Ortsverein formuliert Pläne und Ziele Erkelenzer SPD will sich klarer präsentieren

Erkelenz · Nach dem schlechten Kommunalwahlergebnis 2020 hat sich die Partei selbst auf den Prüfstand gestellt. Julian Joußen, der Ortsvereinsvorsitzende, benennt die wichtigsten Themen.

 Julian Joußen ist der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Erkelenz.

Julian Joußen ist der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Erkelenz.

Foto: Ruth Klapproth

Julian Joußen wurde bei der Mitgliederversammlung einstimmig zum Vorsitzenden der SPD-Ortsvereins Erkelenz wiedergewählt. Der 24-jährige Rechtsreferendar war vor zwei Jahren erstmals, damals noch als Jura-Student, als jüngster Vorsitzender aller Zeiten in das Amt gewählt worden. Wiedergewählt wurden auch die Stellvertreterin Brigitte Vosen, die Kassierern Monika Rogowski und der Schriftführer Michael Tüffers. Als Medienbeauftragter gehört Michael Tümmers neu dem Vorstand an.

„Nach dem schlechten Abschneiden bei der letzten Kommunalwahl mussten wir etwas ändern“, sagte Joußen in seinem Bericht. Auch wenn durch die Pandemie das Arbeiten erschwert worden war, habe die SPD in Erkelenz „einige gute Dinge eingeleitet“. Wenn sich die Partei besser in der Öffentlichkeit darstellen wolle, genüge es nicht, erst vor einer Wahl präsent zu sein. „Wir müssen früher beginnen, auf uns und unsere Ziele aufmerksam zu machen. Wir müssen Stimmungen aufspüren und eine Vertrauensbasis schaffen.“ An Infoständen hätten viele Menschen angesprochen werden können. Es habe viele gute Gespräche gegeben, auch wenn Joußen und seine Mitstreiter oft als „Blitzableiter“ für die Geschehnisse in Erkelenz und für die Bundespolitik herhalten mussten. „Aber wir konnten unsere Position zu Lützerath und zum Integrierten Handlungskonzept für die Innenstadt deutlich machen“, sagte er.

Neben Infoständen sieht er in Gesprächen in Vereinen eine weitere Möglichkeit, auf die SPD Erkelenz und die Parteiarbeit aufmerksam zu machen. „Wir wollen zeigen, dass wir mitgestalten möchten.“ Auch mache er kein Hehl daraus, dass er nicht immer mit der Bundespolitik einverstanden sein. Die Erkelenzer SPD müsse ihre Positionen in der Kommunalpolitik klarer darstellen. Dazu gehören Workshops, bei denen Probleme diskutiert werden können, meinte er mit Hinweis auf das Arbeitstreffen in Kleinbouslar mit dem Naturschutzbund.

Kein Thema mehr ist bei der SPD Erkelenz der Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen von Katharina Gläsmann von allen Ämtern. Mit Tüffers habe die Fraktion einen kompetenten Vorsitzenden, so Joußen. Zu den politischen Zielen gehören nach Joußens Ansicht die Komplettabschaffung der Gebühren für Kindertagesstätten, die Gleichbehandlung von Auto- und Fahrradverkehr, ein Haus der Begegnung in Erkelenz für alle sowie ein günstiger und flexibler Nahverkehr. Ein Problem werde es im Wahljahr 2025 geben, wenn Bundestags- und Kommunalwahl anstehen, meinte Joußen. „Hier müssen wir unsere Aufgabenstellungen für Erkelenz früh und deutlich definieren, damit dies nicht nicht bei den bundespolitischen Themen hinten überfällt.“

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