Erkelenz Glocke für ehemaliges Kloster

Erkelenz · Fast sieben Meter hoch wird der Glockenstuhl und 45 Kilogramm schwer wird die Bronzeglocke, die ab September an Haus Hohenbusch die Geschichte als einstiges Kreuzherrenkloster noch sichtbarer machen sollen.

 Neuer Glockenturm für Haus Hohenbusch: An der Stelle, wo künftig der neue Glockenturm errichtet wird, präsentieren Markus Palic (l.) und Heinz Küppers den Plan des zu erstellenden Turmes.

Neuer Glockenturm für Haus Hohenbusch: An der Stelle, wo künftig der neue Glockenturm errichtet wird, präsentieren Markus Palic (l.) und Heinz Küppers den Plan des zu erstellenden Turmes.

Foto: Günter Passage

Am 13. Januar 1802 hatte das Glöcklein des Kreuzherrenklosters Hohenbusch zum letzten Mal geschlagen. Am 2. September 2012, somit 210 Jahre später, wird es wieder schlagen. Nicht das alte – ein neues Glöcklein wird im Innenbereich der riesigen Hofanlage erklingen. Der Förderverein für die Klosteranlage lässt die 45 Kilogramm schwere Bronzeglocke in der Eifel gießen, zu hören sein wird künftig der Ton B. Der neue Glockenschlag war nur eines der positiven Dinge, die Heinz Küppers als Vorsitzender des Fördervereins in der Generalversammlung im Hohenbuscher Klostercafé referieren konnte und die auch den Beifall und Dank von Bürgermeister Peter Jansen fanden.

Neue Kunstschätze-Führungen

Auf der Baustelle Hohenbusch ist stets Bewegung, die sich im laufenden Jahr unter anderem durch die Plattierung von Flur und Treppe des Laienbrüderhauses dokumentieren wird, wie Heinz Küppers an-kündigte. Noch intensiver soll die "Baustelle" den Menschen zugänglich gemacht und erläutert werden. Heinz Küppers begrüßte als 215. Mitglied des Fördervereins den Doverener Kunst- und Lokalhistoriker Frank Körfer, der regelmäßige Führungen anbieten wird, die ihren Schwerpunkt in den Kunstschätzen der Gesamtanlage haben werden. Die haben nach Darstellung der Kreistagsabgeordneten Dr. Christiane Leonards-Schippers auch den Vorteil, dass der Kreis Heinsberg seine Zuschüsse an das Kloster auf 1000 Euro jährlich verdoppeln kann.

Verbunden mit der neuen Glocke ist auch deren Standort, dem der Klosterkirche, die vor einigen Jahren wiederentdeckt wurde, und die bei der Säkularisation aller Klöster im zur französischen Republik gehörenden Rheinland 1802 abgebrochen worden war. Die Kirche von 30 Metern Länge und acht Metern Breite lag parallel zum Herrenhaus und ist als Bodendenkmal zu sehen. An dessen Chor wird ein offener Glockenstuhl zu stehen kommen: mit 20-Zentimeter-Stahlträgern, bis 6,80 Meter hoch und einer in vier Metern Höhe hängenden Glocke. Aufgegossen wird ihr das Klosterwappen der Kreuzherren.

Glockenweihe im September

Zur Glockenweihe am 2. September werden Vertreter des letzten in Deutschland existierenden Kreuzherren-Konvents in Wuppertal-Beyenburg an der Messe der katholischen Lambertuspfarre Erkelenz auf Hohenbusch teilnehmen.

(isp)
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