Maroder Altbau in Erkelenz Stadt will neue Cusanus-Turnhalle
Erkelenz · Die Halle am Gymnasium macht nicht nur von außen betrachtet keinen guten Eindruck, sondern hat erhebliche Mängel. Ein Neubau würde 3,25 Millionen Euro kosten. Das Land soll knapp die Hälfte übernehmen.
Dass sich die Turn- und Gymnastikhalle des Cusanus-Gymnasiums in Erkelenz in einem schlechten Zustand befindet, ist schon länger bekannt. Nun will die Stadt im Schnelldurchgang die Weichen für einen Neubau stellen. Grund für die Eile: Von den geschätzten Baukosten von 3,25 Millionen Euro könnten bis zu 1,5 Millionen Euro durch ein Sportstättenförderprogramm des Landes getragen werden. Der Haken an der Sache: Ein umfangreicher Förderantrag, der bereits einen recht konkreten Bauplan beinhalten muss, muss bis zum 15. Januar beim Land eingegangen sein. Der Bauausschuss stimmte dem Förderantrag zu.
„Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an dem Projekt, das ist ein sehr knapper Zeitraum“, sagt der technische Beigeordnete Ansgar Lurweg. Deswegen würde die Verwaltung sich externe Unterstützung sichern. Sollten die Fördermittel fließen, dürfte dem Neubau wohl wenig entgegenstehen – zumal das Gebäude in seinem jetzigen Zustand nicht mehr tragbar ist. Martin Fauck, Leiter des Hochbauamts, berichtet von erheblichen statischen Schwächen, da die Betonabdeckung an den tragenden Gebäudeteilen mangelhaft sei. Dazu gibt es Schäden an der Decke und im Hallenboden. Die Glasbausteine würden dafür sorgen, dass die Halle energetisch höchst ineffizient ist. Zudem gibt es zu wenig Umkleiden und keine barrierefreie Toilette. Da eine Sanierung wohl vorsichtig geschätzt zwei Millionen Euro kosten würde, sei ein Neubau eigentlich alternativlos. Dass bei der Planung der Halle, die 1966 errichtet wurde, solch gravierende Fehler gemacht wurden, sei bedauerlich, aber nicht mehr zu ändern.
Julian Joussen, der als Sachkundiger Bürger im Bauausschuss sitzt, berichtet: „Ich habe selber erst vor Kurzem am Cusanus-Gymnasium Abitur gemacht und kann aus Erfahrung sagen, dass die Halle eklig ist. Es gibt keinen einzigen Schüler, der dort gerne Sport gemacht hat.“
Wenn der Fördermittelantrag bewilligt ist, soll der Stadtrat über den Bauantrag entscheiden. Vorgesehen sind die entsprechenden Mittel im Haushalt der Stadt für 2021 bereits. Ob durch einen Neubau hingegen auch das Problem der Beschmierung und Sachbeschädigung an der Fassade in den Griff zu bekommen ist, ist hingegen unwahrscheinlich. Der Ausschuss regte an, künftig für mehr Sicherheit zu sorgen.