Erkelenz Grüne radeln entlang des Tagebaus

Erkelenz · Mit dem Fahrrad entlang der Tagebaukante Garzweiler II - Mitglieder der vier an den Tagebau grenzenden Kreisverbände der Grünen traten in die Pedale und informierten vor Ort über Belastungen und Auswirkungen des Tagebaus.

 Start der Radtour von Bündnis 90/Die Grünen war an der Mehrzwckhalle in Borschemich (neu). Am Ende der Tour zum zum Tagebaurand standen für einige auch neue Erkenntnisse.

Start der Radtour von Bündnis 90/Die Grünen war an der Mehrzwckhalle in Borschemich (neu). Am Ende der Tour zum zum Tagebaurand standen für einige auch neue Erkenntnisse.

Foto: Jürgen Laaser

"Es ist wichtig, dass die Belastungen durch den Tagebau weiter in die Öffentlichkeit gebracht werden", betonte Hans Josef Dederichs, Bundestagskandidat der Grünen aus Erkelenz. Als Profilierungsthema für den Wahlkampf sei der Gegenstand aber zu wichtig. "Das würde allen Betroffenen nicht gerecht", so der Kandidat vor der Abfahrt in Borschemich (neu).

Von der Mehrzweckhalle führte die von MdL Gudrun Zentis (Düren) initiierte Radtour Richtung Wanlo. Nach einem Zwischenstopp in Jüchen-Hochneukirch ging es zum Aussichtspunkt des Tagebaus bei Jackerath, wo die Radler 500 Luftballons mit Zetteln aufsteigen ließen, die auf Grob- und Feinstaubbelastung aufmerksam machen sollten.

Von dort führte die Runde über die Umsiedlungsorte Immerath, Berverath, Unterwestrich und Keyenberg zurück zum Ausgangspunkt. Trotz eines Regenschauers fiel das Fazit der rund 35 bis zwischenzeitlich 60 Radler positiv aus. Er habe auch Neues von den Berichten der Parteifreunde aus den Kreisen Viersen, Düren und der Stadt Mönchengladbach mitnehmen können, so Dederichs. So sei er von den hohen Verkehrsbelastungen durch die veränderte Straßenstruktur beim Halt in Hochneukirch überrascht gewesen. Umso mehr müsse man auf die Straßenplanung achten, etwa bei der Rundstraße um den Tagebau und besonders im Bereich Kaulhausen. Auch die Feinstaubbelastung müsse im Auge behalten werden. Schon jetzt seien die Grenzwerte an der Messstation Jackerath seit Beginn des Jahres 20 Mal überschritten worden. Der Tagebau bringe viele Belastungen, die man gemeinsam angehen müsse. Dederichs wünscht sich mehr Zusammenarbeit — auch über Parteigrenzen hinweg. "Es ist wichtig, dass wir gemeinsam für das Thema sensibilisieren", so Dederichs. Aber, gibt er zu, mehr Zusammenarbeit, das würden sich Mitglieder anderer Parteien wahrscheinlich auch von ihm wünschen. Auch Maria Meurer, Vorsitzende der Grünenfraktion im Kreistag, fand viele Information wertvoll. Berichte über die Feinstaubbelastung und mögliche Risiken bei der Befüllung des Restsees seien ihr in diesem Umfang neu gewesen. Ziel müsse es sein, den gesamten Prozess kritisch zu begleiten, so Meurer.

Das Radlerfeld war teils prominent besetzt. Dr. Ruth Seidl aus Wassenberg, Gudrun Zentis (Düren), Wibke Brems (Gütersloh) (alle Mitglieder des Landtags) sowie der Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer (Düren) waren Teil der radelnden Gruppe.

(prei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort