Erkelenz GEE plant neue Baugebiete

Erkelenz · Die Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft der Stadt Erkelenz plant über das Jubiläumsjahr hinaus, ihre "Erfolgsstory" fortzuschreiben. Sie besteht seit 20 Jahren und sorgt für niedrige Baulandpreise.

 Die Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft der Stadt Erkelenz (GEE) misst für die Erweiterung des Oerather Mühlenfelds aus, die ab 2019 ansteht.

Die Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft der Stadt Erkelenz (GEE) misst für die Erweiterung des Oerather Mühlenfelds aus, die ab 2019 ansteht.

Foto: GEE

Einmal im Jahr, beim Neujahrsempfang, berichtete Bürgermeister Peter Jansen über das jüngste Kapitel "in der Erfolgsstory der GEE, der Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft der Stadt Erkelenz". Jetzt wird diese 20 Jahre alt, und Jansen verspricht: "Die Erfolgsstory geht weiter." Im Blick hat er dabei die Erweiterung des Oerather Mühlenfelds, die für 2019 angekündigt ist, oder das geplante Neubaugebiet für Kückhoven. Er denkt dabei aber auch daran, dass beispielsweise für Venrath und Kaulhausen neue Baugebiete denkbar sind.

Gegründet worden war die GEE 1998, weil sich die Baulandpreise in Erkelenz über viele Jahre deutlich nach oben entwickelt hatten und kaum noch bezahlbare Flächen auf dem Markt waren. Der Stadtrat hatte sich darüber zum Ziel gesetzt, besonders für Familien bezahlbaren Wohnraum zu ermöglich. Zudem sollte über die GEE die Baulandentwicklung über die Kernstadt hinaus in den vielen Erkelenzer Ortschaften gesteuert werden können. "Seither wurden mehr als 1000 Grundstücke entwickelt, und das in mehr als 30 Baugebieten", blickt Ansgar Lurweg als einer von drei Geschäftsführern der GEE zurück. Die Gesellschaft sei aus vielerlei Gründen "ein Erfolgsmodell", das andere Städte und Gemeinden heute nachzuahmen versuchten. Das jedoch zeitlich verzögert.

Die GEE entlastet den kommunalen Haushalt, schafft zugleich aber kommunale Infrastruktur. Sie stärkt durch den Zuzug von Familien die Steuereinnahmen und wirkt der negativen demografischen Entwicklung entgegen, nennt Geschäftsführer Norbert Schmitz weitere Erfolgsfaktoren. In der Summe fasst Ansgar Lurweg zusammen: "Der städtische Haushalt hätte Anfang der 2000er Jahre nicht die Baulandentwicklung hergegeben, wie sie über die GEE möglich wurde. Und auch der kommende Abschnitt des Oerather Mühlenfelds, der ab 2019 erschlossen werden soll, wäre in der geplanten Größe heute nicht über den Stadthaushalt möglich zu realisieren."

Bauwillige interessiert vor allem der Preis - und dessen Steigerung konnte die GEE für Erkelenz bremsen. Dies rechnet Geschäftsführer Gottfried Schnitzler an der Entwicklung des Oerather Mühlenfelds vor: "Hätte sich der Baulandpreis ohne die GEE weiterentwickelt wie in den 1990er Jahren, läge der Quadratmeter heute bei 220 Euro. Die letzten Grundstücke konnten aber weiterhin für nur 150 Euro verkauft werden. Bei einem 500 Quadratmeter großen Grundstück hat der Käufer somit 35.000 Euro gespart." Bis 2012 hatte der Quadratmeterpreis sogar noch etwas niedriger gelegen. Dass die 150 Euro in Zukunft gehalten werden können, ist allerdings ungewiss. Lurweg erklärt: "Wir werden den Quadratmeter im nächsten Abschnitt des Oerather Mühlenfelds nicht zu dem Preis verkaufen können. Noch aber ist nichts entschieden."

Dafür aber können Kunden möglicherweise mit einem neuen Preisnachlass rechnen. Im Baugebiet der GEE in Katzem zahlen Kunden fünf Euro pro Quadratmeter weniger, wenn sie ein Passivhaus bauen. In dieser Woche wurden darüber erste Notarverträge geschlossen. "Es ist ein Pilotprojekt, das aus dem Klimaschutzkonzept der Stadt hervorgegangen ist", erklärt Lurweg, der davon ausgeht, dass die Reduzierung auch andernorts "Fortsetzung finden kann".

Sieben Baugebiete werden aktuell entwickelt oder wie das Oerather Mühlenfeld für den Ausbau vorbereitet. Hierin sieht die GEE für Erkelenz eine Wohnbaulandreserve für die nächsten zehn Jahre. Gespräche über Nachfolgevorhaben führt sie dennoch regelmäßig, sagen Lurweg, Schmitz und Schnitzler unisono. Die Nachfrage ist derzeit sehr stark, was mit der anhalten Niedrigzinsphase zusammenhängt. Mögliche weitere Neubaugebiete könnten für die Geschäftsführer der GEE in Venrath und Kaulhausen liegen, wo die Bürger im laufenden Dorfentwicklungsprozess den Wunsch danach mit hoher Priorität genannt haben. "Sollten uns dafür Grundstücke zur Verfügung stehen, könnten dies die nächsten Themen für die GEE werden", blickt Ansgar Lurweg zum 20-jährigen Bestehen der Gesellschaft ein gutes Stück in deren Zukunft. Und er fügt erklärend hinzu, dass auch in Holzweiler im laufenden Dorfentwicklungsprozess über ein Neubaugebiet gesprochen wird: "Hier aber ist die Situation eine andere, weil es gültige Bebauungspläne gibt, die noch nicht umgesetzt worden sind." Diese zu realisieren, wolle wiederum die Stadt Erkelenz helfen.

(spe)
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