Erkelenz Fit für den Einsatz - Einsatzkräfte üben

Erkelenz · Von wegen langweilig: Ein Übungswochenende von Technischem Hilfswerk und Feuerwehr verdeutlicht, wie spannend und abwechslungsreich ein Ehrenamt bei den "Blaulichtern" sein kann. Drei Tage retten, bergen, Spaß haben.

 Gemeinsam befördern Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr eine Verletztentrage sicher über das Trümmerfeld.

Gemeinsam befördern Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr eine Verletztentrage sicher über das Trümmerfeld.

Foto: SCHELTER

Regen, Trümmerhaufen und trotz allem auch jede Menge Spaß: Diese ungewöhnliche Kombination bezeichnet ein dreitägiges Übungswochenende, das der THW-Ortsverband Erkelenz sowie Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Wegberg, Wassenberg und Heinsberg kürzlich in Wesel verbrachten. Auf dem Übungsgelände der THW-Geschäftsstelle Wesel fand nach der Ankunft der Einsatzkräfte zuerst eine Nachtübung unter der Einsatzvorgabe "Überörtliche Hilfe nach Bombendetonation bei Gleisarbeiten" statt, bei der unter anderem die Menschenrettung und -bergung aus Trümmerfeldern, die Brandbekämpfung sowie das Ausleuchten von Großschadenslagen trainiert wurden. Die Feuerwehr aus Wassenberg übernahm bei dieser Übung die Einsatzleitung.

Am Folgetag stand für die Helfer die Stationsausbildung auf dem Plan. Zur Unterstützung waren hierzu die Fachgruppe Ortung des THW-Ortsverbandes Viersen sowie das RUD-Team (Realistische Unfalldarstellung) aus Nettetal angereist. Die Viersener Ortung präsentierte die Einsatzmöglichkeiten ihrer Rettungshunde und des technischen Ortungsgeräts. An anderen Stationen wurden unter anderem die Themen "Eigen- und Fremdrettung aus Höhen mittels Abseilen und Sprungkissen", "Grundlagen der Elektrotechnik" und "Ausleuchten von Innenräumen, Kellern und Schächten" bearbeitet.

Nach der Mittagspause mussten die THW-Helfer und Feuerwehrmänner ein letztes großes Einsatzszenario bewältigen: Nach einer gestellten Explosion gefährdete ein Kellerbrand Hausbewohner und Umstehende. Neben der Brandbekämpfung zählte für die Ehrenamtler nun auch, die "Dummies" und Verletztendarsteller aus verschiedensten Lagen zu retten und erste Hilfsmaßnahmen einzuleiten.

Die Übung verlief erfolgreich und erfuhr unter Führungs- und Einsatzkräften ausschließlich positive Resonanz. Insgesamt nahmen 96 Einsatzkräfte teil, die während der Übung und in der Vorbereitung gemeinsam 4970 Stunden ehrenamtlicher Arbeit leisteten. 25 Fahrzeuge mit fünf Anhängern sowie ein Krad fuhren in Kolonne, so wurde auf Hin- und Rückfahrt auch das Funken und Fahren im Marschverband geübt. Großer Dank für ihr Engagement bei der Leitung und Organisation der Übung gilt Heinz-Willi Aretz, Ortsbeauftragter des Erkelenzer THW, und Daniel Knaup sowie Dietmar Gisbertz und Holger Röthling, jeweilige Leiter der Feuerwehren Wegberg und Wassenberg. Nicht zuletzt profitierten alle Einsatzkräfte von der Unterstützung der THW-Geschäftsstelle Mönchengladbach, die durch David Hochstrat und Bernd Junker vertreten wurde. Die Teilnehmer und Führungskräfte zeigten sich nach Übungsabschluss erfreut über die erneut sehr gute Zusammenarbeit und weitere Erkenntnisse zur Verbesserung des Einsatzgeschehens, die während des Ausbildungswochenendes gesammelt wurden. Dietmar Gisbertz fasste das Fazit in ein passendes Schlusswort: "Wenn solche großen Einsätze auf uns zukommen, zählt die Zusammenarbeit, so etwas können wir nur gemeinsam bewältigen - Feuerwehr, THW und Rettungsdienst".

(kasc)
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