Kapelle St. Lucia in Terheeg erstrahlt in neuem Glanz Bronzetafel erzählt Geschichte

Terheeg · Monatelang war die Kapelle St. Lucia in Terheeg wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten geschlossen. Kürzlich wurde ein Eröffnungsgottesdienst gefeiert, dabei bekam die Kapelle eine von Michael Franke geschaffene Bronzetafel.

 Die Renovierung der Kapelle St. Lucia in Terheeg ist abgeschlossen. Der Heimatverein der Erkelenzer Lande nahm das zum Anlass, eine Bronzetafel zu überreichen.

Die Renovierung der Kapelle St. Lucia in Terheeg ist abgeschlossen. Der Heimatverein der Erkelenzer Lande nahm das zum Anlass, eine Bronzetafel zu überreichen.

Foto: Ruth Klapproth/RUTH KLAPPROTH

Von Mitte Januar an bis Anfang September war die Kapelle St. Lucia in Tenholt geschlossen. Mit hohem Aufwand ist das „Schmuckkästchen“ renoviert worden. Doch etwas fehlte noch – eine Bronzetafel, die etwas über die Geschichte der Kapelle erzählt. Die Idee dazu lieferte Herbert Günter, Vorsitzender der Kapellengemeinschaft Terheeg-Mennekrath-Wockerath, für die Umsetzung sorgte der Berverather Künstler Michael Franke, die Finanzierung in Höhe von rund 800 Euro übernahm der Heimatverein der Erkelenzer Lande. Im Gottesdienst zur Wiedereröffnung der Kapelle Anfang September segnete Pfarrer Werner Rombach von der Pfarrei Christkönig Erkelenz die Tafel feierlich ein.

Wenn Herbert Günter auf das Kapellengebäude blickt, dann ist er hörbar froh, dass die Arbeiten nun abgeschlossen sind. „Nachdem außen der neue Anstrich erledigt war, offenbarten sich im Inneren der Kapelle erhebliche Mängel am Dach, die für ebenfalls erhebliche Zusatzkosten gesorgt haben“, erzählt Günter, der sich freut, in der frisch renovierten und lichtdurchfluteten Kapelle stehen zu können. „Damals wurde der Platz schon knapp für die Kapellenbesucher. Heute ist das natürlich nicht mehr so“, erzählt er mit Blick auf die Bankreihen. „Hoffen wir mal auf mehr Zuspruch bei den Gottesdiensten.“

Wie wichtig eine Bronzetafel ist, die etwas über die Geschichte erzählt, weiß Günther Merkens, der Vorsitzende des Heimatvereins der Erkelenzer Lande: „Immer, wenn ich irgendwo etwas über ein Kirchengebäude wissen möchte, versuche ich eine Art Tafel zu finden, die mir wesentliche Punkte erläutert. Insofern ist die neue Tafel an der Kapelle St. Lucia sicherlich auch wichtig für den einen oder anderen Besucher.“

Zum Eröffnungsgottesdienst am 5. September gab es darum auch ein Erinnerungsfaltblatt mit Fotos und Daten. Darin zu lesen ist zum Beispiel, dass am 14. Februar 1945, es war Aschermittwoch damals, die im Jahr 1676 fertiggestellte erste Kapelle St. Lucia in Terheeg völlig zerstört worden war. 1946 erfolgte an Ort und Stelle der Bau einer Notkapelle. Gut zehn Jahre später, am 13. Dezember 1956, am Festtag der Heiligen Lucia, wurde der Grundstein zum Bau der heutigen Kapelle gelegt – ein für die Terheeger ganz wichtiges Datum. Schon am 25. Juni 1957 erfolgte die erste Eucharistiefeier mit dem damaligen Oberpfarrer Leopold Wiggers. Vier Tage später wurde schließlich der Altar von Missionsbischof Demont geweiht.

Im Lauf der folgenden Jahrzehnte entwickelten die Terheeger ihre Kapelle. 1966 etwa wurde in Saarburg die zweite Kirchenglocke gegossen, mit dem Einbau des elektrischen Geläutes wurde sie im Herbst 1966 geweiht. Der Chorraum wurde 1970 nach dem Entwurf des Erkelenzer Künstlers Peter Haak umgestaltet. Während 1986 der Turm saniert wurde, folgte die letzte Sanierung des Innenraums im Jahr 1992, gleichzeitig übernahm die Kapelle den Kreuzweg aus St. Lambertus Erkelenz.

Nun erfolgte also die zweite Generalsanierung im Außen- und Innenbereich. Die Decke, Wände und Bänke erhielten einen neuen Anstrich, alle sakralen Gegenstände wurden grundlegend überarbeitet. Unter anderem neu gestaltet wurde der Muttergottesaltar, und auch die Figur der Heiligen Lucia, geschaffen von Hans Janning, erhielt im Chorraum einen neuen Platz.

Auf dem Erinnerungsfaltblatt zu finden sind schließlich auch das Gedicht (Text: Emil Meves) zur Grundsteinlegung am 13. Dezember 1956 sowie der Text des Lucialiedes, der ebenfalls von Emil Meves stammt. Komponiert wurde das Lied von Clemens Lowis. Besonders stolz ist man in Terheeg auf die Fenster in der Kapelle. Wie Günther Merkens sagte, stammen sie von dem bedeutenden Glaskünstler Ludiwg Schaffrath.

Für die Pfarrei Christkönig Erkelenz dankte Kaplan Philipp Schmitz für das Engagement aller, die zum erfolgreichen Abschluss der Arbeiten beigetragen haben, insbesondere dankte er dafür, dass die Kapelle nun die ersehnte Bronzetafel bekommen hat. Eine kleine Anekdote hatte Heimatvereinsvorsitzender Günther Merkens noch zu berichten: „Beim Eröffnungsgottesdienst merkte Pfarrer Rombach an, dass er in einem Gottesdienst noch nie so viel gesegnet hat – neben der Tafel kamen ja unter anderem auch noch das Taufwasser und die Osterkerze hinzu.“

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