Konzert in Erkelenz Standing-Ovations für britische Folk-Band

Erkelenz · Die britische Gerry Colvin Band riss das Erkelenzer Publikum während der „Acoustic Night“ mit ihren abwechslungsreichen Liedern mit.

Die Musiker heizten den Besuchern ordentlich ein.

Foto: Olaf Gerhards

Der Funke war sofort übergesprungen, als die britische Gerry Colvin Band am Samstag, 28. Oktober, zum Refrain des Songs „One More Day“ ansetzte und somit das „Acoustic Night Konzert“ eröffnete. Direkt stimmte das Publikum mit ein und konnte sich auf einen abwechslungsreichen Abend in der Leonhardskapelle freuen. So variierte der Sänger der gleichnamigen Band Gerry Colvin zwischen stimmungsvollen Songs wie „Johnny Cash´s Shirt“ und tiefgründigen Liedern wie „Tunnel to the Moon“, was die zahllosen Sklavenarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges im KZ Mittelbau-Dora deutsche Raketen konstruierten, behandelt. Außerdem beschrieb das Urgestein der britischen Skiffle- und Folkpop-Szene seine jugendliche Faszination für die Landung der ersten Menschen auf dem Mond.

Ein wichtiger Bestandteil der Performance des Sängers mit jahrelanger Bühnen- und TV-Erfahrung, stellt jedoch auch seine Band im Hintergrund dar. So lieferte er gemeinsam mit seiner Gitarristin Lyndon Webb, die auch an der Mandoline performte, kleine Showeinlagen. Webb brillierte zudem mit eindrucksvollen Bluegrasssoli. Bluegrass gehörte zu den lokalen und regionalen Musikformen in den USA, die die Entwicklung der Popmusik im zwanzigsten Jahrhundert geprägt haben. Auch Akkordeonistin Trish Power sorgte mit stimmungsvollen Folkklängen und treibenden Cajun Rhythmen für großen Bühnenapplaus. In einen Jazzclub verwandelte der Kontrabassist Jerome Davies die Leonhardskapelle mit seinen Basslinien, die Colvins sozialkritischen Beobachtungen in dem Song „House Of The Setting Sun“ umrahmten. Dass die Band das Folkgenre ausnahmslos beherrscht, untermalte schließlich die Piratenballade „Captains Milbank & Kat“, die die singenden und klatschenden Zuschauer zum Aufstehen brachte. Ein Schuss Ironie und ein kleines Augenzwinkern machten den Abend komplett. Erst nach einer Zugabe verließ das Publikum den Saal.

Bereits im März hatten der schottische Singer/Songwriter und die kanadische Folksängerin und Geigerin Bronwyn Claire Asha während der „Acoustic Night“ unter anderem ihr gemeinsames Album „You Can´t Always Win“ vorgestellt und das Publikum mit ihrer leidenschaftlichen Darbietung mitgerissen.

Mit voller Vorfreude können die Zuschauer somit auf die kommende Staffel der Acoustic Night Konzerte blicken, die im nächsten Jahr im Zeichen irischer Musik stehen werden. Den Anfang wird die „Dingle Folk Fest on Tour“ im Januar machen. Darüber hinaus werden der Gitarrenvirtuose Claude Bourbon und die amerikanischen Musiker Tom Mank und Sera Smolen 2024 mit ihrer Band nach Erkelenz kommen. Zum Abschluss wird das, weit über Irland hinaus erfolgreiche, Duo Kieran Goss und Annie Kinsella das Erkelenzer Publikum begeistern. Unterstützt wird das Programm des Vereins „Acoustic Night Erkelenz“ von der Kultur GmbH Erkelenz.

(joco)