Grünen-Politikerin Monika Düker Erhalt der Erkelenzer Orte gefordert

Erkelenz · Für Monika Düker, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Düsseldorfer Landtag, ist klar, dass es bis zum Jahresende ein von der Bundesregierung vorgelegtes Kohleausstiegsgesetz geben wird.

 Innenpolitikerin Monika Düker (Grüne).

Innenpolitikerin Monika Düker (Grüne).

Foto: Grüne NRW

„Alles andere ist eine Kapitulation der Politik“, sagte sie bei einem Gespräch in Erkelenz. Dort traf sie sich mit Ratsherr Hans-Josef Dederichs sowie mit Betroffenen nach einer Besichtigung des Tagebaus Garzweiler II und der alten und neuen Orte, in denen sich die Menschen mit einer Umsiedlung auseinandersetzen müssen. Als Folge dieses Gesetzes werde es eine neue Leitentscheidung der Landesregierung geben müssen. Und wie sie auszusehen hat, ist für Düker klar: „Die Tagebaue im Rheinland können nach allen vorliegenden Berechnungen so verkleinert werden, dass weder die noch bestehenden Orte im Erkelenzer Osten noch der Hambacher Forst den Baggern weichen müssen.“

Nach der jahrzehntelangen Zerrissenheit und dem Vertrauensverlust müsste die Politik den Menschen eine Planungssicherheit geben, zu der auch eine „Revitalisierung der Orte“ gehört, aus denen schon viele Betroffene in neue Dörfer umgesiedelt seien. „Ganz pragmatisch: Wohnraum wird gebraucht. Warum sollte vorhandener zerstört werden?“

Dederichs hatte zum Gespräch drei Frauen eingeladen: Beate Zurmahr, die bereits ins neue Kuckum gezogen ist, Gabi Clever, die vor der Umsiedlung steht, und Marita Dresen, die auf keinen Fall das alte Kuckum verlassen möchte. „Allen müssen Perspektiven gegeben werden“, meinte die Politikerin, nachdem sie das Ausmaß der Zerrissenheit erkannt hatte. Hier diejenigen, die umgesiedelt sind in der Erwartung, dass die Heimat eh verloren ist, dort diejenigen, die entsetzt sind, dass sie umgesiedelt sind und ihr altes Zuhause eventuell doch erhalten bleibt, und schließlich diejenigen, die allen Widerständen zum Trotz um den Erhalt der Dörfer kämpfen und nicht weichen wollen.

„Jeder, der umsiedeln will, soll umsiedeln dürfen. Und jeder, der am Ort bleiben möchte, sollte bleiben dürfen“, so Düker. Hier müsse die Politik Vertrauen und Klarheit schaffen. „Es gibt keine Legitimation mehr für die Zerstörung der Dörfer“, meinte sie. Die Umsiedlung sei nicht durch die Menschen verursacht worden. Es sei jetzt an der Politik und an RWE, verlässliche Aussagen zu machen, die sowohl den neuen als auch den alten Orten eine sichere Zukunftsperspektive biete. Bis 2038, dem vermeintlichen Zeitpunkt des Endes der Braunkohle im Rheinland, verginge noch viel Zeit „und es gibt noch vier Landtagswahlen.“ Bei jeder könnten die Karten neu gemischt werden. Ob durch diese Perspektive Planungssicherheit gewährleistet sei, zweifelte Dederichs an. Er wiederholte, was auch die miteinander befreundeten Frauen verlangen: Wenn die Gelegenheit besteht, Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich sowie Berverath als Dörfer zu erhalten, sollte sie auch wahrgenommen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort