Erkelenz benötigt Personal Stadt treibt Digitalisierung voran

Erkelenz · Erkelenz hat die Stelle eines Digitalisierungsmanagers ausgeschrieben – nur ein erster Schritt von mehreren. Der digitale Zugang zum Rathaus für die Bürger und die digitalen Prozesse im Rathaus sollen verbessert werden.

Foto: dpa, Speen, Podtschaske

Kommunalverwaltungen müssen den digitalen Wandel gestalten und können daraus die Chance entwickeln, Abläufe in den Rathäusern zu überprüfen und möglicherweise zu verschlanken. Um diese Aufgabe zu bewältigen, wird zunächst allerdings mehr Personal benötigt, erklärt Bürgermeister Peter Jansen und bestätigt, dass der Personalausschuss der Stadt Erkelenz deshalb vor der politischen Sommerpause die Erlaubnis erteilt hat, eine vorhandene Stelle umzuwidmen, so dass jetzt die Stelle eines Digitalisierungsmanagers ausgeschrieben werden kann. Eine zweite Stelle könnte im nächsten Jahr hinzukommen.

„Die großen Städte besitzen bereits ganze Abteilungen, die sich mit den Erfordernissen der Digitalisierung befassen. Kleinere Städte haben sich mit diesem Thema hingegen noch kaum befasst“, erklärt Jansen. „Sie stehen aber alle vor denselben Aufgaben und werden um dieselben Mitarbeiter werben. Uns ist es deshalb wichtig gewesen, frühzeitig in dieses Thema einzusteigen.“ Möglich ist das, erklärt der Bürgermeister, weil die Stadt Erkelenz vor fünf Jahren damit begonnen hat, die Verwaltungsabläufe zu überprüfen und zu optimieren. Damit sei viel Vorarbeit geleistet worden, um nun die digitalen Strukturen ebenfalls anzupassen. Zwischen 800 und 1000 Dienstleistungen bietet eine Kommunalverwaltung an, erläutert Jansen. Das reicht vom Anmelden eines Hundes über Gewerbemeldungen bis zu komplexen Bauanträgen. „Für Erkelenz konnten darunter 200 bis 300 Hauptprozesse ermittelt werden. In den vergangenen Jahren ist für diese bereits erarbeitet worden, welche digitalen Dateien im System wo hinterlegt sind oder welche Fragen in Verbindung damit besonders häufig auftauchen, so dass mögliche Antworten auch schon im System abgelegt werden konnten.“

Erscheint diese Arbeit bereits sehr komplex, so dürfte das, was auf die Kommunalverwaltungen zukommt, noch umfangreicher werden. „Zum Beispiel treibt das Land Nordrhein-Westfalen das digitale Baugenehmigungsverfahren voran, oder soll landesweit ab dem Jahr 2020 in den Kommunen auf ein elektronisches Rechnungswesen umgestellt werden, wofür noch Lösungen zu finden sind, wie künftig mit Rechnungen auf Papier umzugehen ist, oder bereiten bis Mitte 2020 alle Kommunen und der Kreis Heinsberg ein neues gemeinsames Bürgerportal vor, in dem Stück für Stück heutige Informationen, Daten und Anträge miteinander vernetzt werden sollen“, zählt Jansen einige Aufgaben des künftigen Digitalisierungsmanagers auf.

Der werde sich dabei darum kümmern müssen, die Abläufe zu gestalten, erklärt der Erkelenzer Bürgermeister weiter: „Zum einen muss für die Bürger der digitale Zugang zur Stadtverwaltung gestaltet werden, und zum anderen müssen die Abläufe im Rathaus noch stärker an das digitale Zeitalter angepasst werden. Beispielsweise arbeitet die Stadtverwaltung derzeit mit rund 120 unterschiedlichen Software-Produkten, was vor allem auf Landes- und Bundesvorgaben zurückzuführen ist.

Über allem muss deshalb eine Plattform geschaffen werden, um für die diversen Ämter allein schon die Suche nach Daten zu vereinheitlichen.“ Der Digitalisierungsmanager solle „Bruchstellen aufstöbern und beheben. Und weil die Aufgabe so groß ist, hoffen wir, vom Stadtrat für nächstes Jahr noch eine zweite Stelle für den Bereich bewilligt zu bekommen“.

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