Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen Zehn-Punkte-Plan für das Rheinische Revier

Erkelenzer Land · Was kommt nach dem Ende der Braunkohle? Ideen dazu hat der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen entwickelt und klassischen industriellen Konzepten eine klare Absage erteilt.

 Kreislaufwirtschaft, Klimaneutralität und Ressourcenschonung sind einige der Punkte, die dem Diözesanrat wichtig sind.

Kreislaufwirtschaft, Klimaneutralität und Ressourcenschonung sind einige der Punkte, die dem Diözesanrat wichtig sind.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Zukunft des Rheinischen Reviers müsse „nachhaltig, dezentral und demokratisch“ sein. Ein „Weiter so“ mit klassischen industriellen Konzepten führe hingegen in die Sackgasse – So lautet die Quintessenz eines Zehn-Punkte-Plans, den kirchliche Initiativen zusammen mit weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren entwickelt haben. Daran mitgeschrieben und diesen mitunterzeichnet hat der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen. Er engagiert sich eigenen Angaben zufolge „schon lange in der Auseinandersetzung um das Ende der Braunkohle im Rheinischen Revier“. Was kommt danach? Diese Zukunftsdebatte sachlich und friedlich zu führen, sei dem Rat ein tiefes Anliegen.

Den Zehn-Punkte-Plan halten die Unterzeichner aus dem Bistum für eine fundierte Basis. Er umfasst so verschiedene Forderung wie die Stärkung von Kreislaufwirtschaft, Klimaneutralität, Ressourcenschonung, Biodiversitäts- und Ökosystemschutz bei der Raumentwicklung sowie Klimaschutz und Klimaanpassung bei Siedlungs- und Verkehrsentwicklung. Wichtig sind dem Diözesanrat auch Aspekte, die das Gemeinwesen in der sozialökologischen Transformation stärken. Dazu würden beispielsweise eine stärkere Beteiligung der regionalen Bevölkerung am Strukturwandel und eine forcierte Bildung für nachhaltige Entwicklung gehören. Das alles führe in eine gute Richtung, die trägt.

Zukunftsorte statt Geisterdörfer – unter dieser Überschrift hat die Stadt Erkelenz Anfang dieses Monats ein Bürgerbeteiligungsverfahren gestartet, in dem sie gemeinsam mit den Bürgern und einem Planungsbüro eine Vision für die fünf geretteten Kohledörfer Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich sowie Berverath am Rand des Tagebaus Garzweiler entwickeln will. Drei verschiedene Konzepte sind derzeit in der Diskussion: Das „Land der Alleen“ ist geprägt viel Grün- und Naturraum sowie einer „modernen, kleinbäuerlichen Landwirtschaft“. Bei der Variante „Goldene Äcker“ steht die Landwirtschaft im Fokus. Die Dörfer würden in diesem Konzept ausgedünnt werden: In erster Linie blieben markante und historisch wertvolle Gebäude, etwa Vierkanthöfe und Kirchen, erhalten.

„Neustadt am See“ wäre die planerisch wohl ambitionierteste Variante. Darin würden die Altdörfer zu einem touristisch und in Sachen Wohnqualität hochattraktiven „zweiten Zentrum“ der Stadt werden. Das Landschaftsbild würde in diesem Fall durch zwei große Grünzüge mit Waldstücken zwischen Stadt und Seerandgebiet geprägt werden.

Das Papier zum Download gibt es auf www.dioezesanrat-aachen.de.

(RP)
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