Vorbereitungen laufen FC Wegberg-Beeck nimmt Kurs auf die Regionalliga

Wegberg · Der FC Wegberg-Beeck nach dem Tod des jahrzehntelangen Mäzens und Vorsitzenden Günter Stroinski: Werner Tellers trägt nun die finanzielle Hauptlast, Marc Kochs soll neuer Vorsitzender werden.

 Der FC Wegberg-Beeck steht vor dem Aufstieg in die Regionalliga.

Der FC Wegberg-Beeck steht vor dem Aufstieg in die Regionalliga.

Foto: Michael Schnieders

Spannende Tage erlebt derzeit Mittelrheinliga-Tabellenführer FC Wegberg-Beeck. Denn unabhängig davon, ob die Mittelrheinliga nun abgebrochen wird oder – so wie es die Spitze des Mittelrhein-Verbands wünscht – frühestmöglich ab September fortgesetzt wird: Der nach 2015 und 2017 dritte Aufstieg in die Regionalliga-West ist für Borussia Mönchengladbachs Jugend-Kooperationspartner in beiden Fällen sehr wahrscheinlich.

Denn selbst bei einer Fortführung der höchsten Verbandsspielklasse ab Herbst müsste der Verband bereits im Sommer seinen Aufsteiger stellen – die Regionalliga wird ja aller Wahrscheinlichkeit abgebrochen und soll im Herbst mit einer neuen Spielzeit beginnen. Und dass Beeck auch nach dem Tod des jahrzehntelangen Mäzens und Vorsitzenden Günter Stroinski Ende Februar sein Aufstiegsrecht wahrnehmen würde, bekräftigt Geschäftsführer Thomas Klingen: „Ohne Wenn und Aber: Wir wollen in die Regionalliga.“

Dass diese finanziell zumindest für ein Jahr zu stemmen wäre, verdankt der Verein in erster Linie dem Straßenbau-Unternehmer Werner Tellers aus Waldfeucht-Haaren, der schon in den vergangenen Jahren Beecks zweiter Großsponsor war. „Nur mit Werner Tellers könnten wir die Regionalliga stemmen“, räumt Klingen ohne Umschweife ein.

Aktuell ist Beeck mit einem Punkt Vorsprung auf den großen Rivalen 1. FC Düren Erster, hat zudem noch ein Spiel mehr auszutragen. Nach der Koeffizientenregel, die am Mittelrhein zur Ermittlung bei Aufstieg und Abstieg bei Bedarf ohnehin herangezogen wird, wäre Beeck also noch deutlicher an der Spitze. Zudem wurde der FC Herbstmeister – alle Kriterien, die in diesem Fall greifen könnten, sprechen für Beeck.

„Sollte es so kommen, werden wir Beeck zum Aufstieg gratulieren. Das ist ein Gebot der Fairness“, merkt dazu Dürens Sportdirektor Frank Rombey an. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in der nächsten Regionalliga-Saison auch wieder Derbys zwischen Borussias U 23 und Beeck gibt, ist also sehr hoch.

Derweil hat FVM-Präsident Bernd Neuendorf ein Gespräch mit Beeck, Düren und dem FC Hennef angekündigt, um mit diesen die Aufstiegsfrage zu erörtern. Hennef ist zwar nur Tabellenvierter und hat bereits zwölf Punkte Rückstand auf Beeck, doch der Verein aus dem Sieg-Kreis hat sich eben auch für die Regionalliga beworben.

Viele Gespräche führt zurzeit auch Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen – mit den eigenen Spielern: „Sicherlich können auch wir zurzeit nicht richtig planen. Doch wir sind nun dabei, Lösungen mit den Spielern zu finden, auch wenn noch länger nicht gespielt werden kann.“ Die vertraglich fixierten Aufwandsentschädigungen auf 450-Euro-Basis zahlt der Verein ohnehin weiter. „Kurzarbeit können wir für diese Jobs ja auch nicht beantragen“, führt Henßen aus. Umgekehrt spart der Verein nun neben den Punkteprämien auch die bislang gezahlten Fahrgelder. Dass Spieler wie auch Funktionsteam grundsätzlich finanzielle Abstriche in Kauf nehmen müssten, sei aber auch klar, unterstreicht Henßen.

Eine gewisse Planungssicherheit hat Beeck zudem dank durchlaufender Verträge. Kapitän Maurice Passage, Armand Drevina, Marius Müller, der Brasilianer Edson, Yannick Filipovic, Sebastian Wilms, Yannik Leersmacher, Marc Kleefisch und Meik Kühnel stehen beim FC ohnehin noch bis zum 30. Juni 2021 unter Vertrag. „Und mit Stefan Zabel, Norman Post und Nils Hühne haben wir weitgehend schon Einigung über die Vertragsverlängerung erzielt“, sagt Henßen. Macht also genau ein Dutzend Akteure, mit denen Beeck schon mal planen kann – ebenso mit Trainer Michael Burlet, der wie sein Co Stefan Kniat auch bis 2021 unter Vertrag steht.

 Marc Kochs, Beecks designierter Vorsitzender

Marc Kochs, Beecks designierter Vorsitzender

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Ebenfalls planen kann der FC mit Marc Kochs – und zwar als Nachfolger von Stroinski als Vorsitzender. Der 44-Jährige ist seit gut 14 Jahren im Verein, leitet die Alte-Herren-Abteilung und ist aktuell zudem zweiter Geschäftsführer. „Bereits vor anderthalb Jahren hatte Günter Stroinski den Wunsch an mich herangetragen, dass ich ihn mal beerben soll. Ich stehe dafür zur Verfügung“, bekräftigt Kochs. Eigentlich hätte er schon in der Jahreshauptversammlung Mitte April gewählt werden sollen – wegen Corona ist die JHV aber auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

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