Feuerwehrfahrzeug Erkelenzer Stadtrat macht den Weg für einen neuen Rüstwagen frei

Erkelenz · Die Anforderungen an die Feuerwehr wachsen, darum ist modernes Material nötig. Das ist in Erkelenz derzeit nicht vorhanden. Deshalb wird nun für eine halbe Million Euro nachgerüstet.

 Der im Jahr 2009 außer Dienst gestellte Rüstwagen (l.), hier bei einer Großübung im Jahr 1993.

Der im Jahr 2009 außer Dienst gestellte Rüstwagen (l.), hier bei einer Großübung im Jahr 1993.

Foto: Wolfgang Linkens

Vor zwölf Jahren wurde der Rüstwagen, der aus den frühen 1980er Jahren stammte, bei der Feuerwehr der Stadt Erkelenz außer Dienst gestellt. Die Entwicklung hat aber gezeigt: Ein neuer muss zwingend her. Der Rat hat nun den Weg freigegeben für die Anschaffung eines neuen Rüstwagens, das Gesamtinvesitionsvolumen beträgt 512.000 Euro.

Der Stand der Dinge ist: Wichtige Gerätschaften sind gar nicht vorhanden. Und die Gerätschaften, die vorhanden sind, sind teilweise so veraltet, dass diese nur noch mit erheblichem Aufwand einsatzbereit gehalten werden können. Wehrleiter Helmut van der Beek hatte 2015 damit begonnen, eine Bestandsaufnahme aller Einsatzfahrzeuge vorzunehmen.

Daraus resultierte ein umfangreiches Konzept, das am derzeitigen Bedarf und eben auch an Gefahrensituationen angepasst wurde. Waren oder sind noch insgesamt fünf Fahrzeuge zeitgleich in Auftrag gegeben oder in der Beschaffung, rückt mit dem Rüstwagen das nächste nach. Stationiert werden soll es bei der Löscheinheit Erkelenz an der Richard-Lucas-Straße.

Zu der Notwendigkeit der Fahrzeugbeschaffung erklärt Helmut van der Beek: „Immer häufiger stößt die Feuerwehr an Leistungsgrenzen, so dass es zu gefährlichen Situationen im Einsatzfall für verunfallte Personen, aber auch für unsere Einsatzkräfte kommt.“ Der Wehrleiter spricht dabei vor allem über Technische Hilfeleistungseinsätze – zu 249 davon rückten die Erkelenzer Wehrleute allein im Jahr 2020 aus.

Heutige moderne Pkw-Karosseriebauweise erfordert beispielsweise moderne und leistungsstarke Befreiungswerkzeuge, dazu zählen Hydraulikheber, Hydraulikzylinder und auch pneumatische Hebegeräte, die dann zum Einsatz kommen, wenn Personen unter Lastwagen etwa nach Abbiegeunfällen befreit werden müssen. Dies ist in Erkelenz derzeit ebenso wenig verfügbar wie auch Rettungsplattformen zur Befreiung von Personen aus Lkw-Fahrerhäusern. Hinzu kommt die Tatsache, dass neue Züge wie der RRX und ICE so hohe Sicherheitseinrichtungen mit sich bringen, dass auch hier entsprechende Geräte, die auf einem Rüstwagen vorhanden sind, für die Wehrleute verfügbar sein müssen.

Mit einem Rüstwagen werden die Erkelenzer Feuerwehrleute viel besser und effizienter vorbereitet sein. Zu den Einsatzszenarien zählen Pkw-/Lkw-Unfälle, Befreiung von Personen unter Fahrzeugen, Rettung von Personen aus Höhen und Tiefen, Versorgung mehrerer Stromverbraucher an Einsatzstellen, Unfälle im Schienenverkehr, Gebäudeeinstürze, technische Hilfeleistung bei Großschadensereignissen und Brandeinsätzen.

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