Erkelenz Gerderhahn feiert sieben Jahrhunderte

Erkelenz · Am 3. April 1317 wurde Gerderhahn erstmals urkundlich erwähnt. Im Juli findet daher ein großes Festwochenende statt, um den 700. Geburtstag des Ortes zu feiern.

 Sie bereiten das große Festwochenende vor (v.l.): Frank Salewski, Heiner Haupts, Wolfgang Küppers, Karlheinz Feiter und Leo Jansen haben mit weiteren Akteuren die 700-Jahr-Feier Gerderhahns erarbeitet. Küppers hält eine Kopie der Urkunde in Händen, die den Ort am 3. April 1317 erstmals erwähnt.

Sie bereiten das große Festwochenende vor (v.l.): Frank Salewski, Heiner Haupts, Wolfgang Küppers, Karlheinz Feiter und Leo Jansen haben mit weiteren Akteuren die 700-Jahr-Feier Gerderhahns erarbeitet. Küppers hält eine Kopie der Urkunde in Händen, die den Ort am 3. April 1317 erstmals erwähnt.

Foto: ANKE BACKHAUS

Eher zufällig tauchte die Urkunde auf. Willi van der Beek war damals Leiter der Wegberger Realschule. Seine Aufgabe war es, zum 25-jährigen Bestehen des Turnvereins Gerderhahn Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre eine Ansprache vorzubereiten. Und da fiel ihm das wichtige Dokument in die Hände: Dieses besondere Schriftstück erzählt von der ersten urkundlichen Erwähnung Gerderhahns. Das Datum: 3. April 1317. Mit Akribie bereiten nun die Vertreter der Vereine der Dorfgemeinschaft Gerderhahn die 700-Jahr-Feier ihres Heimatortes vor. Gefeiert wird am Samstag, 8. Juli, und Sonntag, 9. Juli.

In einem Nebenraum trifft sich die Arbeitsgruppe, die diesmal aus Leo Jansen, Frank Salewski, Heiner Haupts, Karlheinz Feiter sowie Wolfgang und Daniel Küppers besteht. Sie alle sind in den Ortsvereinen in verschiedenen Funktionen aktiv. Auffallend in Gerderhahn ist, wie alt die Ortsvereine sind: So ist die Feuerwehr-Löschgruppe die älteste im Kreis Heinsberg, die Hubertusbruderschaft wurde 1879 gegründet, etwas älter ist die Karnevalsgesellschaft, die aus den 1860er Jahren stammt.

Die Urkunde erzählt von einem Bauernhof in Fronderath, zu dem ein Hof aus Gerderhahn gehörte. 1317, so holt Wolfgang Küppers aus, sei die Zeit für die Menschen schlimm gewesen, vor allem der Winter habe viel Kälte mit sich gebracht. Die verarmten Menschen wurden von Epidemien geplagt, die im Hospital des Hl. Nikolaus der Stadt Wassenberg behandelt wurden. Diesem Hospital wurden in einer Schenkungsurkunde 19 Morgen Ackerland übergeben. Der bereits erwähnte Bauernhof soll auf den Wiesen der Flur "Im Wetzel" gelegen haben.

Das Festwochenende beginnt am Samstag, 8. Juli, 19 Uhr, mit einem Festabend. Als Festredner tritt geballte Kompetenz in Erscheinung: Hastenraths Will, charismatischer Ortsvorsteher aus Saffelen. Als kommunale Größe von Format richtet er seinen Blick auf die Menschen Gerderhahns. Die Band 3-Männ-Sing und die Showtanzgruppe Innocence sind ebenfalls zu Gast. Der Sonntag, 9. Juli, beginnt um 9.45 Uhr in der Kirche Heilige Dreifaltigkeit, im Anschluss wird auf dem Platz neben der Mehrzweckhalle ein Gedenkstein eingesegnet. Der Musikverein Orsbeck gestaltet den musikalischen Frühschoppen. Daneben werden historische Traktoren und Fahrzeuge ausgestellt. Am Festwochenende wird auch Sepp Becker, Vorsitzender des Heimatvereins Wassenberg, erwartet.

(RP)
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