Große Verkaufshalle Erkelenz wird Zentrum für Wohnmobile

Erkelenz · Im Gewerbegebiet steht jetzt mit knapp 150 Fahrzeugen eine der größten Verkaufshallen für gebrauchte Wohnmobile in NRW. Das Coronavirus hat überdies nicht nur für Schwierigkeiten gesorgt.

 Das große Wohnmobilcenter ist in eine Halle im Erkelenzer Gewerbegebiet gezogen.

Das große Wohnmobilcenter ist in eine Halle im Erkelenzer Gewerbegebiet gezogen.

Foto: SK Reisemobile

Als Reisemobil-Kaufhaus bezeichnet die Firma SK-Reisemobile ihren neuen Hauptstandort in Erkelenz. In dem Räumen eines ehemaligen Baumarktes an der Gewerbestraße Süd hat sich das Unternehmen aus Köln niedergelassen und konzentriert sich dort auf den Verkauf gebrauchter Wohnmobile.

In dieser Form sei das Center wohl einzigartig in der Region, meint Sven Locke, der für das Qualitätsmanagement verantwortlich und für die neue Niederlassung in Erkelenz zuständig ist. „Wir bieten alle unsere Wohnmobile in einer Halle an. Es gibt keine Außenfläche.“ Interessenten könnten sich so trockenen Fußes die Ausstellungsstücke anschauen, die ihrerseits nicht Staub und Wetter ausgesetzt sind.

Lange hatte die Firma nach einem geeigneten Objekt am Niederrhein Ausschau gehalten, fündig wurde sie in Erkelenz, wie der Chef erklärt: „Es ist optimal hier. Die Hallenfläche ist gewaltig, die Verkehrsanbindung in alle Richtungen super. Außerdem ist Erkelenz ein wirtschaftliches Zentrum der Region.“ Rund 150 Wohnmobile kann das Unternehmen in der Halle wettergeschützt präsentieren, und dennoch bleibe genügend Platz für weitere Aktivitäten.

Den Start am neuen Hauptstandort hatte sich das Unternehmen aber trotzdem anders vorgestellt – denn das Timing war vor der Pandemie ungünstig. „Corona hat alle unsere Planungen über den Haufen geworfen“, sagt Locke. Die Immobilie samt Parkplatz war gerade angemietet und die Planung für die Umgestaltung abgeschlossen, „da kam Corona.“ Der Umbau geriet ins Stocken, Kunden konnten wegen der Schutzbestimmungen nicht beraten werden.

Kurzerhand improvisierten die Mitarbeiter. Zunächst wurden die Wohnmobile, die an vielen Standorten in der Region stationiert waren, nach Erkelenz gebracht und dort untergesellt. Inzwischen läuft der Handel, derweil im Innern kräftig gewerkelt wird. „Eine Verkaufstheke fehlt noch, die Spielecke für Kinder ist noch nicht vorhanden, in den Büros ist noch nicht aller perfekt“, sagt Locke.

Das Coronavirus hat aber nicht nur den Start in Erkelenz gehörig durcheinandergebracht, es hat auch für einen in dieser Dimension nicht zu erwartenden Schub bei den Verkäufen von gebrauchten Wohnmobilen gesorgt. „Die Menschen entdecken wieder den Urlaub in Deutschland und im nahen Ausland. Sie wollen nicht fliegen und im Urlaub flexibel sein.“ Das komme dem Geschäft zugute. „Wir haben viel zu tun“, sagt Locke vielsagend, der mit 15 Mitarbeitern in Erkelenz tätig ist.

Der Ankauf gebrauchter Wohnmobile kommt fast der Nachfrage nicht mehr nach. Die Firma kauft Wohnmobile aus ganz Europa. In Erkelenz werden sie wieder auf Vordermann gebracht und verkaufsfertig gemacht. „Von der ersten Sichtung bis zum Verkauf machen wir alles selbst. Wir haben unsere eigene Werkstatt und unseren Reparaturservice hier“, sagt Locke.

Demnächst werde die Zubehörabteilung hinzukommen, in der es vom Vorzelt bis zum Campingstuhl alles geben wird. Außerdem soll eine weitere Zielgruppe angesprochen werden: die Abenteurer, die „quer durch die Prärie“ oder Wüsten und entlegenen Strecken unterwegs sein wollen. Für sie wird eine eigene Offroad-Abteilung entstehen mit geländegängigen Reisemobilen. Diese werden im „Käfig“, dem ehemaligen Gartenhandel des Baumarkts ausgestellt.

Kunden jeden Alters und von nah und fern finden inzwischen den Weg nach Erkelenz auf der Suche nach dem für sie geeigneten Wohnmobile. „Besucher aus Belgien und den Niederlanden schauen ebenso vorbei wie Kunden aus dem gesamten Bundesgebiet.“ Die Auswahl der Modelle ist groß, die Preisspanne erstreckt sich vom unteren fünfstelligen Bereich bis hin zum sechsstelligen. Zwei bis sieben Personen können je nach Größe darin nächtigen, bei einigen Modellen muss der Fahrer sogar ein LKW-Führerschein vorweisen können. „Bei uns wird es quasi alles geben, was im Bereich der gebrauchten Wohnmobile vorhanden ist.“

Locke freut sich schon auf die nächsten Monate, wenn das Center endlich die Form annimmt, die vor der Pandemie geplant war. Dann werde es auch Veranstaltungen im Reisemobil-Kaufhaus geben. Noch hält sich die Firma öffentlich zurück, kann aber trotzdem nicht über eine mangelnde Aufmerksamkeit bei Interessenten klagen. „Der Schritt nach Erkelenz war der richtige, trotz der Corona-Krise, die wir gemeinsam überstehen werden.“

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