Erkelenz Genossenschaftsbanker im Gespräch mit Finanzminister

Erkelenz · NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans hörte sich die Sorgen der Genossenschaftsbanken an.

 Sie tauschten sich aus: Ralf W. Barkey, der Vorstandsvorsitzende des RWGV (v.l.), NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans und Dr. Veit Luxem, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Erkelenz.

Sie tauschten sich aus: Ralf W. Barkey, der Vorstandsvorsitzende des RWGV (v.l.), NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans und Dr. Veit Luxem, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Erkelenz.

Foto: Volksbank Erkelenz

"Wenn es um die Unterstützung der regionalen Wirtschaft geht, spielen Genossenschaftsbanken wie die Volksbank Erkelenz eine zentrale Rolle. Dem muss die Politik Rechnung tragen", erklärte Dr. Veit Luxem, Vorstandsvorsitzender der Volksbank, nach einem Gespräch von Genossenschaftsbankern mit NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans. "Der öffentliche und genossenschaftliche Bankensektor ist in den Städten und Gemeinden fest verankert. Die Kreditinstitute kennen ihre Kundschaft und deren Risiken - das ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil und sorgt für Stabilität auch in Krisenzeiten", sagte Walter-Borjans. Zu dem Gedankenaustausch hatte der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband nach Düsseldorf eingeladen.

Besonders verärgert waren die Gesprächsteilnehmer laut einer Pressemitteilung über die Pläne der EU-Kommission, eine europaweite Einlagensicherung aufzubauen. In die sollen alle Banken und Kreditgenossenschaften einzahlen. "Unsere freiwillige genossenschaftliche Sicherungseinrichtung ist seit über 80 Jahren hochsolide, weil wir genau darauf achten, welche Risiken unsere Mitgliedsbanken eingehen", betonte Luxem. "Es wäre ein Unding, wenn wir jetzt für andere Banken in der EU zahlen müssten, über deren Geschäftsmodelle wir überhaupt keine Kontrolle hätten." Bei Genossenschaften würden Selbsthilfe und Verantwortung seit je großgeschrieben, sagte RWGV-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey. Mit Großbanken "über einen Kamm geschoren" fühlten sich die Genossenschaftsbanken auch bei den umfangreichen Meldepflichten, die seit der Finanzmarktkrise über die Institute verhängt wurden, wurde dem Minister berichtet. "Ziel der europäischen Bankeninitiativen ist, den Finanzsektor sicherer zu machen und risikoreiches Geschäfte so abzusichern, dass sie nicht die Finanzmärkte gefährden und Steuerzahler dafür haften müssen", sagte Walter-Borjans. "Es kann deshalb nicht sein, dass kleinen, risikoarmen Banken der gleiche Regulierungsaufwand wie internationalen, risikoreichen Banken aufgebürdet wird."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort