LVR und Heimatverein Erkelenz starten Projekt Geschichte von Keyenberg soll umfassend erforscht werden

Erkelenz · Landschaftsverband Rheinland startet mit dem Heimatverein der Erkelenzer Lande ein Dokumentationsprojekt zur Entwicklung von Keyenberg.

 Ein verwunschener, historisch allerdings sehr bedeutender Ort in Keyenberg: die Motte.

Ein verwunschener, historisch allerdings sehr bedeutender Ort in Keyenberg: die Motte.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Ein umfassendes Forschungs- und Dokumentationsprojekt startet der Landschaftsverband Rheinland in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein der Erkelenzer Lande, um die Ortsentwicklung von Keyenberg – das derzeit für den nahenden Tagebau Garzweiler II umgesiedelt wird – zu dokumentieren. Dagmar Hänel, Leiterin des LVR-Institutes für Landeskunde und Regionalgeschichte, stellte das Projekt jetzt mit Kollegen in Keyenberg vor. Erstmals soll am Beispiel dieses Dorfes „die Ortsentwicklung von der Entstehung erster Siedlungsformen bis in die Gegenwart mit den aktuellen Veränderungsprozessen untersucht und dokumentiert werden. Dies soll über Jahre mit unterschiedlichen Wissenschaftszweigen geschehen.“

Einleitend hatte der Vorsitzende des Heimatvereins, Günther Merkens, die anwesenden Bürger und die Referenten auf der ersten Informationsveranstaltung zu diesem Projekt auf „die große Bedeutung“ hingewiesen, „gerade in den vom Braunkohlenabbau bedrohten Ortschaften die Erinnerung an die Kultur und Geschichte zu bewahren und nachfolgenden Generationen aufzuzeigen, was hier verloren geht und bereits ging“.

Der Archäologe Alfred Schuler stellte die grundlegende Bedeutung der Erforschung der Besiedlungsgeschichte des Niersquellgebietes im Frühmittelalter vor. Anja Schmid-Engbrodt vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz berichtete über die überaus interessanten kulturgeschichtlichen Ergebnisse, die die Erforschung ehemaliger Hofanlagen bisher ergaben, heißt es in einer Pressemitteilung des Heimatvereins der Erkelenzer Lande zu der Veranstaltung in Keyenberg. „Andrea Graf wies darauf hin, wie wichtig Einblicke in alltägliche Gepflogenheiten und Bräuche sind, um das kulturelle Leben umfassend zu verstehen. In einem ersten Schritt werde ein Film über die St.-Sebastianus-Bruderschaft und deren Bräuche gedreht“, berichtet der Erkelenzer Heimatverein.

Um dieses kulturell umfassende Projekt in Keyenberg durchführen zu können, bitten die Veranstalter auch die Keyenberger Bürger um ihre Mithilfe: durch das Erzählen ihrer Geschichten, durch Einblicke in ihre Umwelt und durch die freundliche Unterstützung der Forscher.

(spe)
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