Pro Arte Galerie mausert sich zum Ort internationaler Kunst Eine Explosion von Form und Farbe

Erkelenz · Die Pro-Arte-Galerie am Franziskanerplatz in Erkelenz hat eine Ausstellung mit Werken von Zippora Meijer eröffnet. Die Künstlerin aus Arnheim in den Niederlanden zeigt neoexpressionistische Kunst.

 Zippora Meijer aus den Niederlanden zeigt ihre Kunst in Erkelenz. Gemälde, Gegenstände, Taschen und Schmuck zeugen von ihrer Liebe zu dem schier überquellenden Reichtum an Farben. Mit ihr bei der Vernissage im Gespräch: Friedhelm Kötter, Künstler aus Hückelhoven, und Wouter van Ommen aus den Niederlanden.

Zippora Meijer aus den Niederlanden zeigt ihre Kunst in Erkelenz. Gemälde, Gegenstände, Taschen und Schmuck zeugen von ihrer Liebe zu dem schier überquellenden Reichtum an Farben. Mit ihr bei der Vernissage im Gespräch: Friedhelm Kötter, Künstler aus Hückelhoven, und Wouter van Ommen aus den Niederlanden.

Foto: Ruth Klapproth

Die Galerie des Fördervereins Pro Arte am Franziskanerplatz mausert sich zu einer Stätte internationaler Kunst. Wieder einmal konnte eine Künstlerin aus dem Ausland für eine Ausstellung in den Räumen des Erkelenzer Kunstvereins gewonnen werden: Zippora Meijer aus dem niederländischen Arnheim. „Love and Respect“ lautet der Titel dieser Ausstellung, bei der die 1961 geborene Künstlerin einen Überblick über ihr Schaffen liefert.

In seiner Begrüßung bei der gut besuchten Vernissage vermittelte Pro-Arte-Sprecher Hans-Dieter Wilms einen Eindruck von der neo-expressionistischen Kunst, die Zippora Meijers in Anlehnung an ihren niederländischen Landsmann Vincent van Gogh entwickelt habe. Die Explosion der Farben würde in jedem Gemälde, aber auch in jeder kleinformatigen Skulptur deutlich. Für Wilms ist die Künstlerin eine Synästhetikerin, der es gelinge, die Wahrnehmung verschiedener Sinnesorgane zu koppeln. Wilms nannte Wassily Kandinsky, der „musikalische Bilder“ gemalt habe, aber auch Franz Liszt und Johann Wolfgang von Goethe als Beispiele, die diese Art der Wahrnehmung, die Synäthesie, in ihre Werke aufgenommen haben.

Das Erleben mit mehreren Sinnen spiegelt sich in den Werken von Zippora Meijer. „Farben beeinflussen ihre Gedanken, Gefühle und Stimmungen und stoßen tiefe Seelenschichten an“, sagte Wilms. Kunst sei für die Künstlerin „etwas Aktives, ein Prozess, der mit dem letzten Pinselstrich nicht beendet ist, sondern gerade erst beginnt.“ Zentrale Themen in ihren Arbeiten seien die Liebe, die Kraft der Frau und der Respekt vor Mensch und Tier. Der Betrachter muss sich auf die Farbenexplosion der Gemälde einlassen und findet bei intensiver Betrachtung einen Sinn, der sich auf den ersten, oberflächlichen Anblick nicht unbedingt erschließt. Zippora Meijer studierte an der Freien Akademie Anatomie und zusätzlich Kunstgeschichte sowie Psychologie. Ihr Atelier in Arnheim in der Provinz Gelderland ist Dreh- und Angelpunkt ihrer so vielschichtigen Kunst.

Seit 1990 arbeitet die Künstlerin als „enfant terrible“ mit immer größer werdender Anerkennung und gliedert sich, so Wilms, gerne ein in die Gruppe „Neue Wilde“ der Kunstszene. Ihre Attribute Humor, Liebe und Respekt seien tägliches Handeln mit Herz. Sie sei eine Multi-Künstlerin, die alle Materialien, die sie berührt, mit einer Explosion von Form und Farbe zum Leben erwecke.

Mit großem Erfolg stelle die Künstlerin, die sich bei Pro Arte für eine Ausstellung bewarb, im In- und Ausland aus. Sie habe zahlreiche Preise gewonnen, gehört laut Wilms „zu den bekanntesten Gesichtern des etablierten niederländischen Kunstforums“ und ist beim Dutch Institute for Art History eingebunden und registriert.

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