Suche nach geeigneten Standorten für Mitnahmebänke mithelfen. Die Bänke sollen an strategisch günstigen Plätzen aufgestellt, mit einem Schild und einer ausklappbaren Richtungstafel bestückt werden. Der Fahrgast kann so die Richtung anzeigen, in die er gerne mitgenommen werden möchte. Der Autofahrer erkennt so auf einen Blick, wohin die Reise gehen soll.

(RP)
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