Erkelenz Faszination Kräuter

Erkelenz · Hinter den Mauern von Haus Hohenbusch liegt ein Zeugnis vom Wissen vergangener Tage. Der Heilkräutergarten im früheren Kreuzherren-Kloster ist im Gedenken an die Benediktiner-Nonne Hildegard von Bingen entstanden.

 Christiane Leonards-Schippers (r.) war die Initiatorin des neu angelegten Kräutergartens an Haus Hohenbusch. Unterstützt wird sie dabei tatkräftig von Gabi Ebrahimi, die die Pflanzen täglich, gießt.

Christiane Leonards-Schippers (r.) war die Initiatorin des neu angelegten Kräutergartens an Haus Hohenbusch. Unterstützt wird sie dabei tatkräftig von Gabi Ebrahimi, die die Pflanzen täglich, gießt.

Foto: Günter Passage

Hildegard von Bingen lebte um 1179 und war in Klostermedizin ausgebildet. Christiane Leonards-Schippers, botanische Leiterin des Heilkräutergartens in Haus Hohenbusch, ist durchaus fasziniert von dem Wissen der Ganzheitsmedizinerin Hildegard von Bingen. "Ihre Person beschäftigt mich sehr, das Gleichgewicht zwischen Körper und Seele", sagt Leonards-Schippers.

Hildegard-Medizin

Beim Heilen soll der Körper als Ganzes betrachtet werden. "Außerdem muss an dem Effekt der Kräuter ja etwas dran sein, wenn noch heute so viele Leute auf diese alternative Medizin vertrauen", ergänzt Leonards-Schippers. Sie meint, dass diese Art der Medizin heutzutage mehr denn je hilft. Kräuter haben ihrer Meinung nach nicht nur eine Placebo-Wirkung. In Wahrheit spaltet die sogenannte Hildegard-Medizin, die auf die ganzheitliche Heilung des menschlichen Körpers vertraut, mit Mitteln, die schon Hildegard von Bingen benutzte, Vertreter der Medizin in zwei Lager.

Leonards-Schippers liegt der Garten sehr am Herzen. Sie hat sich nicht nur umfassend mit dem Thema Hildegard von Bingen und ihrer Lehre von Heilkräutern beschäftigt, sondern kümmert sich auch intensiv um die Gestaltung und Pflege des Heilkräutergartens. Die Auswahl ist durchdacht, äußerlich schöne und wichtige Kräuter wurden bei der Mischung beachtet und aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Das Engagement von Leonards-Schippers geht aber noch weiter: Ein- bis zweimal pro Woche kümmert sie sich um die Kräuter. Dabei wird sie von Marion Kuhlen und Gabi Ebrahimi unterstützt. "Allein würde ich das auch gar nicht schaffen", sagt Christiane Leonards-Schippers. Sie sieht sich als Praktikerin, die auch gern zu Hause im großen Garten arbeitet. Auch die Schilder, die unter jeder der 33 Pflanzen befestigt sind und Erklärungen zu den einzelnen Gewächsen liefern, hat sie in mühseliger Arbeit während der Wintermonate angefertigt.

Methoden noch aktuell

"Man muss den Garten erleben", sagt Christiane Leonhard-Schippers. Ihr bereitet es Freude, wenn sie sieht, dass sich Alt und Jung für Kräuter interessieren und Neues entdecken. Mit der Zeit wandelt sich die Medizin. Dennoch sind viele Methoden der Hildegard von Bingen immer noch aktuell.

(RP)
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