Neuer Leiter Michael Joos Vom Allgäu ins Erkelenzer Planungsamt

Erkelenz · Seit dem 1. Mai ist Michael Joos der Leiter des Planungsamtes der Stadt Erkelenz. Er tritt die Nachfolge von Manfred Orth an, der nun im Ruhestand ist. Joos, gebürtiger kölsche Jung, entwickelt derzeit seinen eigenen Blick auf die Stadt.

 Ansgar Lurweg (r.), der Technische Beigeordnete der Stadt Erkelenz, begrüßt in Michael Joos den neuen Leiter des Planungsamtes.    RP-FOTO: Ruth Klapproth

Ansgar Lurweg (r.), der Technische Beigeordnete der Stadt Erkelenz, begrüßt in Michael Joos den neuen Leiter des Planungsamtes.  RP-FOTO: Ruth Klapproth

Foto: Ruth Klapproth/RUTH KLAPPROTH

Als gebürtiger Kölner passt Michael Joos ganz gut nach Erkelenz. Die Mentalität der Erkelenzer kommt ihm jedenfalls sehr entgegen. Das hat er bereits festgestellt, wenn er in der Mittagspause mal durch die Innenstadt geht und bei Bedarf auch kleine Besorgungen erledigt. „Die kurzen Wege hier sind sehr praktisch“, findet Michael Joos. Der 39-Jährige leitet seit dem 1. Mai das Planungsamt der Stadt Erkelenz und ist somit Nachfolger von Manfred Orth, den die Stadt in den Ruhestand verabschiedet hat.

In den ersten Tagen und Wochen hat Joos Erkelenz bereits schätzen gelernt. Die Entscheidung, sich auf die Stelle des Amtsleiters ausgerechnet in Erkelenz zu bewerben, sei ganz bewusst gefallen, bekennt er, denn: „Ich habe meine beruflichen Erfahrungen auch in großen Städten wie etwa Wolfsburg sammeln können, doch kleinere Kommunen wie Erkelenz bieten gestalterischen Spielraum, der sich besser überblicken lässt und der kompakt ist.“ Nach seiner schulischen Ausbildung hat er in Nürtingen Stadtplanung und Stadtentwicklung studiert, danach folgte eine Reise durch halb Deutschland, die ihn unter anderem nach Niedersachsen geführt hat, zuletzt war er anderthalb Jahre im Allgäu tätig und hat von dort aus erste Blicke auf Erkelenz geworfen.

„Da war ja erstmal nur die Möglichkeit gegeben, viel über die Stadt zu lesen, denn vom Allgäu aus gesehen wäre ein kurzer Besuch nicht zu realisieren gewesen“, sagt Joos, der mittlerweile schon ordentlich unterwegs war in und um Erkelenz. Seine Mitarbeiter haben ihm die Stadt bereits gezeigt, sind mit ihm zu markanten Punkten gefahren – zum Beispiel auch zur Tagebaukante. „Ich muss ehrlich gestehen, dass mich ein Ort wie Keyenberg, in dem noch Menschen leben, noch etwas mehr nachdenklicher macht als ein Ort wie Immerath, den es im Grunde nicht mehr gibt am alten Standort. Dennoch versuche ich die Menschen zu verstehen, die wegen der Braunkohle umsiedeln müssen.“ In diesem Zusammenhang ist es für Ansgar Lurweg, Technischer Beigeordneter der Stadt Erkelenz, jetzt ein guter Zeitpunkt, an dem Joos seinen Dienst bei der Stadt Erkelenz beginnt. „Wir befinden uns ja nun in der Zeit, in der wir uns damit beschäftigen, was nach dem Tagebau kommt.“

Für Michael Joos ist es wichtig, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, ihnen zuzuhören, was sie sagen, wie ihre Meinung ist. Da hat er bereits gute Erfahrungen gemacht, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger beispielsweise im Rahmen von Beteiligungsverfahren äußern. Zudem will Joos, der sich selbst als visuell orientierter und planerischer Mensch sieht, unvoreingenommen seinen eigenen Blick auf die Stadt Erkelenz entwickeln. „Mein Vorgänger Manfred Orth hat mir auf meinem Schreibtisch eine Willkommensmappe hinterlassen. Wir haben vereinbart, uns mal zusammenzusetzen, wenn ich mir eben mein eigenes Bild von der Stadt gemacht habe“, sagt Joos. In diesem Bild, das er sich derzeit erstellt, sind ihm die zahlreichen Baugebiete aufgefallen, die die Stadt im Lauf der vergangenen zwei Jahrzehnte entwickelt hat. Nicht nur in der Stadt selbst, sondern auch in den Dörfern. „Eine so systematische Baulandentwicklung, wie sie hier erfolgt, habe ich in der Form, also so stringent, noch nirgendwo gesehen“, lobt er die Arbeit der Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft der Stadt Erkelenz (GEE).

Aktuell ist er auch damit beschäftigt, seine Mitarbeiter, sein Team kennenzulernen. Bis zu sieben Kollegen stehen ihm im Planungsamt zur Seite. Auch hier verfolgt er seine Linie, erstmal zuzuhören.

Insgesamt, so sagt er, sei Erkelenz eine sehr kompakte Stadt. „Hier ist es historisch, hier ist Musik drin“, erzählt er und fügt dabei hinzu: „Ich bin froh, wieder in der Heimat zu sein – auch wenn Köln natürlich ein paar Kilometer entfernt ist.“ Für Ansgar Lurweg ist Michael Joos so etwas wie ein Glücksfall. „Wir müssen die Verwaltung auch mit jüngeren Führungskräften bestücken. Michael Joos ist ein Mitarbeiter, der zukunftsweisend denkt“, so der Technische Beigeordnete.

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