Französischer Markt in Erkelenz „Chef de police“ hat alles unter Kontrolle

Erkelenz · Französische Lebensart hielt wieder Einzug in Erkelenz – mit einem Überraschungsgast und Musik unter den Arkaden. Unterhaltsamer und genussvoller Französischer Markt im Schatten des Alten Rathauses.

 Ein "chef de police" ging beim Französischen Markt durch die Tischreihen. Seine Belehrungen erheiterten die schlemmenden Gäste.

Ein "chef de police" ging beim Französischen Markt durch die Tischreihen. Seine Belehrungen erheiterten die schlemmenden Gäste.

Foto: Renate Resch

Der „chef de police“ hatte alles unter Kontrolle. Der französische Gendarm, der auf dem Markt in Erkelenz seine Runden zog, stand jedem mit Rat und Tat zur Seite und verstand es, charmant und gestenreich auf sich und seine bedeutende Rolle aufmerksam zu machen. Viel Arbeit hatte er indes nicht. Die Langfinger machten einen großen Bogen um die Innenstadt, in der sich wieder französische Lebensart breit machte. Zum zwölften Mal hatte der Gewerbering Erkelenz zum Französischen Markt eingeladen und wartete dabei mit einigen Neuerungen auf, die das Angebot um einige unterhaltsame Aspekte erweiterten. Dazu gehörte besagter Chef de police, der auch ein kritisches Auge auf die Spieler warf, die auf der Boulebahn ihre Künste versuchten.

Zur Attraktion für die Besucher auf dem Markt wurde das Konzert, zu dem die Sängerin Noemi Schröder mit ihrer Band Les Ricochets unter den Arkaden aufspielte. Helmut Dahlen, der für den Gewerbering für den Französischen Markt federführend ist, hatte die Musiker bei der CHIO-Eröffnung in Aachen erlebt und für den Auftritt in Erkelenz gewinnen können. Dahlen hatte ohnehin alle Hände voll zu tun. Er sorgte für die Planung und die Stellplätze der einzelnen Teilnehmer und musste kurz vor der Eröffnung erfahren, dass eine langjährige Mitwirkende, die den französischen Markt mit Backwaren bestückt, überraschend kurzfristig absagen musste. Prompt musste der Plan in letzter Minute geändert werden, was aber die vielen Besucher überhaupt nicht bemerkten. Für sie bot der Markt im Zeichen der französischen Esskultur alles, was sie gewohnt waren und erwarteten. Sowohl an die Genießer, die an Ort und Stelle Spezialitäten aus dem Nachbarland verzehren wollten, war gedacht, als auch an die, die sich mit Delikatessen und Köstlichkeiten für den Hausgebrauch eindecken wollten. Stammkunden warten nur darauf, dass endlich der Händler mit fromage des Pyrenées oder fromage de Savon wieder seine Waren anbietet. Die Oliven aus der Provence finden ebenso ihre Abnehmer wie die Seife aus der Region oder das fleur du sel, die Macarons, das Gebäck, die Dauerwürste, die Rilettes oder die Pasteten aller Art. Für den schnellen Verzehr bieten sich die heißen Maronen ebenso an wie die verschiedenen Crèpes, der Cidre oder der Wein aus dem Elsass, zu dem sich manch einer auch noch eine Portion Schnecken gönnte. Das Probieren an den Genüssen, die der Partner für sich bestellt hatte, gehörte beim Schlemmen a la francais einfach dazu. Dass es sich beim Griff auf den Teller oder beim Schluck aus dem Glas des Nachbarn nicht um Mundraub handelt, das klärte der charmante chef de police an Ort und Stelle.

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