Was ist der DPV und welche Funktion hat die Präsidentin?
Erkelenzerin Stefanie Rahn im Interview Als Präsidentin Pilates präsentieren
Interview | Erkelenz · Die Erkelenzerin Stefanie Rahn stellt sich einer weiteren Herausforderung. Die diplomierte Pilates-Trainerin ist nun Präsidentin des Deutschen Pilates Verbands und setzt sich dafür ein, dass die Methode für mehr Beweglichkeit an Stellenwert gewinnt.
25.09.2020
, 05:10 Uhr
Stefanie Rahn aus Erkelenz ist eine Frau mit vielen Talenten und Funktionen. Die diplomierte Tänzerin ist zugleich diplomierte Pilates-Trainerin und -Ausbilderin sowie international tätige Autorin für Pilates-Fachliteratur. Sie gilt als exzellente Fachfrau auf dem Gebiet des von Joseph Pilates entwickelten Körpertrainings. Pilates, der 1883 in Mönchengladbach geboren wurde und 1976 in New York starb, hatte sich Zeit seines Lebens als Bewegungstrainer die Aufgabe gestellt, Übungen zu entwickeln, durch die der Körper beweglicher, gelenkiger und kräftiger wurde. Jetzt hat die Betreiberin eines Pilates-Studios in Erkelenz eine weitere Funktion übernommen: Fragen zu ihrer neuen Tätigkeit als Präsidentin des Deutschen Pilates Verbands (DPV) beantwortet Stefanie Rahn gerne.
Stefanie Rahn Der DPV steht seit April 2006 für einheitliche Grundlagen und Richtlinien bei der Pilates-Trainer-Ausbildung in Deutschland. Zum Hintergrund: Pilates ist ein nicht geschützter Begriff und so kann theoretisch jeder sich Pilates-Trainer nennen. Genauso darf auch jeder eine Ausbildung zum Pilates-Trainer anbieten. Um hier die „Spreu vom Weizen“ zu trennen ist der Verband gegründet worden, um die Ausbildungsinhalte und -dauer zu reglementieren. Zu den Mitgliedern gehören zum einen Ausbildungsinstitute, die sich verpflichten, gemäß der festgelegten Richtlinien, Pilates Trainer auszubilden. Zum anderen können Pilates-Trainer, die eine zertifizierte Ausbildung mit abschließender Prüfung absolviert haben, Mitglieder werden. Regelmäßige Fortbildungen sind verpflichtend. Wer einen zertifizierten Trainer sucht, kann dies über die Seite des Verbandes tun und sicher sein, dass er in guten Händen ist. Die Präsidentin lenkt den Verband, vertritt die Interessen seiner Mitglieder, indem sie auf gesellschaftlicher und politischer Ebene aktiv ist. Zu den Aufgaben gehören die Kooperation mit anderen Berufsverbänden, Instituten und Krankenkassen genauso wie mit Unternehmen aus der Gesundheitsbranche.
Was sind die Aufgaben und Ziele Ihrer Präsidentschaft?
Stefanie Rahn Die Ziele habe ich gemeinsam mit meiner Stellvertreterin Kristina Dietrich im Vorfeld abgestimmt. Dazu gehören das Anstoßen von Veränderungsprozessen, die deutliche Steigerung der Bekanntheit der Methode und deren Einsatz, Vergrößerung eines Netzwerks mit Kooperationspartnern; das Niveau der Trainerausbildung wird weiter erhöht. Und natürlich soll die Pilates-Methode fester Bestandteil im Leistungsangebot von Sport- und Therapieeinrichtungen werden.
Wie lassen sich die vielfältigen beruflichen Aktivitäten und das Spitzenamt vereinbaren?
Stefanie Rahn Puh, ja, das wird anstrengend. Unser Vorteil ist jedoch, dass wir auf der Führungsebene ein starkes Dreier-Gespann mit drei starken Frauen haben, die sich wunderbar ergänzen und stützen. Und natürlich ist es mir eine Herzensangelegenheit, dass die Pilates-Methode endlich die Bekanntheit und den Stellenwert erhält, den sie verdient.
