Erkelenz Erkelenzer Kunstbotschafter in China

Erkelenz · Mitglieder des Kunsttreffs Erkelenz um Elke Bürger reisen am 16. Mai in die Millionen-Stadt Weihai an der Nordostküste Chinas. Sie werden dort gemeinsam mit chinesischen Künstlern ausstellen.

Erkelenz: Erkelenzer Kunstbotschafter in China
Foto: Hahn

2016 fand auf Haus Hohenbusch eine außergewöhnliche Ausstellung statt. Künstler aus China stellten gemeinsam mit Erkelenzer Kunstschaffenden ihre Werke vor. Elke Bürger vom Kunsttreff Erkelenz und Helmut Heutz von der Fotogruppe Gerderath hatten damals die Fäden zum Chinesischen Kulturverein Jülich gesponnen und dabei auch von den Kontakten der in Gerderath lebenden Chinesin Rijuan Böttrich profitiert. Auf ihre Vermittlung hin kommt nun ein Gegenbesuch von Mitgliedern des Kunstreffs um dessen Leiterin Elke Bürger in Weihai zustande.

Am 16. Mai startet der Flieger mit den fünf Künstlerinnen und Rijuan Böttrich in die 2,5-Millionen Stadt, gelegen auf einer Halbinsel an der Nordostküste von China. Mit Elke Bürger reisen die Kunsttreff-Mitglieder Ute Hahn, Astrid Wolters, Daniela Langerbein und Julia Gloge nach Weihai auf offizielle Einladung der "Weihai Cultural Exchange Association". "Die Gesellschaft wurde 2008 gegründet", erzählt Elke Bürger, "und engagiert sich für internationalen Kulturaustausch, organisiert etwa Kulturmessen und Austauschbesuche, vor allem auch Verbindungen zu europäischen Kulturschaffenden." Rijuan Böttrich stamme aus Weihai und besuche jährlich ihre Heimat. "Von ihr haben wir uns auch manches über die Gepflogenheiten bei solchen Projekten berichten lassen", sagt Bürger. Wie zum Beispiel Gastgeschenke zu übergeben sind oder welche speziellen Dresscodes es bei offiziellen Empfängen einzuhalten gilt. Denn natürlich überlassen die Veranstalter nichts dem Zufall. So erwartet die China-Reisenden ein streng durchgetaktetes Reiseprogramm, das nicht nur den Empfang durch eine Delegation des "Propagandaministeriums" vorsieht, sondern auch die Besichtigung der Freihandelszone Weihai in Begleitung von Wirtschaftsfunktionären.

Im Mittelpunkt aber steht für die Reisenden aus Deutschland die Gemeinschaftsausstellung mit Unterzeichnung eines "Freundschaftsabkommens" mit dem chinesischen Kulturverein aus Weihai. Zwei große Pakete mit den Bildern und Fotoarbeiten der deutschen Künstlerinnen für die Ausstellung sind per Luftpost bereits in Weihai gelandet, berichtet Elke Bürger beim Besuch in der Redaktion. "Die Zollformalitäten waren eine Geschichte für sich", sagt sie über die aufwendige Organisation mit diversen unliebsamen Überraschungen. "Aber wir haben die Bestätigung, dass die Bilder heil an Ort und Stelle gelandet sind", sagt sie erleichtert ladend.

Elke Bürger hat zwei ihrer Bilder mitgebracht, die sie als Gastgeschenke überreichen wird, Naturstudien und Impressionen aus der Wasserwelt (Acryl und Fließtechnik mit Wachs). "Blumengeschenke sind in China verpönt, sie gelten wie die Farbe Weiß als Tauersymbole", erläutert Elke Bürger. Stattdessen wird sie die Bilder in Rot und Gold verpacken, den Farben des Glücks.

17 Gemälde der Kunsttreff-Mitglieder werden in der Ausstellung in Weihai zu sehen sein: farbintensive Naturstudien, Porträts und Abstraktes, zumeist in Acryl-Technik.

Gespannt ist die deutsche Reisegruppe auch auf die drei letzten Tage der achttägigen Reise. Dann geht es in die Landeshauptstadt Peking. Auf dem Programm stehen die Besichtigung des Platzes des himmlischen Friedens, der Verbotenen Stadt und des Nationalmuseums. Am 22. Mai geht es zur großen Mauer, dem einmaligen Kulturdenkmal, nachmittags ist der Besuch eines historischen Wohnquartiers geplant, bevor am 24. Mai der Flieger zurück in die Heimat startet.

Elke Bürger kann ihre Vorfreude und Spannung nicht verhehlen. "Wir werden viel zu erzählen haben."

(RP)
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