Pfarrer Salentin überbringt Spenden Hilfe kommt in Sri Lanka an

Erkelenz · Vom Bürgerkrieg traumatisierten alleinerziehenden Frauen gibt der Verein „Erkelenz für Sri Lanka“ eine Perspektive. Pfarrer Günter Salentin überbrachte eine Spende, die bei seinem Goldenen Priesterjubiläum zusammengekommen war.

 In Sri Lanka konnte Pfarrer Günter Salentin Spenden aus Erkelenz überbringen. Geholfen wird damit vom Bürgerkrieg traumatisierten Müttern.

In Sri Lanka konnte Pfarrer Günter Salentin Spenden aus Erkelenz überbringen. Geholfen wird damit vom Bürgerkrieg traumatisierten Müttern.

Foto: Salentin

Pfarrer Günter Salentin hatte zu seinem Goldenen Priesterjubiläum um Spenden für das vom Verein „Erkelenz für Sri Lanka“ betreute Projekt „Bien Oottu Industry“ gebeten. Überwältigend groß war die Spendenbereitschaft der Bürger. Es kamen 6420 Euro zusammen sowie als Kollekte in der Festmesse weitere fast 400 Euro. „Dank dieser unerwartet großen Summe kann das Projekt nun vollendet und abgeschlossen werden“, berichtet Salentin, nachdem er sich direkt vor Ort einen Eindruck von der Lage verschaffen konnte.

Das Projekt nahe der Stadt Kilinochchi hat sich zur Aufgabe gesetzt, vom Bürgerkrieg traumatisierten alleinerziehenden Frauen eine Zukunftsperspektive zu geben, indem ihnen die Möglichkeit verschafft wird, für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen zu können. Zu diesem Zweck war ein großes Grundstück erworben worden, auf dem Gewürzstauden angepflanzt wurden. Die verschiedenen Gewürze werden von den Frauen verarbeitet, verpackt und verkaufsfertig gemacht. „Inzwischen beginnt das Projekt, sich selbst zu tragen, und ermöglicht damit den Frauen Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Pfarrer Günter Salentin.

In den vergangenen Jahren hat der Verein „Erkelenz für Sri Lanka“ dieses Projekt begleitet und finanziell unterstützt, sodass auch ein Arbeits- sowie ein Wohn- und Verwaltungsgebäude gebaut werden konnten. Das Schulgebäude für die Kinder steht kurz vor dem Abschluss, berichtet Salentin. Die Schwestern des „Holy Family Convents“, die das Projekt initiiert haben und betreuen, baten ihn, diese Summe persönlich zu übergeben – und so machte Günter Salentin sich mit einem weiteren Mitglied des Vereins, Mary Selvaratnam, auf nach Sri Lanka. „Der Empfang war begeisternd groß. Die Frauen mit ihren Kindern hatten einen Festakt vorbereitet mit Tänzen, Gesängen und Gedichten und dem obligatorischen Anschneiden des Festkuchens“, schaut Salentin auf die Reise zurück.

In seiner Zeit in Sri Lanka konnte er auch die anderen Projekte besuchen, die von „Erkelenz für Sri Lanka“ betreut werden, wie das „Home of Joy“in dem behinderte Kinder betreut werden, wenn die Eltern dies nicht leisten können. „Trotz der Behinderung der Kinder ist es kein Haus der Traurigkeit, sondern ein Haus der Freude“, konnte der Erkelenzer sich überzeugen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Vereins ist die Übernahme von Patenschaften für Kinder und Jugendliche, die ohne diese Hilfe keine Ausbildung machen könnten. Einige der Patenkinder nutzten die Gelegenheit, sich persönlich vorzustellen und für die Unterstützung zu danken. „Die Patenschaft von 30 Euro im Monat ist in Sri Lanka ein ungeheurer Betrag, von dem einen Monat lang gelebt werden kann“, sagt Salentin.

Gerade deshalb sei es schwer gefallen, „auf Anfragen der karitativen Träger auf Übernahme weiterer Patenschaften „Nein“ zu sagen, weil keine weiteren Paten zur Verfügung stehen und die Mittel des Vereins sehr begrenzt sind. Besonders hart wurde es auch für zwei Mädchen, die ihre Eltern verloren haben und nun beide im Waisenhaus leben, ein ,zurzeit Nein’ auszusprechen.“ Salentin hat aber die Hoffnung, noch den einen oder anderen neuen Paten zu finden.

 Günter Salentin traf während seiner Reise auch Bischof Justin von Jaffna. Hier ist eine herzliche Beziehung entstanden.

Günter Salentin traf während seiner Reise auch Bischof Justin von Jaffna. Hier ist eine herzliche Beziehung entstanden.

Foto: Salentin

Treffen mit Bischöfen gehörten für Pfarrer Günter Salentin zu den weiteren Höhepunkten der Reise, und „ein besonderes Erlebnis war der Besuch in Allaipiddy, einem kleinen Ort bei Jaffna. Durch die Initiative von ,Erkelenz für Sri Lanka’ konnten dort in den letzten Jahren für die nach Tsunami und Bürgerkrieg zurück gesiedelten Familien für insgesamt 224 Häuser Brunnen finanziert werden. So ist dort eine besondere und herzliche Beziehung entstanden“, schließt Pfarrer Salentin seine Erzählungen ab.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort