Gute Stube von Erkelenz Altes Rathaus wird barrierefrei

Erkelenz · 250.000 Euro hat der Erkelenzer Stadtrat für 2020 eingeplant, damit das historische Gebäude am Markt barrierefrei umgebaut werden kann. Eingebaut – nicht angebaut – werden soll ein Aufzug. Die Planung wird im Frühjahr beraten.

 Das Alte Rathaus am Erkelenzer Markt soll 2020 so umgebaut werden, dass Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, das Obergeschoss erreichen können. Dazu schlägt die Stadtverwaltung vor, einen Aufzug einzubauen und eine Zugangsrampe auf der Kirchenseite anzulegen.

Das Alte Rathaus am Erkelenzer Markt soll 2020 so umgebaut werden, dass Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, das Obergeschoss erreichen können. Dazu schlägt die Stadtverwaltung vor, einen Aufzug einzubauen und eine Zugangsrampe auf der Kirchenseite anzulegen.

Foto: Speen

Das Alte Rathaus am Erkelenzer Markt soll 2020 barrierefrei umgebaut werden – die ersten Skizzen sehen allerdings keinen Anbau mehr vor, um Platz für einen Aufzug zu schaffen, wie es vor einigen Jahren einmal angeregt worden war. Das hebt Technischer Beigeordneter Ansgar Lurweg hervor und kündigt an, die Detailplanung im Frühjahr mit der Politik beraten zu wollen.

Mit dem Haushaltsbeschluss im Dezember hat die Politik ihre grundsätzliche Zustimmung bereits gegeben, das historische Gebäude umzubauen. 250.000 Euro sind dafür eingeplant worden, ein Antrag auf finanzielle Förderung ist beim Land Nordrhein-Westfalen ebenfalls schon gestellt worden. In diesem Jahr nun soll es um die Details gehen. Auch den Baustart erhofft sich die Stadtverwaltung noch für 2020.

„Das Alte Rathaus ist von der Statik, der Konstruktion und der Geschichtsträchtigkeit ein herausforderndes Projekt, dieses Gebäude barrierefrei zu gestalten“, erklärt Ansgar Lurweg. Deshalb seien viele Überlegungen in der Baubehörde notwendig gewesen, um einen Plan zu entwickeln, dem die Denkmalpflege zustimmen kann. „Wir haben sie überzeugen können“, gewährt der Technische Beigeordnete einen ersten Blick auf die Planungsskizzen. „Wir kommen ohne einen allzu großen Eingriff in die Bausubstanz aus.“

Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Joch des Alten Rathauses zerstört und später mit einer schlichten Stahlbetondecke geschlossen. „Diese wollen wir nun wieder aufschneiden, um einen Aufzug installieren zu können“, erklärt Lurweg. Von außen sei davon nichts zu sehen, und im Inneren müsse im Erdgeschoss lediglich die Toilettensituation verändert werden. Das WC für die Herren bleibe bestehen, werde aber saniert, und das für die Frauen ziehe an die Stelle der bisherigen Garderobe. Für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, werden diese Anlagen allerdings weiterhin nicht zu benutzen sein. Laut Lurweg ist das allein schon in den zu engen Türöffnungen des historischen Rathauses begründet: „Nicht zuletzt deshalb haben wir vor dem Alten Rathaus in diesem Jahr schon die öffentliche Toilette barrierefrei erneuern lassen.“

Noch müssten Besucher des Alten Rathauses einen Bogen um das Gebäude laufen, um dieses WC zu erreichen. Doch auch das soll sich 2020, stimmt die Politik der Planung im Frühjahr zu, verändern. Lediglich einen Aufzug einzubauen, reicht nicht aus, um Barrierefreiheit herzustellen. Zwei Stufen führen zum Haupteingang, zwei weitere zur Mittelebene, auf der sich derzeit die Toiletten befinden, und dann erst folgt die Haupttreppe ins erste Obergeschoss. „Auf der Gebäudeseite zu St. Lambertus gibt es einen momentan zugemauerten alten Spitzbogen, der wieder geöffnet werden soll“, berichtet Ansgar Lurweg. „Dort soll eine automatische Glastüre eingesetzt werden, zu der vom Marktparkplatz aus eine Rampe angelegt wird. Damit schaffen wir barrierefreien Zugang zum Aufzug im Alten Rathaus und zugleich zur barrierefreien Toilette vor dem Gebäude.“ Der Haupteingang wird dafür seine Funktion nicht verlieren.

Gerechnet wird mit einer viermonatigen Umbauzeit, in der das Alte Rathaus nicht benutzt werden kann. Darin enthalten sein wird auch eine Renovierung des kompletten Treppenhauses und der Küche im Obergeschoss, da diese Platz für den Aufzug einbüßen wird. Weitere Arbeiten sind nicht vorgesehen, da beispielsweise Dach und Fassade erst in der jüngsten Vergangenheit erneuert worden waren.

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