Nach Hakenkreuz-Angriff Erkelenzer Stadtrat stellt sich hinter Manoj Subramaniam
Erkelenz · Der Grünen-Ratsherr war in der vergangenen Woche das Opfer rechtsradikaler Hetze geworden. Nun hat auch der Erkelenzer Stadtrat eine Erklärung veröffentlicht. Tat ist „bedrückend und beschämend“.
Unbekannte hatten in der vergangenen Woche ein spiegelverkehrtes Hakenkreuz sowie den Schriftzug „Jude“ auf das Auto des Grünen-Ratsmitglieds Manoj Subramaniam geschmiert. Bereits zuvor waren zweimal die Seitenscheiben seines Autos demoliert worden. Der Staatsschutz nahm die Ermittlungen auf. Nachdem der 33-Jährige bereist viel Solidarität erfahren hat, haben jetzt auch die Erkelenzer Ratsfraktionen von CDU, SPD, FDP und FW eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie sich hinter den Kommunalpolitiker mit tamilischen Wurzeln stellen und die rechtsextreme Straftat scharf verurteilen.
Die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen bedankte sich ganz ausdrücklich für die entgegengebrachte Solidarität: „Die Fraktionsvorsitzenden Altmann, Gläsmann, Krahe und Moll haben unmissverständlich Stellung bezogen und ihr Demokratieverständnis zum Ausdruck gebracht. Auch Bürgermeister Muckel hat klare und deutliche Worte gefunden. Das wissen wir sehr zu schätzen“, sagt Fraktionssprecher Hans-Josef Dederichs und fügt an: „Was da passiert ist, ist bedrückend und beschämend. Umso wichtiger, dass wir als demokratische Parteien zusammenstehen.“
Seit Jahren erlebe Deutschland Versuche aus dem rechten Lager, die Gesellschaft zu spalten und die Demokratie zu schwächen. Kommunalpolitiker sähen sich immer wieder Diffamierungen und konkreten Bedrohungen ausgesetzt, und manche würden daraufhin sogar ihr wertvolles und ehrenamtliches Engagement aufgeben, so die Grünen-Ratsfraktion. Manoj Subramaniam betont, dass er weitermachen und sein Engagement noch verstärken will.
„Unser Respekt gilt Manoj, der sich nicht unterkriegen lässt, und er gilt all jenen, die ihn in der jüngsten, für ihn ganz und gar nicht einfachen Zeit unterstützt haben, sei es in den sozialen Medien oder im persönlichen Gespräch oder in aller Öffentlichkeit. Hier zeigt sich, dass wir trotz aller politischen Unterschiede als Demokraten zusammenstehen“, betont Ortsvereins-Sprecherin Dignanllely Meurer.
Unterstützung gab es in einem Statement bereits in der vergangenen Woche auch von der Sprecherin des Grünen-Kreisverbands, Ruth Seidl: „Für uns ist dies ganz offensichtlich eine rechtsextremistisch motivierte Straftat. Nach den Übergriffen Ende 2019 auf unsere Geschäftsstelle ist dies ein weiterer Vorfall von Grenzüberschreitung zwischen Politik und dem Privatleben von Politikern.“ Man werde sich „nicht wegducken vor den Tätern“. Der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel schrieb auf Facebook: „Das geht gar nicht! In Erkelenz ist kein Platz für Extremismus und Ausgrenzung jeglicher Art.“
Die Serie von Vorfällen, deren Opfer Manoj Jansen wurde und die Fragen aufwirft, hatte im Mai begonnen: Damals stahlen Unbekannte sein Fahrrad. Wenige Wochen später wurde die Scheibe seines Autos eingeschlagen. Als er dann auf der Autobahn plötzlich einen Platten hatte, obwohl die Reifen noch ziemlich neu waren, kam ihm das merkwürdig vor. Und als kurz darauf dann die andere Seitenscheibe seines Autos eingeschlagen wurde, diesmal die auf der Beifahrerseite, ließ er den Schaden gar nicht erst reparieren.