Verkehrszählung für Erkelenzer Innenstadtkonzept Problem mit überschrittenen Parkzeiten

Erkelenz · Vielfach überschrittene Parkzeiten hat eine Verkehrszählung ergeben, die für das Innenstadtkonzept gemacht wurde, das Erkelenz derzeit erarbeitet. Die Stadtplaner haben außerdem fünf Entwicklungsbereiche definiert.

 Die Parkuhr am Johannismarkt in Erkelenz: In der Innenstadt sind die Parkplätze im Laufe eines Tages phasenweise komplett ausgelastet.

Die Parkuhr am Johannismarkt in Erkelenz: In der Innenstadt sind die Parkplätze im Laufe eines Tages phasenweise komplett ausgelastet.

Foto: Anke Backhaus

Erkelenz hat ein Problem mit Parkplätzen. Das lässt sich aus einer Verkehrszählung herauslesen, die im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt wurde. Das damit beauftragte Planungsbüro MWM aus Aachen sagte dies nicht in dieser Deutlichkeit, empfahl der Stadt und ihren Politikern aber, die Parkplatzsituation und den fließenden Verkehr im laufenden Erarbeitungsverfahren für das Erkelenzer Innenstadthandlungskonzept in den Blick zu nehmen.

Erkelenz hat in der Innenstadt nicht zu wenig Parkplätze, auch wenn einige Flächen im Laufe eines Tages phasenweise vollständig ausgelastet sind. Erkelenz hat vielmehr ein Problem mit Fahrzeugen, die zu lange oder auf nicht erlaubten Flächen abgestellt sind. Dazu führte Anna Ruppert aus: „Am Erhebungstag im vergangenen November haben wir um 13 Uhr festgestellt, dass das Parkhaus an der Ostpromenade nur zu 60 Prozent belegt ist, während die Parkflächen an den umliegenden Straßen voll sind. Warum wird das Parkhaus nicht benutzt? Im Bereich von Anton-Raky-Allee, Mühlen- und Theodor-Körner-Straße haben wir erst ab 17 Uhr freie Kapazitäten festgestellt, dafür aber viele Dauerparker, wo zeitliche Begrenzungen gelten. Außerdem gab es eine auffällige Überlastung des Parkplatzes an der Burg, der vormittags bis zu 127 Prozent belegt war, wo folglich sehr kreatives Parken stattfand, obwohl in der Nähe im Parkhaus an der Ostpromenade immer ein Platz zu bekommen war.“ Auch auf dem Marktplatz sei Falschparken festgestellt worden. Allein durch überzogene Parkzeiten würden in der Innenstadt 22 Prozent der Gesamtparkplätze für andere Autofahrer nicht zur Verfügung stehen. „Das wiederum hat Auswirkungen auf den fließenden Verkehr“, erklärte Bernd Niedermeier (Planungsbüro MWM). „Es entstehen Suchverkehre nach freien Parkplätzen und Zeitverlust bei den Autofahrern.“

Insgesamt stellte das Planungsbüro in Erkelenz „kein wahnsinnig hohes Verkehrsaufkommen“ fest. Auch spiele der Durchgangsverkehr im Zentrum eine geringe Rolle. „Es gibt aber Stellen, an denen nachjustiert werden muss“, sagte Niedermeier und nannte die Brückstraße, auf der der Verkehr als störend empfunden werde, und das Kölner Tor, wo sich für die Verkehrsteilnehmer „unübersichtliche Räume“ böten.

Die Verkehrsanalyse fließt in das Innenstadthandlungskonzept ein, das MWM mit der Stadt Erkelenz und ihren Einwohnern erarbeitet. Daraus – wie auch aus ersten Gesprächsveranstaltungen und einer Internet-Beteiligung – haben die Stadtplaner für die nächste Phase fünf Bereiche definiert, auf die genauer geschaut werden soll: Markt, Franziskanerplatz, Kölner Straße, Grünring und Burg sowie Ziegelweiherpark. „Ein Ansatz könnte sein, das Profil der Plätze stärker herauszuarbeiten und weitere Freizeitangebote für den Ziegelweiherpark zu prüfen“, erklärte Niedermeier. „Für die Kölner Straße brauchen wir eine Lösung für eine durchgängige Gestaltung, und auf die Leerstände – es sind nicht viele, aber sie fallen ins Auge – sollte reagiert werden.“ Ziel des Konzeptes ist es, darüber die Attraktivität der Erkelenzer Innenstadt zu steigern.

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