Erkelenz Frisch, frech, temporeich bei "4 vor 2015"

Erkelenz · Das Kabarett-Ensemble "4 vor 12" hat wieder zugeschlagen. Nach einer "kreativen Jahresrückblickspause" wagte das Quartett erneut den Blick auf ein Jahr. Und 2014 hatte besonders viel zu bieten. Unterm Strich steht ein klasse Abend.

Auf dem Klavier sitzen ein Schneemann, ein Nussknacker und der Weihnachtsmann. Und auch ein geschmückter Tannenbaum im Miniformat hat es auf das Piano geschafft. Nebenan spielt ein Plüschelch Saxophon. Und dann ist da dieser Adventskalender, der es nur bis zur "12" geschafft hat. Schräge Szenen. Wenn dem so ist, ist das Kabarett-Ensemble "4 vor 12" am Werk. Nach einem Jahr der kreativen Pause gab es nun wieder den kabarettistischen Jahresrückblick des jungen und munteren Quartetts. Der trug den bezeichnenden Titel "4 vor 2015".

Magda Sikora, Dominik Mercks sowie Andreas und Benjamin Koerfer lieferten auch gleich den triftigen Grund, weshalb man die "kreative Jahresrückblickspause" einlegen musste und wollte: "2013? Es ist 2013 doch nix passiert, und im Grunde hat es dieses Jahr auch gar nicht gegeben." 2014 lieferte dafür umso mehr Stoff.

Das Publikum in der ausverkauften Leonhardskapelle durfte sich vom Start weg glücklich schätzen, denn das Ensemble holte das Weihnachtsfeeling zurück - in Form von Glühwein. "Den müsst ihr Euch erst verdienen", lautete die Ansage des Quartetts. Wie dem auch sei: Frisch, temperamentvoll, an vielen Stellen auch schön frech, temporeich und pointiert - so präsentierte das Quartett seinen ureigenen Blick auf das nun endende Jahr 2014.

Da ist dieser Flughafen. In der Hauptstadt. Zumindest will er noch zu einem werden. Hartmut Mehdorn soll dafür sorgen. BER - drei Buchstaben, die schon lange für unendlich viel Gesprächsstoff sorgen. Wie gut, so dass Ensemble, dass Mehdorn genau weiß, wie Bahnfahren funktioniert.

Oder auch den wahren Dino der deutschen Fernsehunterhaltung, "Wetten, dass?", gibt es. "Und ich bin mir absolut sicher, dass diese Sendung sich nicht wirklich verabschiedet hat. Sie kommt wieder. Und wenn es nur zu besonderen Anlässen ist", fand Dominik Mercks. Als Beispiel nannte das Kabarett-Ensemble etwa die Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges 1914.

Dominik Mercks war es auch, der auf hervorragende Art AfD-Sprecher Bernd Lucke mimte. Das Kabarettensemble ließ Lucke nämlich als Wettkandidat auftreten, der locker diverse Stammtischparolen aus dem Hut zaubern konnte.

Bissig geriet auch der Blick des jungen Ensembles auf die in Deutschland viel diskutierte Pkw-Maut. Benjamin und Andreas Koerfer brachten in einer glänzenden Szene die Maut-Debatte auf den Punkt.

Wohl dem, der eine Karte für "die kombinierte Weihnachts- und Silvesterfeier" (Andreas Koerfer) ergattert hatte. Denn: Die vier jungen Leute hatten erneut viele Facetten des gelungenen Kabaretts herausgekehrt. Bleibt zu hoffen, dass auch 2015 genug geschieht, um damit einen frischen Kabarett-Abend zu füllen.

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