Ausstellung im Dezember Erkelenzer erschafft Skulpturen mit der Kettensäge
Erkelenz · Am Sonntag, 11. Dezember, präsentiert Marianus Langner seine Skulpturen erstmals für die Öffentlichkeit. Angefangen hatte er vor neun Jahren mit seiner Arbeit eher zufällig.
Für den Erkelenzer Marianus Langner ist der Sonntag, 11. Dezember, ein ganz besonderer Tag. Denn er wird sich erstmals mit seinen bildhauerischen Werken der Öffentlichkeit präsentieren. Eingeladen sind Interessierte von 12 bis 17 Uhr, seine erste Ausstellung „Eichenskulptur“, die er in seinem Garten zeigt, zu besuchen. Bis dato wissen nur wenige Eingeweihte und Freunde, dass Langner Holzskulpturen mit der Kettensäge eigenhändig fertigt.
Alles begann damit, dass er vor neun Jahren anlässlich seines 50. Geburtstags mit seiner Frau auf der Suche nach einer Gartenskulptur war. Jedoch entsprach nichts den Vorstellungen der Eheleute. Also kaufte Langner sich von dem Geburtstagsgeld eine Kettensäge, besorgte sich Stämme aus Eichenholz und fertigte so seine erste Skulptur. Sie steht noch heute im Garten.
Die Kettensäge landete anschließend zunächst im Keller und wurde erst wieder vor zweieinhalb Jahren hervorgeholt. „Durch den Lockdown in der Corona-Pandemie hatte ich Zeit und Muße, mich wieder künstlerisch zu betätigen“, so Langner. Seitdem lasse ihn diese Leidenschaft der körperlichen und kreativen Arbeit mit einer Maschine nicht mehr los. „Sie ist ein toller Ausgleich zu meiner beruflichen Tätigkeit. Man verspürt vollkommene Befriedigung, etwas Kreatives geschaffen zu haben“, erläutert Marianus Langner.
Als Material dienen ihm nach wie vor Eichenstämme, die der Erkelenzer bearbeitet. Diese werden in einem ersten Schritt in Teile zerlegt, ehe in vielen Arbeitsprozessen aus dem Holz eine Skulptur wird. Die Gemeinsamkeit der bildhauerischen Arbeiten besteht in ihrer archaisch reduzierten Wirkung. So entstanden jene Figuren, die Marianus Langner „Zweifiguren“ nennt.
Es handelt sich um Paare, die aus einem Block herauswachsen und eng aneinander stehen. Symbolisch stehen sie für die Liebe zweier Menschen. Wie der Künstler selber sagt, entwickelt er sich ständig weiter. Dafür stehen die Arbeiten der neuen Generation, die nichts mehr Figürliches zeigen, sondern als Säulenreliefs gestaltet sind.
Ein anderes Mal nahm er ein Reststück Holz und bearbeitetet es so mit der Kettensäge, dass die entstandenen Reliefs zu Gesichtszügen einer Maske wurden. Die Fortführung dieses kreativen Schaffensprozesses führte dazu, dass Marianus Langner einen Stamm in Scheiben schnitt und eine Scheibe so bearbeitete, dass sie nun ein abstraktes Relief zeigt. Weitere Arbeiten kamen hinzu, darunter auch jene Arbeit, wo der Erkelenzer zwei Materialien, Eichenholz und Eisen, kombiniert und zu einer Säule zusammensetzt. Seine Vorgehensweise, sein skulpturales Arbeiten mit dem Material Holz, erinnert an den schaffenden kreativen Menschen, der weitgehend der Vorstellung von Josef Beuys entspricht. Kunst und Arbeit und damit der Schaffensprozess wird auch bei Langner gleichgesetzt. Das Wirken ist über einen definierten Zeitraum ein künstlerisch kreativer Prozess. Langner selbst versteht sich als bodenständiger Arbeiter, der als Autodidakt eine Exkursion in die Bildhauerei vollzogen hat, ohne sich als Künstler bezeichnen zu wollen.
Die Ausstellung „Eichenskulptur“ von Marianus Langner ist am Sonntag, 11. Dezember, von 12 bis 17 Uhr. Ort: Anton-Heinen-Straße 54, 41812 Erkelenz. Wer schon einmal einige Werke sehen möchte, der findet diese auf dem Instagram-Kanal unter dem Namen @eichenskulptur.