Heimatverein der Erkelenzer Lande Heimatwissen dank Fleißkärtchen

Erkelenz · Theo Görtz ist im Heimatverein der Erkelenzer Lande eine Institution. Seit 40 Jahren ist er der Geschäftsführer, für diese lange Zeit wurde er nun im Rathaus geehrt.

 Der Heimatverein Erkelenzer Lande ehrt Theo Görtz für 40 Jahre Ehrenamt (von links): Hans-Heiner Gotzen, stellvertretender Vorsitzender, Theo Görtz, Geschäftsführer, Günther Merkens, Vorsitzender.

Der Heimatverein Erkelenzer Lande ehrt Theo Görtz für 40 Jahre Ehrenamt (von links): Hans-Heiner Gotzen, stellvertretender Vorsitzender, Theo Görtz, Geschäftsführer, Günther Merkens, Vorsitzender.

Foto: Ruth Klapproth

„Ja, lieber Theo, wo soll ich anfangen?“ Günther Merkens, Vorsitzender des Heimatvereins der Erkelenzer Lande stellte diese Frage im großen Sitzungssaal des Rathauses berechtigt, denn: Seit 40 Jahren ist Theo Görtz der Geschäftsführer des Heimatvereins. Und in diesem Zusammenhang die wesentlichen Punkte des Schaffens herauszuarbeiten, ist sicherlich eine kaum zu bewältigende Aufgabe – wenn man so ein Mensch wie Theo Görtz ist. Für die vier Jahrzehnte im Amt wurde Görtz nun ausgezeichnet. Ursprünglich sollte die Ehrung termingerecht im März stattfinden, doch die Entwicklungen im Corona-Geschehen ließen dies nicht zu.

Rückblick: Theo Görtz, Jahrgang 1948, geboren in Bellinghoven, verheiratet und Vater von zwei Töchtern und einem Sohn, begann 1963 seine Ausbildung in der damaligen Kreisverwaltung Erkelenz, nach der Kommunalen Neugliederung 1971 gehörte er dann zur Erkelenzer Stadtverwaltung. 1980, als der Heimatverein gerade „wiederbelebt“ wurde, traf Görtz im Flur des Rathauses auf Josef Kahlau, der im Vorstand des Heimatvereins zum stellvertretenden Vorsitzenden werden sollte. „Sie machen den Geschäftsführer“, lautete damals die unmissverständliche Ansage an Görtz. Günther Merkens sagte dazu: „Beworben um das Amt hattest du dich nicht. Nein, du wurdest ernannt. Oder anders ausgedrückt: Du wurdest quasi freiwillig gezwungen.“

Doch Kahlau musste erkannt haben, welches Potenzial in dem jungen Mann steckte. Von Beginn an setzte sich Theo Görtz mit viel Engagement für den Heimatverein ein. Wenn er auf diesen Start zurückblickt, sagt er: „Damals in der Schule hatten wir Schüler noch das Fach Heimatkunde. Wir mussten uns mit unseren Heimatorten – für mich war das ja Bellinghoven – auseinandersetzen. Danach kam die Stadt, dann der Kreis und so weiter. Wir mussten in der Zeitung nach Artikeln Ausschau halten, die etwas über unseren Heimatort berichteten. Diese haben wir dann ausschneiden müssen. Dafür bekamen wir dann Fleißkärtchen.“ Das Wissen rund um die Heimat hat Görtz so also schon von Kindesbeinen an aufgebaut. Manch einer beneidet heute Theo Görtz um sein gutes Gedächtnis rund um Heimatfragen. Das hat sich übrigens auch aufgebaut, weil Theo Görtz als ehemaliger Archivar der Stadt Erkelenz ein Archiv aufgebaut hat, um das die Stadt Erkelenz vielfach beneidet wird. Ebenfalls als persönlicher Mitarbeiter der früheren Bürgermeister Willy Stein, Theo Clemens und Erwin Mathissen hat Görtz dafür gesorgt, dass die Mischung stimmt, um im Vorstand des Heimatvereins federführend mitarbeiten zu können.

Als reiner Erlediger bestimmter Aufgaben hat sich Görtz nie gesehen. Görtz wollte mitgestalten. Auf Görtz’ Initiative hin entstand so die Bücherbörse im Alten Rathaus. Auch die Mispelbäume, die diverse Erkelenzer Stadtteile aus Anlass ihres 700-jährigen Bestehens bekamen, waren seine Idee. Nachhaltig in Erinnerung ist das Kreuz mit dem Emblem des Heimatvereins, das am Berg der Kreuze in Litauen aufgestellt ist. Geknüpft hat Görtz zudem die Kontakte zu Professoren wie Ralf Czapla, Helmut Brall-Tuchel und Hiram Kümper, die in Erkelenz viel Forschungspotenzial gefunden haben. Und schließlich sorgt Görtz bis heute für die Organisation vieler Veranstaltungen und Studienreisen des Heimatvereins und die Entwicklung des Virtuellen Museums, eines der jüngsten Projekte im Verein.

In der Feierstunde dankte Günther Merkens auch Elisabeth Görtz. Theo Görtz’ Ehefrau unterstützt die Aktivitäten ihres Mannes für den Heimatverein tatkräftig. „Manche Stunde hast du auf Theo verzichtet,weshalb ich ein schlechtes Gewissen hatte, denn meist war es meine Schuld, wenn Theo wieder für den Heimatverein gearbeitet hat.“ Während es für Elisabeth Görtz Blumen gab, überreichte Merkens an seinen Geschäftsführer eine Urkunde und eine Uhr mit Widmung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort