Erkelenz Gebet am sanierten Hagelkreuz

Erkelenz · Um 1400 soll es entstanden sein, das alte Hagelkreuz bei Holzweiler an der L 19. Nun ist es aufwendig saniert worden. Nach Jahrzehnten ist das Kreuz wieder eine Station bei der Fronleichnamsprozession.

 Das restaurierte Hagelkreuz bei Holzweiler: Pfarrer Werner Rombach (l.) und einige Gemeindemitglieder schauten es sich schon einmal an. Heute wird die Fronleichnamsprozession wie einst wieder an diesem Kreuz vorbeiziehen.

Das restaurierte Hagelkreuz bei Holzweiler: Pfarrer Werner Rombach (l.) und einige Gemeindemitglieder schauten es sich schon einmal an. Heute wird die Fronleichnamsprozession wie einst wieder an diesem Kreuz vorbeiziehen.

Foto: Jürgen Laaser

Es ist auch schon ziemlich alt. Da darf es ruhig schon mal sanierungsbedürftig sein. Das große Hagelkreuz bei Holzweiler stammt aus der Zeit um 1400. Die Witterung hatte dem Kreuz sehr zugesetzt. Zeit also für eine komplette Sanierung. André Weitz, der im Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand in Holzweiler tätig war, und Hubert Hurtz, Sprecher des Ortsausschusses, kümmerten sich schließlich darum. Nun ist die Sanierung abgeschlossen - das Kreuz wird nach Jahrzehnten heute wieder zur Station der Fronleichnamsprozession.

Schon vor Jahren hat sich Holzweiler mit Keyenberg, Kuckum und Venrath zusammengetan, gemeinsam unternimmt man die Fronleichnamsprozession. Und zwar im Wechsel. In diesem Jahr ist Holzweiler an der Reihe. Torsten Moll, Mitglied des Pfarrgemeinderates und Ortsausschusses, zählt zum Organisationsteam der Prozession. Er sagt: "Ortsübergreifend findet man so gut zusammen." Dabei erinnert er an eine Zeit, als mit dem Bau der Landstraße 19 das Hagelkreuz sozusagen vom Dorf abgeschnitten wurde. Während der Ort auf westlicher Seite der Landstraße liegt, befindet sich das Kreuz in deren Osten.

Die nun abgeschlossene Sanierung des Kreuzes ist Grund genug, um es wieder in den Prozessionsweg einzubinden. Bislang gab es zwei Routen, die durch Holzweiler führten, eine im nördlichen, eine im südlichen Teil des Dorfes. Die acht Altäre liegen meist an Wegekreuzen und werden von den Nachbarschaften vorbereitet. Pfarrer Werner Rombach sieht das ehrenamtliche Engagement mit sehr wohlwollenden Augen: "Das ehrenamtliche Engagement in unseren einzelnen Gemeinden erfreut mich immer wieder aufs Neue. Viel mehr noch: Es motiviert mich darin,

den Zeiten des Wandels zuversichtlich entgegenzusehen. Ohne das ehrenamtliche Engagement hätte die Kirche vermutlich kaum noch eine Chance." Werner Rombach leitet derzeit beide Erkelenzer Pfarren und bereitet mit den Gremien die Fusion vor, die für das kommende Jahr geplant ist. Er dankte den beiden Akteuren, die die Sanierung des Kreuzes vorangetrieben und realisiert haben.

Mit den Nachbarn aus Keyenberg, Kuckum und Venrath warfen sie bereits einen ersten Blick auf das Hagelkreuz. Sandra Hofer und Agnes Maibaum aus Keyenberg, Beate Zurmahr aus Kuckum und Annelie Hermes aus Venrath organisieren in ihren Orten die Prozessionen. Jeder Ort arbeitet an der Gestaltung der jeweiligen Fronleichnamsprozession mit - so soll sich das Zusammengehörigkeitsgefühl der Dorfbewohner noch weiter entwickeln.

Am heutigen Donnerstag, 19. Juni, werden rund 400 Menschen aus den genannten vier Orten in Holzweiler zur Prozession erwartet. "Das wird wieder ein schönes Bild", ist sich nicht nur Torsten Moll sicher.

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