Erkelenzer Land Gastronomie: Wetter sorgt für Einbußen

Erkelenzer Land · Auch wenn die Wetteraussichten endlich besser sind: Wenn in diesem Sommer auf eines Verlass ist, ist es das unbeständige Wetter. Darunter leiden nicht nur Ausflügler und Urlauber. Für die Gastronomen im Erkelenzer Land sind die geringeren Besucherzahlen deutlich spürbar.

"Draußen ist tote Hose", sagt Wolfgang Wahl, Geschäftsführer des Hotels am Weiher in Erkelenz und Vorsitzender der Kreisgruppe des deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Besonders schlimm treffe das wechselhafte Wetter die Ausflugslokale im Kreisgebiet. "Die fahren eine hohe Missernte ein", so der Vorsitzende. Das Problem für Gastronomen wie Gäste sei die Unberechenbarkeit dessen, was vom Himmel komme. "Niemand kann planen", so Wahl. Ausflugspläne fielen kleiner aus oder würden gleich ganz sein gelassen. Wahl wünscht sich deshalb nicht unbedingt Sonnenschein, sondern stabiles Wetter.

"Wir sind wirklich nicht verwöhnt worden", sagt auch Jörg Krapoll, Geschäftsführer der Tüschenbroicher Mühle. Überraschend sei das launenhafte Wetter in diesem Jahr aber nicht. "Das ist der dritte durchwachsene Sommer in Folge", so Krapoll. Entsprechend habe sich die Tüschenbroicher Mühle vorbereitet. Seit letztem Jahr wurden 40 überdachte und mit Heizpilzen ausgestattete Plätze im Außenbereich geschaffen. Dennoch: Das Gartengeschäft laufe verhalten. Der Geschäftsführer ist froh, dass die Terrasse nur ein Standbein der Mühle ist. "Bei Kollegen mit sehr großen Biergärten kann das anders aussehen", bestätigt auch er.

Die Lust, draußen etwas zu unternehmen, sei bei den Gästen jedoch ungebrochen. Das habe sich am Lokalzeit Wandertag des WDR durch Effeld gezeigt, sagt Birgit Wilms-Regen, Inhaberin von Hotel und Restaurant Haus Wilms. 550 Wanderer hätten am vergangenen Mittwoch bei selten schönem Wetter daran teilgenommen. "Die Stimmung ist sofort gut, wenn das Wetter gut ist", sagt sie. Sollten sich die wechselhaften Wetterlagen im Sommer weiter bestätigen, könnten wetterfeste Außenbereiche Schule machen, findet die Hotelchefin. Kreativ werden, sei die Aufgabe für sie und ihre Kollegen.

Auf diese Weise geht das Restaurant Tante Lucie in Wassenberg die Situation an. Mit großer Wiese, Biergarten und Kinderspielplatz ist der Ort prädestiniert für Ausflügler. Geschäftsführer Dirk Randerath hat es mit einer Pastastation, großen Sonnenschirmen und Pavillons im Außenbereich versucht. Doch bei miesem Wetter fehle die Unternehmungslust der Leute. Viele Ausflugsaktivitäten seien im Kreis einfach wetterabhängig.

Für die Gastronomen gehe es jetzt darum, sich schnell auf die Bedingungen einzustellen, sagt Jürgen Windelen, Geschäftsführer vom Hotel am Park (Hückelhoven) und dem Hotel-Sternzeit (Wildenrath). Für diese Woche sähen die Prognosen schließlich gut aus. "Es werden noch schöne Wochen kommen", sagt Windelen. Frage des Tages

(prei)
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