Geehrt und ausgezeichnet Der Gesellschaft verpflichtet

Erkelenz/Wassenberg · Auf die Feuerwehr wird stark vertraut. Dass sie ausrückt, wird als selbstverständlich hingenommen. Dazu sprach Bürgermeister Peter Jansen bei der Ehrung langjähriger Wehrleute einige wirkungsvolle Worte. Auch in Wassenberg wurden Feuerwehrleute geehrt.

 Die Auszeichnungen in Erkelenz überreichten Wehrleiter Helmut van der Beek (2.v.r.), dessen Stellvertreter Klaus Peters (l.) und Patrick Pistel (r.) sowie Bürgermeister Peter Jansen (3.v.r.) und Dezernent Hans-Heiner Gotzen (5.v.r.).

Die Auszeichnungen in Erkelenz überreichten Wehrleiter Helmut van der Beek (2.v.r.), dessen Stellvertreter Klaus Peters (l.) und Patrick Pistel (r.) sowie Bürgermeister Peter Jansen (3.v.r.) und Dezernent Hans-Heiner Gotzen (5.v.r.).

Foto: Ruth Klapproth

Wenn ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr auf dem Weg zum Einsatzort ist, ist das für viele Menschen etwas, das selbstverständlich ist. Wenn irgendwo Hilfe benötigt wird, dann ruft man Hilfsorganisationen wie die Feuerwehr. „Diese Hilfe in vielfältiger Form wird von vielen Menschen als einfach gegebene Einrichtung gesehen. Dahinter stehen jedoch in erster Linie Freiwillige, die ihren Dienst tun. Und das ehrenamtlich.“ Der Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen verlieh diesen Worten Nachdruck – nicht nur, weil er selbst einer von den Freiwilligen in Reihen der Feuerwehr ist, sondern weil elf Wehrleute im Alten Rathaus der Stadt Erkelenz im Mittelpunkt standen. Sie wurden mit den Ehrenzeichen in Gold und Silber ausgezeichnet, die Herbert Reul, Innenminister des Landes, für 25- beziehungsweise 35-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr verleiht.

Die Bedeutung des ehrenamtlichen und freiwilligen Dienstes in der Feuerwehr war Jansen ganz offensichtlich ein wichtiges Anliegen, was an der Wahl seiner Worte erkennbar wurde. „Es wurde und wird immer noch sehr stark auf die Feuerwehr vertraut.“ Und: „Natürlich können der Feuerwehrdienst, die Übungsabende und mehr als Freizeitgestaltung dargestellt werden. Aber: Anders als in anderen Bereichen des ehrenamtlichen Dienstes in und an der Gesellschaft hängt von den körperlichen und geistigen Fähigkeiten oder auch der Qualität der Ausbildung oft das Leben von Menschen ab. Wehrleute erklären sich mit dem Eintritt in die Feuerwehr, den sie freiwillig vollziehen, bereit, sich den Regeln des Feuerwehrdienstes zu unterwerfen. Sie, die sich vielen Risiken aussetzen, gehen somit eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft ein.“ Wie Jansen weiter sagte, soll es einen wichtigen Schritt geben – unter der Voraussetzung, der Rat stimmt dem Haushalt 2019 zu: Dieser Schritt soll die Einrichtung von zwei Stellen für die eigene Ausbildung von Feuerwehrleuten sein.

Wehrleiter Helmut van der Beek nannte in seiner Ansprache interessante und effektvolle Zahlen. „Nirgends sonst ist das Helfernetz im Bereich des Brandschutzes so eng wie in Deutschland. Hier gibt es rund 22.350 Feuerwehren mit etwa einer Million aktiven Wehrleuten. Rund 95 Prozent von ihnen sind ehrenamtlich organisiert“, erklärte er und fügte hinzu: „Auf 80 Einwohner kommt in Deutschland ein aktiver Feuerwehrangehöriger.“ Der Wehrleiter warb für den freiwilligen und wichtigen Dienst in der Feuerwehr.Letztlich blickte er auf die Tatsache, wie hoch nach wie vor die Anzahl der Technischen Hilfeleistung ist. „In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Einsatzspektrum der Feuerwehren extrem verschoben. Gegründet als Einrichtung zur Brandbekämpfung, dominieren heute die Technischen Hilfeleistungen. Insofern stimmt der Name Feuerwehr eigentlich nur noch bedingt. Weil Wehrleute sehr häufig kleinere und größere Umweltschäden verhindern, werden sie manchmal sogar als größte Umweltschutzorganisation der Welt bezeichnet.“

 Eine Ehrenzeichen in Silber gab es in Wassenberg für die erste Feuerwehrfrau in Birgelen, Miriam Caron Brack. Eine Sonderauszeichnung erhielt Hermann-Josef Schumacher aus Ophoven.

Eine Ehrenzeichen in Silber gab es in Wassenberg für die erste Feuerwehrfrau in Birgelen, Miriam Caron Brack. Eine Sonderauszeichnung erhielt Hermann-Josef Schumacher aus Ophoven.

Foto: Ruth Klapproth

Die Geehrten in Erkelenz waren Heiner Haupts, Norbert Peters (beide Löscheinheit Hetzerath), Markus Holzweiler (Katzem), Albert Spieß, Josef Spieß, Heinz-Peter Lambertz (alle Golkrath-Matzerath, alle Gold) sowie Carsten Deckers (Schwanenberg), Marian Giesen (Erkelenz), Adrian Lubberich, Michael Schmalen (beide Hetzerath), Sven Schopphoven (Venrath, alle Silber).

In Wassenberg verlieh Bürgermeister Manfred Winkens das Silberne Ehrenabzeichen an Unterbrandmeister Michael Ludwig (Löschgruppe Myhl), Brandoberinspektor Stefan Randerath (Myhl), Brandinspektor Michael Rieken (Wassenberg) und Unterbrandmeisterin Miriam Caron Brack (Birgelen).

Anschließend kam es im Ratssaal der Stadt Wassenberg zu Sonderauszeichnungen durch den Verband der Feuerwehren NRW, die Kreisbrandmeister Klaus Bodden vollzog. Für zehnjährige Mitgliedschaft in ihren jeweiligen Ortsgruppen wurden Unterbrandmeister Udo Blankertz sowie Oberfeuerwehrmann Marvin Nilewski (beide Myhl) geehrt. Drei Oberfeuerwehrmänner kommen von der Löschruppe Wassenberg: Janek Hess, Dennis Hohnen und Dawid Koll. Aus Orsbeck wurden Stephan Lintzen (Oberfeuerwehrmann) und Christoph Jansen (Unterbrandmeister) ausgezeichnet. Unterbrandmeister Marcel Schröder aus Effeld rundete die Ehrungen ab.

Für stattliche 40 Jahre in der Feuerwehr wurden drei Wassenberger geehrt. Wilhelm Berger, Josef Rademacher und Holger Röthling sind bereits seit vier Jahrzehnten bei der Truppe. Eine Sonderauszeichnung in Gold erhielt schließlich Oberfeuerwehrmann Hermann-Josef Schuhmacher von der Löschgruppe Ophoven. Seit nunmehr 60 Jahren ist Schuhmacher dabei.

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