Kreis Heinsberg Grenzenlos helfen

Kreis Heinsberg · Der Verein „Wir für Ruanda“ lud wieder zum dreitägigen Afrika-Fest in Oberbruch ein. Folklore, Musik und Tanz standen ebenso auf dem Programm wie Informationen über das aktuelle Projekte der Helfer in Kiribizi.

Die afrikanischen Rhythmen erklangen schon von weitem. Viel Gesang und Tanz luden die Besucher ein, sich entführen zu lassen in einen ganz anderen Kulturkreis; einen, der jedoch stark auf Hilfe und Unterstützung angewiesen ist, denn die Armut dort kennt keine Grenzen.

Hilfe für behinderte Kinder

„Wir für Ruanda“ veranstaltete das alle zwei Jahre stattfindende Benefiz-Sommerfest. Ein fröhliches Fest, das aber auch in erster Linie auf die Menschen nicht nur in Ruanda hinwies. Dr. Bernd Bierbaum, der Vorsitzende von „Wir für Ruanda“, leistet zusammen mit seinem großen Team eine eindrucksvolle Arbeit, um den Menschen vor Ort zu helfen.

Und am Rande des bunten Festes erklärte er, warum gerade diese Feier eine so große Bedeutung hat, denn er hat ein großes Projekt im Blick: In Kiribizi errichtet der Verein ein Zentrum für geistig behinderte Kinder, die in Ruanda keine Perspektive haben. „Das erste Gebäude ist im Bau. Letztlich soll das Zentrum ausgerichtet sein auf 48 Kinder, die im Rotationsverfahren betreut werden,“ sagte Dr. Bierbaum. Sie sollen vor allem familiennah betreut werden und in so genannten Small-Home-Units leben, „denn es ist uns wichtig, dass die Verantwortung in den Familien und Dörfern verbleibt“. Dr. Bierbaum sprach dabei von einem revolutionären Konzept, dass in Afrika noch nicht bekannt sei. Die Kinder sollen lernen, trotz ihrer Behinderung im Rahmen der eigenen Möglichkeiten gefördert zu werden. Wann das Projekt seiner Bestimmung übergeben werden kann, hängt von den Spenden ab, denn von der EU hat der Verein keine Zuschüsse erhalten.

Aber auch zahlreiche kleinere Projekte laufen bei „Wir für Ruanda“, dabei ist Dr. Bierbaum die Kooperation der weiteren Afrikavereine der Region sehr wichtig: „Es geht bei niemandem darum, das Rad neu zu erfinden. Gemeinsam zu helfen muss das Ziel sein.“ Und so hilft sein Verein etwa auch Abbé George, der in Wegberg als Priester tätig war und nun wieder in Burundi sein Gesundheitszentrum weiter aufbaut.

Während des Festes begrüßte der Verein auch „Dialog international“, der im Rahmen der Feierlichkeiten den Kongotag durchführte. In einer Diskussion kamen Themen wie die Korruption oder auch die Gewalt an Frauen im Kongo zur Sprache.

Schlemmerküche lockte

Anschließend lockte vor allem die internationale Schlemmerküche unter anderem mit nigerianischen, kongolesischen oder auch portugiesischen Spezialitäten. Und auch weitere Vereine, die sich im Kreis Heinsberg für Afrika stark machen, informierten über ihre Arbeit.

(RP)
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