Erkelenzer Hauptausschuss Erkelenzer Gleichstellungsplan mit innovativen Ideen

Erkelenz · Erstmalig hat die Stadt Erkelenz einen Gleichstellungsplan erarbeitet. Dieser soll zunächst von 2019 bis 2023 gelten. Frauen sind nicht in allen Fachbereichen gleichermaßen stark vertreten.

Mit einem Gleichstellungsplan, der zunächst von 2019 bis 2023 gilt, geht die Stadt Erkelenz neue Wege. Niedergeschrieben ist darin die aktuelle Situation, festgeschrieben sind darin aber auch Ziele. Viel Zuspruch erhielt der Plan im Hauptausschuss, und das nicht nur, weil er erstmals von der Stadtverwaltung aufgestellt worden ist, sondern auch aufgrund der darin enthaltenen innovativen Ideen. Von 546 Beschäftigten der Stadt Erkelenz sind 359 Frauen und 187 Männer. Das bedeutet aber nicht, dass Frauen in allen Fachbereichen und Laufbahnen gleichermaßen stark vertreten sind. „Der hohe Frauenanteil resultiert insbesondere aus der Anzahl der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst, da dieser Fachbereich nicht nur die höchste Anzahl von Beschäftigten stellt, sondern vielmehr auch den höchsten Frauenanteil aufweist“, heißt es im Gleichstellungsplan. Je nach Laufbahngruppe liege die Quote im Einstiegsamt bei 89 bis 98 Prozent.

Stark unterrepräsentiert sind Frauen hingegen im technischen Dienst und beim Baubetriebshof. „Hier ist die Frauenförderung von besonderer Bedeutung“, ist in dem fast 40-seitigen Plan formuliert, über den im Dezember der Stadtrat beschließt.

Auf dem Weg zu einem höheren Frauenanteil in diesen Fachbereichen heißt es: „Wegen der zum Teil deutlichen Unterrepräsentanz von Frauen sind alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die frei werdenden Stellen bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung mit Frauen zu besetzen.“ Ansonsten will die Stadt Erkelenz auf Aus- und Fortbildung setzen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie auch die Flexibilisierung der Arbeitszeit vorantreiben. „Erfreulich zu beobachten ist, dass einige männliche Bedienstete in den letzten Jahren Elternzeit genommen haben, auch wenn dies bisher noch in geringem Umfang – meist für zwei bis vier Monate – beantragt wurde. Diese positive Tendenz ist weiterhin zu fördern“, heißt es dazu im Bericht. Die Förderung des Arbeitsklimas, faires und respektvolles Verhalten und das Vermeiden von Mobbing und sexueller Belästigung sind weitere Themen des ersten Erkelenzer Gleichstellungsplans, der spätestens nach zwei Jahren überprüft werden soll.

Dass derzeit mehr Frauen als Männer bei der Stadtverwaltung arbeiten, Männer aber die leitenden Positionen innehaben, bezeichnete Beate Schirrmeister-Heinen (Grüne) als Ansporn, dies zu ändern. Warum gerade bei den Berufseinsteigern mehr Frauen als Männer zu finden sind, erklärte Bürgermeister Peter Jansen: „Wir sind in fast allen Bereichen, auch im Höheren Dienst, bei der Frauenquote besser geworden. Das liegt nicht daran, dass wir einen Mangel an Männern haben, sondern dass Frauen sich in den vergangenen Jahren vermehrt gegen sie durchgesetzt haben.“ Eine Idee, Frauen in Führungspositionen zu stärken, sah Astrid Wolters (SPD): „Das Führen in Teilzeit, wie es darin beschrieben wird, ist eine innovative Idee. Das ist vorbildlich und noch gar nicht so weit verbreitet.“

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