Erkelenz Erkelenz will auf Elektrobus umsteigen

Erkelenz · Eine Machbarkeitsstudie der West Verkehr GmbH hat ergeben: Bei einem Förderzuschuss ist ein elektrischer Bus auf der Erka-Linie sinnvoll. Die Stadt Erkelenz und der Verkehrsbetrieb wollen dafür nun Fördergeld beantragen.

 Wollen für Erkelenz einen E-Bus (v.l.): Klimaschutzmanager Oliver Franz, beigeordneter Ansgar Lurweg und Udo Winkens von der West Verkehr GmbH.

Wollen für Erkelenz einen E-Bus (v.l.): Klimaschutzmanager Oliver Franz, beigeordneter Ansgar Lurweg und Udo Winkens von der West Verkehr GmbH.

Foto: Speen

In der Erkelenzer Innenstadt soll ab dem nächsten Jahr ein Elektrobus fahren und die Stadtbuslinie, den Erka-Bus, übernehmen. Dieses Ziel haben die West Verkehr GmbH und die Stadt Erkelenz ausgegeben. Der Verkehrsbetrieb hat eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen, die eine Realisierung positiv bewertet. Im nächsten Schritt soll nun Fördergeld beantragt werden, um 2018 einen Elektrobus anschaffen und zum Jahresende in Betrieb nehmen zu können. 13 Stunden ist der Erka-Bus täglich unterwegs, macht dazwischen eine halbstündige Pause. Insgesamt legt er jeden Tag rund 230 Kilometer zurück. Diese Parameter wurden für die Studie in eine Simulation eingearbeitet wie ebenfalls die Vorgaben, dass das Platzangebot im Bus nicht geringer werden darf, dass keine Fahrten wegfallen sollen und dass jahreszeitlich bedingte Temperaturschwankungen einberechnet werden. Mit zurzeit verfügbaren Fahrzeugmodellen lässt es sich nicht umsetzen, dass der Elektrobus nur nachts aufgeladen wird, brachte die Studie in einem ersten Schritt hervor. Auch die Hinzunahme der kurzen Pause am Mittag reicht nicht aus, um die Batterie für die zweite Tageshälfte ausreichend aufzuladen, wurde in der Simulation weiter ermittelt. Durchgespielt wurde das laut Udo Winkens, Geschäftsführer der West Verkehr GmbH, sowohl mit einem kleinen Bus (24 Passagiere), der mit dem heutigen Erka-Bus zu vergleichen ist, als auch mit einem etwas größeren Bus (62 Passagiere). "Wenn wir aber den Minibus nehmen und jene Fahrten herausnehmen, in denen wir in Stoßzeiten sowieso einen großen Bus fahren lassen müssen, wird es funktionieren, den Stadtbus in Zukunft elektrisch fahren zu lassen", verkündete Winkens jetzt im Erkelenzer Rathaus. Dann entstehe zwischendurch eine ausreichende Pause, um dessen Batterien neu zu beladen: "Wir würden solch einen Bus gerne anschaffen."

Zuvor aber sind noch Fördermittel zu akquirieren. Denn noch sind solche Bus laut Winkens so teuer, dass "der Betrieb zusätzliche Kosten erzeugt". Anstatt der derzeit 70 Cent pro Kilometer beim Diesel-Bus entstünden 92 Cent, ergab die Studie. Batterie, Wartung, Infrastruktur. All dies wirke sich auf die Kosten aus. Dafür aber sinke die CO2-Bilanz selbst ohne Ökostrom um zwei Drittel gegenüber dem heutigen Dieselfahrzeug. Für Peter Jansen, den Erkelenzer Bürgermeister, ist vor dem Hintergrund solcher Zahlen klar: "Ein elektrischer Erka-Bus hätte eine sehr positive Außenwirkung, die zum Nachahmen einlädt. Er würde sehr zu der klimaschützenden Ausrichtung unserer Stadt passen. Wenn nicht wir im öffentlichen Bereich vorangehen - wer dann?" Entsprechende Fördermöglichkeiten, sei er sich sicher, werden sich finden lassen, um das Vorhaben wirtschaftlich darstellen und bis Ende 2018 in die Tat umsetzen zu können: "Da sind wir guter Dinge."

(spe)
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