Erkelenz Frischer Wind aus St. James

Erkelenz · Die Städtepartnerschaft zwischen Erkelenz und St. James feiert im nächsten Jahr ihr 35-jähriges Bestehen. Dazu wird es Aktionen geben. Fast seit Beginn ist die Realschule von Erkelenzer Seite ein Motor des Austauschs.

Wenn ein Verein oder auch eine Institution 35 Jahre alt wird, ist das hierzulande eigentlich kein besonderer Grund zum Feiern. Die Franzosen sind da großzügiger. Im konkreten Fall die aus St. James, der auf der Grenze zwischen der Normandie und Bretagne gelegenen Erkelenzer Partnerstadt. Im nächsten Jahr besteht die Partnerschaft zwischen den beiden Städten nämlich genau besagte 35 Jahre.

Ordentlich Dampf machen

Ein Grund zum Feiern, befanden speziell zwei junge Männer und eine junge Frau, die seit kurzem dem Stadtrat von St. James angehören und beim Städteaustausch ordentlich Dampf machen. Davon durfte sich vor kurzem auch eine offizielle Erkelenzer Delegation vor Ort überzeugen. „Die bringen viel frischen Wind rein und sorgen für neue Impulse“, stellt Theo Clemens, Vorsitzender des Erkelenzer Partnerschaftskomitees, erfreut fest. Und welchen Stellenwert die französischen Freunde der Partnerschaft beimessen, verdeutlicht Dr. Hans-Heiner Gotzen, Erkelenz’ Erster Beigeordneter: „Wir sind da vom Subpräfekten empfangen worden – der ist dort so etwas wie bei uns der Regierungspräsident.“

Mit vor Ort war auch wieder eine Klasse der Erkelenzer Realschule. Die ist seit 1976 und damit fast seit Beginn der Partnerschaft dabei und ein wesentlicher Motor des Austauschs. „Im Frühjahr kommt die katholische Privatschule aus St. James immer zu uns, im Herbst treten wir zum Gegenbesuch an“, erläutert Schulleiter Willi Schmitz das jahrzehntelang bewährte Konzept unter Federführung seiner Französisch-Lehrerin Martha Schrader – und freut sich sehr über die „gewachsenen Strukturen“. Außerdem seien so auch viele persönliche Freundschaften entstanden. Davon kann auch Theo Meurer berichten. Der ist seit zwei Jahren so etwas wie der Vorsitzende der lockeren Vereinigung „Freunde der Partnerschaft“, die den Austausch auf Erwachsenen-Ebene organisiert. Der wurde erheblich ausgeweitet, nachdem sich ursprünglich nur Landwirte im Jahresrhythmus zu gegenseitigen Besuchen aufgemacht hatten.

Übermorgen fährt Meurer wieder nach St. James – quasi in doppelter Funktion. Denn der Löschgruppenführer vertritt dann auch seine Granterather Feuerwehr – seit zehn Jahren tauscht die sich mit den französischen Kollegen rege aus. „Europa wächst zwar immer weiter zusammen, unsere Schläuche sind aber noch nicht kompatibel“, hat er festgestellt. Und noch ein markanter Unterschied: In Frankreich ist die Feuerwehr eine Unterabteilung des Militärs. „Da wäre ich also ein Leutnant“, sagt Meurer schmunzelnd.

(RP)
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