Fest am Kaulhausener Tagebauwall Wallweinfest: Feiern und Zeichen am Tagebaurand setzen

Erkelenz · Party am Tagebaurand als Zeichen für Protest und Zukunft in der Dorfgemeinschaft Venrath-Kaulhausen. Nachmittags gibt es erstmals ein Kinderfest am Wall.

 Das Aktionsteam freut sich auf die dritte Auflage des Wallweinfestes in Kaulhausen.

Das Aktionsteam freut sich auf die dritte Auflage des Wallweinfestes in Kaulhausen.

Foto: Dorfforum Venrath-Kaulhausen

Kaulhausen bereitet das dritte Wallweinfest vor. Am Samstag, 21. September, startet um 18 Uhr die Party – die auch ein Zechen des Protestes sein soll – auf dem Anwesen von Familie Königs. Neu ist, dass es ab 15 Uhr ein Kinderfest gibt, zu dem die Dorfgemeinschaft Venrath-Kaulhausen einlädt. Ein Shuttle-Bus verkehrt zwischen Venrath-Kirche und Kaulhausen.

Die Idee zu dem Wallweinfest hatte Königs vor vier Jahren. Zum Abschluss einer Planungswerkstatt zur Gestaltung des Tagebaurandes hatte der Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen von den beteiligten Stadt- und Raumplanern eine Weinrebe geschenkt bekommen. Gepflanzt wurde diese auf dem Grundstück von Familie Königs in Kaulhausen 65, das keine 50 Meter vom Emmissionsschutzwall für den nahenden Tagebau Garzweiler II entfernt liegt. Schon im ersten Jahr wurde das Wallweinfest ein Erfolg. „Auch in diesem Jahr wollen wir mit vielen Gästen fröhlich feiern“, betont Michael Königs. „Aber gleichzeitig ist das Fest ein Zeichen des Protestes gegen den Tagebau mit all seinen Auswirkungen. Die unmögliche Situation und die Ungewissheit, was hier einmal passiert, macht uns zu schaffen.“ Bundes- und Landtagsabgeordnete sowie weitere Vertreter der Politik sind deshalb ebenfalls zu dem Fest eingeladen worden.

Sicherlich kommen auch Projekte aus dem Dorfentwicklungskonzept zur Sprache, „deren Umsetzung nur schleppend vorangehen“, erklären die Organisatoren in einer Pressemitteilung und erwähnen die Bürgerwiese Kaulhausen: „Beim letzten Wallweinfest wurde dieser Platz symbolisch eingeweiht, in diesem Jahr sollte er fertig sein. Wegen des von der Bezirksregierung ausstehenden Förderbescheids konnte seitens der Stadt Erkelenz nicht mit den Arbeiten begonnen werden.“ Peter-Josef Gormanns, Sprecher des Dorfforums Venrath-Kaulhausen, berichtet: „Dass sich hier nichts tut, verstehen die Bürger nicht. Viele, die sich bisher eingebracht haben, sind frustriert. Wir haben jetzt aber die Nachricht erhalten, dass die Ausschreibung läuft und bald die Arbeiten beginnen.“

Erstmalig gibt es in diesem Jahr ein Fest am Wall für die kleineren Mitbürger. Um 15 Uhr startet das Kinderfest mit Spielmobil, Hüpfburg, Spielen und so mancher Überraschung. Die Dorfgemeinschaft Venrath-Kaulhausen um Vorsitzende Cornelia Koppenhöfer freut sich auf viele junge Gäste, „die gerne von Mamas, Papas, Omas und Opas begleitet werden dürfen“. Für ein „jazziges Intermezzo“ sorgt beim abendlichen Fest dann von 19 bis 21 Uhr die Band „Streetlight“. Später heizt DJ Carsten ein. Auch eine Wallweinkönigin wird gekürt, und die Karnevalsgesellschaft Venroder Wenk stellt ihre designierten Tollitäten vor. Zur Stärkung gibt es Leckeres vom Grill, Bier und Antialkoholisches sowie „Wallwein“.

(spe)
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